Duisburg. Die Schülerinnen und Schüler an Duisburger Schulen tragen zum Schutz vielfach weiterhin Masken im Unterricht. Was Lehrer wichtiger finden.

Seit dem 2. November dürfen Schülerinnen und Schüler an ihrem Sitzplatz in der Klasse den Mund- und Nasenschutz ablegen. Viele Schulen in Duisburg sind wegen einer Lehrerfortbildung erst am Mittwoch in den Unterricht gestartet. Wohin man schaut: Gesichter mit Maske.

Ralf Buchthal vom Steinbart-Gymnasium berichtet von einem „ganz unaufgeregten“ Schultag mit neuer Maskenregelung. „Wir hatten im vergangenen Jahr schon mal die gleiche Situation und auch jetzt sind die Schülerinnen und Schüler vernünftig genug, die Maske aufzulassen.“

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Viele Schüler tragen in Duisburg die Maske zum Selbstschutz weiter

Der überwiegende Teil wolle sich schützen, selbst auf dem Schulhof hätten am Morgen viele eine Maske getragen, „da war ich selbst erstaunt“, sagt Buchthal. „Sie machen es aus Überzeugung und zum Selbstschutz.“ Ob je nach Entwicklung der Fallzahlenmanche mutiger werden und weniger Maske tragen, bleibe abzuwarten. Schon im Juni, als die Maskenpflicht auf den Schulhöfen fiel, trugen dennoch viele Kinder und Jugendliche den Schutz weiter.

Die schnell steigende Sieben-Tage-Inzidenz bei den Jüngeren spiegele sich an seiner Schule nicht wieder: „Wir hatten nach den Ferien einen Corona-Fall und heute morgen einen“, sagt Buchthal.

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Karl Hußmann, Schulleiter der Leibniz-Gesamtschule Hamborn, berichtet von einem reibungslosen Schulbetrieb.
Karl Hußmann, Schulleiter der Leibniz-Gesamtschule Hamborn, berichtet von einem reibungslosen Schulbetrieb. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Karl Hußmann, Leiter der Leibniz-Gesamtschule, beschreibt ebenfalls einen reibungslosen Schulbetrieb: „Die breite Mehrheit, rund zwei Drittel, trägt weiterhin die Maske im Unterricht.“ Wirklich an die Seite lege sie kaum jemand, „sie schieben die Maske unter das Kinn“. Manche Schüler berichteten zudem, dass es sich „komisch anfühlt ohne Maske“.

Der Schulleiter rechnet damit, dass es in den nächsten Tagen mehr werden könnten, die am Platz die Maske ablegen. Vor allem aber werde es Mischformen geben mit Schülern, die mal für ein paar Minuten die Maske ablegen und sie dann wieder tragen. „Das ist kein Ja-/Nein-Ding.“

Bei den jüngeren Schülern habe man mehr Freude über den Wegfall sehen können, sagt Hußmann. „Die älteren haben eher Vorbehalte, sie sorgen sich, dass erneut Unterricht durch Quarantäne ausfallen könnte.“ Auch im Kollegium „ist nicht die große Freude ausgebrochen“, zumal in Bayern gerade wieder über die Maskenpflicht nachgedacht werde.

Wenige Corona-Fälle, durchschnittliche Fehlzahlen

In den Klassen von vier Kollegen, die über 60 Jahre alt und vorerkrankt sind, habe er darum gebeten, aus Solidarität an der Maskenpflicht festzuhalten. „Das läuft völlig konfliktfrei, es gab keine ernsthafte Aufregung in der Schülerschaft“, sagt der Schulleiter.

Unter seinen 1500 Schülern habe es in den letzten Wochen im Schnitt einen Corona-Fall pro Woche gegeben, „am Dienstag waren es zwei“. Erkältungskrankheiten hätten noch nicht für einen Anstieg der Fehlzahlen gesorgt, „wir warten auf die Grippewelle“.

An der Alfred-Adler-Förderschule ist die neue Regelung „überhaupt kein Thema“. Die Schüler seien die Masken gewöhnt und würden sie auch weiterhin überall da tragen, wo es zu eng wird. „Um unsere Schüler für den Winter fit zu machen, müssen wir viel mehr die Impfwerbetrommel rühren“, findet der Schulformsprecher. „Es ist unsere große Aufgabe, Fehlinformationen richtigzustellen“, betont Marienfeld. Ihm gehe es nicht darum, zu überzeugen, sondern darum, aufzuklären.

>>CORONA-FALLZAHLEN IN DUISBURG

  • In der 43. Kalenderwoche, also vom 25. bis 31. Oktober, konnten nach Angaben des Schulministeriums 629 Schülerinnen und Schüler von insgesamt knapp 68.000 in Duisburg nicht am Präsenzunterricht teilnehmen, in Quarantäne waren davon 479, die Zahl der bestätigten Infektionen betrug 94.
  • Deutlich gestiegen ist die Zahl der Schulen mit unterschiedlichen Angeboten aus Präsenz- Distanz- und Wechsel: In den vergangenen Wochen kam das nur vereinzelt vor, jetzt waren es neun.
  • Parallel sind 37 Lehrkräfte aufgrund der Pandemie nicht im Unterricht einsetzbar, darunter einer wegen einer bestätigten Infektion und zwölf, weil sie in Quarantäne sind.
  • In der Schulwoche wurden 59.158 Selbsttests durchgeführt, 59 waren positiv, das sind 0,10 Prozent.

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