Duisburg. Die Reaktionen zur aufgehobenen Maskenpflicht am Platz fallen an Grund- und Förderschulen unterschiedlich aus. Es gibt auch Lob an die Kinder.

Nach der Entscheidung des Schulministeriums, die Maskenpflicht in den Schulklassen am Platz aufzuheben, gibt es an Grund- und Förderschulen unterschiedliche Reaktionen. Die Grundschul-Rektorinnen und -Rektoren waren überrascht: „Wir hatten damit gerechnet, dass noch abgewartet wird, bevor die Maskenpflicht im Unterricht abgeschafft wird“, sagt Schulformsprecher Jens-Uwe Hoffmann.

Es gebe Zweifel, wie die Kinder das hinkriegen sollen, nur am Platz die Maske abzulegen. „Die Maske wird überall liegen, nur nicht auf der Nase sitzen“, befürchtet der Leiter der Katholischen Grundschule Fährmann in Beeck.

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„Wir unterschätzen die Kinder“

Michael Fuchs vom Verband Bildung und Erziehung (VBE) begrüßt die Entscheidung, vor allem aus pädagogischer Sicht. „Für Lehrer und Kinder ist das eine große Erleichterung.“ Man müsse natürlich das Infektionsgeschehen im Auge behalten, aber Studien hätten zuletzt gezeigt, „dass Kinder nicht die großen Versprüher sind“.

Für den Grundschullehrer einer Schule in Bruckhausen, wo Sprachlernen und Sprachförderung einen großen Raum einnehmen, sind Mundbewegungen ein wichtiger Faktor. „Die Kinder lesen uns von den Lippen ab“, beschreibt Fuchs. Auch die Mimik sei für die Verständigung wichtig.

Er traut den Kindern den wechselnden Umgang mit der Maske zu: „Wir unterschätzen die Kinder, sie sind nach anderthalb Jahren sehr sensibel.“

„Kreativer Umgang“ mit der Maske

Torsten Marienfeld von der Alfred Adler-Schule in Duisburg-Walsum lobt die Disziplin der Schülerinnen und Schüler beim Tragen des Mund-Nasen-Schutzes.
Torsten Marienfeld von der Alfred Adler-Schule in Duisburg-Walsum lobt die Disziplin der Schülerinnen und Schüler beim Tragen des Mund-Nasen-Schutzes. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Torsten Marienfeld, Schulformsprecher für die Förderschulen, hat sehr unterschiedliche Rückmeldungen von den Schulleitungen bekommen. An der Waldschule etwa wurde die Entscheidung des Ministeriums positiv aufgenommen. Die Masken hätten wegen vieler ärztlich attestierter Befreiungen oder wegen eines eher „kreativen Umgangs damit“ kaum verlässlichen Schutz geboten.

Anders sieht das die James-Rizzi-Schule, wo über ein Festhalten an der Maskenpflicht nachgedacht wird. An die Eltern wurde zudem appelliert, dass sich auch die geimpften Kinder an den Lolli-Tests beteiligen mögen.

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Marienfeld selbst sagt, dass an den Förderschulen besser Abstände eingehalten werden können und daher schon länger am Platz keine Maske mehr getragen wird. „Für den Stuhlkreis ziehen die Kinder sie dann wieder an und das klappt erstaunlich gut“, erklärt er. Ohnehin müsse man loben, wie gut die Kinder in dieser Pandemie mitziehen. Viele Befürchtungen, die vor einem Jahr geäußert wurden, etwa dass sich die Kinder „aus Spaß“ anhusten oder ständig die Maske herunterreißen würden, seien überhaupt nicht eingetreten. Selbst auf dem Schulhof gebe es kaum herumfliegende Masken, sagt der Schulleiter.