Duisburg. SPD und Grüne sind die Wahlsieger in Duisburg. CDU und Linke verlieren am stärksten. Trotz Briefwahl-Rekord: Die Wahlbeteiligung ist gesunken.
SPD und Grüne sind die Gewinner der Bundestagswahl in Duisburg. Die Sozialdemokraten konnten nicht nur ihr Gesamtergebnis verbessern. Ihre Bundestagsabgeordneten Bärbel Bas und Mahmut Özdemir haben ihren Vorsprung bei den Erststimmen in den Wahlkreisen 115 Duisburg I und 116 Duisburg II sogar weiter ausbauen können. Die Duisburger Grünen können sich über ihr bestes Abschneiden bei einer Bundestagswahl freuen – und darüber, dass auch ihre Kandidaten Lamya Kaddor und Felix Banaszak MdB werden. Die beiden ziehen über die Reserveliste ihrer Partei ins Parlament ein. Noch unklar war um 1 Uhr in der Nacht zu Montag, ob noch weitere Duisburger Mandate über Listenplätze erringen.
Während sich die Chancen für Charline Kappes (FDP) bis in die Nacht zunehmend verschlechterten, durfte beim Zwischenstand um 0.30 UhrChristian Leye (Die Linke, NRW-Listenplatz sechs) auf einen indirekten Einzug hoffen.
Bundestagswahl in Duisburg: CDU ist der große Verlierer
Die CDU ist der große Verlierer in Duisburg: Gesamtstädtisch blieb sie bei den Zweitstimmen unter 20 Prozent, schnitt schlechter als die im Bund historisch schwache Union ab. Duisburgs Parteichef Mahlberg verlor im Süden 7,95 Prozentpunkte, obwohl auch die AfD dort schwächer als 2017 abschnitt, bei Erst- und Zweitstimmen unter zehn Prozent blieb.
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Zulegen konnte im Süd-Wahlkreis 115 nicht nur Favoritin Bärbel Bas (SPD), die wie 2009 und 2013 mehr als 40 Prozent der Erststimmen errang. Die größten Zuwächse verzeichneten die Grünen mit ihrem bekannten Neu-Mitglied Lamya Kaddor: 14,31 Prozent der Wähler gaben ihr die Erstimme (+ 8,72).
Im Norden verbesserte Wahlsieger Özdemir sein Ergebnis noch deutlicher als im Süden seine Genossin Bas. Auch im Wahlkreis 116 Duisburg II dürfen sich die Grünen über die größten Zuwächse freuen. NRW-Grünen-Chef Banaszak vereinte 10,59 Prozent der Erststimmen auf sich. Anders als im Süden – und anders als in Duisburg insgesamt – bleibt die AfD im Norden drittstärkste Kraft. Kandidat Rainer Holfeld verlor etwas weniger Anteile als seine Partei Zweitstimmen.
Die Linke mit den anteilig größten Verlusten in Duisburg
Die anteilig größten Verluste musste die Linke hinnehmen. Ihr Duisburger Zweitstimmenergebnis: nur 4,64 Prozent. Das bedeutet ein bitteres Minus von 3,76 Prozentpunkten.
Ebenfalls besonders: Über acht Prozent der Zweitstimmen (+ 2,11) entfielen auf „Sonstige“. Die drei stärksten Kleinen: Tierschutzpartei (1,94 %), Team Todenhöfer (1,67 %) und Die PARTEI (1,27 %).
Niedrigere Wahlbeteiligung als 2017 – nur 63,34 Prozent im Nord-Wahlkreis 116
Die Hoffnung auf eine höhere Wahlbeteiligung durch den Briefwahl-Rekord (104.135 Anträge/ca. 90.000 Stimmen; 2017: 56.000 Anträge/52.756 Stimmen) erfüllte sich nicht:
Nur 68,08 Prozent der final 318.659 Berechtigten stimmten ab (2017: 68,66 %). Im Nord-Wahlkreis waren es sogar nur 63,34 Prozent – weniger als 2017 (64,73 %), als auch OB-Wahl und Bürgerentscheid mobilisierten, aber auch weniger als 2013 (63,62 %). Damit dürfte der Wahlkreis 116 Duisburg II wohl wie 2017 und 2013 die bundesweit niedrigste Wahlbeteiligung aufweisen.