Duisburg. Vier Duisburger gehören sicher zum neuen Bundestag, zwei weitere müssen zittern. So reagieren sie auf das Ergebnis der Bundestagswahl.
Sechs Duisburger durften sich Chancen auf einen Einzug in den Bundestag machen. Nun steht fest: Bärbel Bas und Mahmut Özdemir (beide SPD) ziehen als Direktkandidaten wieder in den Bundestag ein. Auch Felix Banaszak und Lamya Kaddor (beide Grüne) sind dabei. Sie qualifizieren sich über die Listenplätze. Christian Leye (Die Linke) und Charline Kappes (FDP) müssen dagegen noch zittern. Das sagen die Kandidaten zum Wahlergebnis:
Bärbel Bas (SPD): „Ich bin mit dem Ergebnis im Bund und auch in meinem Wahlkreis Duisburg I zufrieden. Für meine Wunschkonstellation Rot-Rot-Grün reicht es im Bund leider nicht. Ich erwarte jetzt eine ziemlich schwierige Regierungsbildung in Berlin. Ich hoffe nicht, dass sich die Grünen doch noch auf eine Koalition mit der CDU und der FDP einlassen, weil man ihnen viele Zugeständnisse macht.“
Mahmut Özdemir (SPD): „Das ist für die SPD ein gutes Wahlergebnis. Im Bund bedeutet das einen klaren Regierungsauftrag für Olaf Scholz. Wir müssen die Gespräche für mögliche Koalitionen nun nach und nach abarbeiten und dann wird es auch eine Regierung geben. Das Ergebnis in Duisburg werte ich als klaren Vertrauensbeweis. Wir haben zugelegt, es freut mich, dass wir mehr Erststimmen als Zweitstimmen bekommen haben.“
Lamya Kaddor (Grüne): „Es ist ein Privileg und eine herausragende Chance. Ich hoffe, dass ich alle Erwartungen erfüllen kann, die an mich gestellt werden – auch im Hinblick auf Vielfalt, die ich in den Bundestag einbringe. Aber ich weiß, dass auch mehr Hass und Hetze auf mich zukommen werden.“
Felix Banaszak (Grüne): „Das ist ein neuer Lebensabschnitt, der jetzt beginnt. Wir werden stellvertretend für 80 Millionen im Plenum Entscheidungen treffen über Krieg und Frieden, das ist schon krass.“
Christian Leye (Die Linke): „Dass ist eine historische Niederlage. Die Linke muss sich fragen, wie sie sich künftig strategisch ausrichten möchte, welche Fehler gemacht worden sind und warum sie ihr Potenzial auch in Großstädten wie Duisburg nicht abrufen konnte. Ein Punkt: Wer Solidarität einfordert, muss auch mit seinem Spitzenpersonal solidarisch umgehen.“
Charline Kappes (FDP): „Ich bin als neue und junge Bundestagskandidatin angetreten, deshalb erst einmal sehr zufrieden mit meinem persönlichen Ergebnis und außerdem verhalten optimistisch, dass ich Mitglied des neuen Bundestags werde. Aber es wird eine lange Nacht.“