Duisburg. Maskenpflicht gilt auf Schulhöfen nicht mehr, an Duisburgs Schulen sind dennoch viele Kinder mit Maske zu sehen. Von Empfehlungen und Ausnahmen.

Die Maskenpflicht ist an den Schulhöfen in NRW zwar aufgehoben, aber an vielen Schulen in Duisburg tragen die Kinder und Jugendlichen weiterhin auch draußen den Coronaschutz.

„Alle haben sie auf“, sagt Markus van der Gathen vom Hildegardis-Gymnasiums mit Blick auf den Schulhof. „Die allermeisten tragen sie“, sagt Bernd Beckmann von der Gesamtschule Meiderich, „und zwar aus eigener Überzeugung“.

Duisburger Schulen: Das Maske tragen ist „in den Kindern drin“

Nur die Abiturienten, die gerade verpasste Feierlichkeiten wie den letzten Schultag nachholen, seien nicht mehr so konsequent. „Aber eigentlich ist das drin in den Kindern“, sagt der Schulformsprecher. Am Landfermann-Gymnasium gibt es draußen keine Masken mehr, Schulleiter Christof Haering setzt stattdessen auf weiterhin versetzte Pausen, daher sei immer nur eine geringe Zahl von Schülerinnen und Schülern zeitgleich auf dem Schulhof.

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Ein Blick zum Abtei-Gymnasium: Dort sind keine freien Nasen zu sehen. Dessen Schulleiter Thomas Regenbrecht betont, dass „natürlich“ die Landesregeln gelten würden, „wir empfehlen die Maske aber auch draußen, so lange die allermeisten Schüler nicht geimpft sind“. Während der Coronazeit habe es keinen Ärger mit Regelverweigerern gegeben, „sie haben sich nicht klaglos, aber fraglos daran gehalten“, sagt Thomas Regenbrecht. Er nennt das „pragmatische Solidarität“, auch jenen gegenüber, die vorerkrankt sind.

Die Schülerinnen und Schüler sind „sehr vorsichtig und vernünftig“

Sabine Kretschmann-Dulisch, Leiterin des Hildegardis-Gymnasiums, ist mit besonderen Vorsichtsmaßnahmen durch die ganze Corona-Zeit gekommen. Und so unterscheidet sich ihr Regelwerk auch diesmal vom Landeserlass: Wer draußen keine Maske trägt, muss stattdessen 1,5 Meter Abstand halten. Gerade an den heißen Tagen habe sie abwägen wollen. Nähe scheint vielen aber wichtiger als Maskenfreiheit und so tragen alle eine – die Schüler sind sehr vorsichtig und vernünftig“.

Im vergangenen Jahr, als zum 31. August die Maskenpflicht aufgehoben wurde, hatten Schüler und Lehrer des Hildegardis auf freiwilliger Basis daran festgehalten und in Absprache mit den schulischen Gremien wurde die Empfehlung ausgesprochen. Auch da hätten sich „alle daran gehalten“, sagt die Schulleiterin. Entsprechend seien die Zahlen mit den positiv getesteten Schülern nie hoch gewesen. „Wir überlegen, für das kommende Schuljahr einen Vorratsbeschluss einzuholen“, sagt Kretschmann-Dulisch mit Blick auf den Herbst und die hoch ansteckende Delta-Variante des Virus.

Mutter fordert mehr Freiheit für Kinder und Jugendliche

  • Eine Mutter beklagt, dass die Schüler eines Gymnasiums sogar dazu aufgefordert worden seien, die Maske auch draußen zu tragen. „Das finde ich ein starkes Stück“, sagt sie, die aus Sorge vor Konsequenzen für ihre Kinder ihren Namen nicht nennen möchte. Es gebe mehr Freiheiten für Erwachsene als für Kinder. Im Restaurant würden die Menschen ohne Maske und ungetestet zusammen sitzen, in den Klassenräumen müssten die Kinder zwei mal die Woche getestet werden und auch bei hohen Temperaturen die Maske tragen.
  • Da sei es angesichts der niedrigen Inzidenzen und des fortschreitenden Impfstatus ein Stück wiedergewonnene Freiheit, zumindest draußen maskenlos zu sein. „Jeder Erwachsene reißt nach einer halben Stunde im Supermarkt schon auf dem Parkplatz die Maske vom Gesicht“, beschreibt die Mutter.