Duisburg. Sollte die Maskenpflicht im Klassenzimmer fallen, bleiben für Duisburgs Schulleiter Fragen zum Umgang mit Risikopatienten oder Quarantäneregeln.

Die Ankündigung des Schulministeriums, nach den Herbstferien womöglich die Maskenpflicht im Unterricht fallen zu lassen, hinterlässt bei den Schulleiterinnen und Schulleitern in Duisburg viele offene Fragen.

„Bei den Gymnasien hätten wir uns sehr gewünscht, dass man die Entwicklung in den Herbstferien noch abwartet“, sagt Christof Hering vom Landfermann-Gymnasium, immerhin soll es erst in der zweiten Woche nach den Herbstferien mit dem maskenfreien Klassenraum losgehen.

Auch interessant

Insgesamt seien die Meinungen der Schulleitungen sehr unterschiedlich, sagt der Schulformsprecher. Sie reichten von „gut, dass alles wieder normaler wird“ bis hin zu „wünsche mir viel mehr Vorsicht, weil sich alle eigentlich jetzt an die Masken gewöhnt haben“.

[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]

Hering befürchtet: „Bei uns am Landfermann werden einzelne Kinder aus Risikogruppen und auch einzelne Lehrkräfte nicht kommen können, wenn es dabei bleibt.“ Er hofft, in diesen Klassen eine „freiwillige“ Maskenpflicht aufrechterhalten zu können. Dafür müsste der Erlass allerdings entsprechend formuliert werden.

Klaus Stephan von der Lise-Meitner-Gesamtschule in Rheinhausen sieht noch eine andere Gefahr auf sich zurollen: Gerade erst wurde verfügt, dass Kontaktpersonen bei positiven Corona-Tests nicht mehr in Quarantäne müssen. „Was ist, wenn die Gesundheitsämter darauf bestehen, dann wieder ganze Klassen in Quarantäne zu schicken?“, fragt Stephan, „damit wäre uns nicht geholfen.“ Stephan sieht sich daher im Wartestand. „Wir haben höchst unterschiedliche Prognosen zu einer möglichen weiteren Welle, da können wir nicht in die Zukunft planen.“

Warum nicht 14 Tage nach Reisebewegungen abwarten?

Auch interessant

An den Schulen in Duisburg werden die Kinder und Jugendlichen, die nicht geimpft sind, regelmäßig getestet.
Von Annette Kalscheur und Martin Schroers

Bernd Beckmann, Leiter der Gesamtschule Meiderich, wundert sich ohnehin über die Ankündigung des Schulministeriums, eine Woche nach den Herbstferien zu entscheiden. „Bislang galt doch immer, dass man 14 Tage braucht für die Bewertung der Lage nach Reisebewegungen“, sagt der Schulformsprecher.

Er werde in jedem Fall für eine weitere Woche Maske tragen werben, um eine Rolle rückwärts zu vermeiden. Im letzten Jahr habe er mit der Rückendeckung der Schulkonferenz auch schon die dringende Empfehlung ausgesprochen. „Wir haben viel über Vernunft regeln können.“ Wenigstens müssten die Kriege des letzten Jahres nicht mehr gefochten werden, als es in der öffentlichen Diskussion massive Kritik an Masken für Kinder ging, obwohl niemand geimpft war. „Das ist jetzt gelebte Praxis“, sagt er. Und klingt erleichtert.

>>DAS PLANT DAS SCHULMINISTERIUM:

  • Unter Berücksichtigung des weiteren Infektionsgeschehens ist es die Absicht der Landesregierung, die Maskenpflicht im Unterricht auf den Sitzplätzen mit Beginn der zweiten Woche nach den Herbstferien (2. November 2021) abzuschaffen. Im Außenbereich der Schule besteht bereits heute keine Maskenpflicht mehr. Eine Maskenpflicht besteht dann nur noch im übrigen Schulgebäude insbesondere auf den Verkehrsflächen. Endgültig werde das nach den Herbstferien entschieden.
  • Außerdem sollen am ersten Tag nach den Herbstferien in allen Schulen Tests stattfinden für all jene, die nicht geimpft oder genesen sind.