Duisburg. Jubel bei der Duisburger SPD: Sie verbessert ihr Stadtergebnis und verteidigt souverän die beiden Direktmandate. So feierten die Genossen.

Jubel über den Wahlsieg und Erleichterung bei der Wahlparty der Duisburger SPD im Café Museum, als um 18 Uhr die ersten Prognosen über den Bildschirm flimmern: In Duisburg schneiden die Sozialdemokraten mit 35,9 Prozent noch deutlich besser ab als im Bund und überbieten auch ihr Ergebnis der Bundestagswahl 2017 (32,8 %) und der Kommunalwahl 2020 (30,8 %).

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Wenig später wird deutlich: Auch die beiden SPD-Direktkandidaten werden ihrer Favoritenrolle gerecht. Bärbel Bas (40,4 % Erststimmen) verteidigt den Wahlkreis Duisburg I ebenso deutlich wie Mahmut Özdemir (39,4 % der Erststimmen), mit einem Direktmandat zieht Bas zum vierten Mal, Özdemir zum dritten Mal ins Berliner Parlament ein.

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SPD hat noch nicht verlernt, wie man einen Wahlerfolg feiert

Bei Pils und Grillfleisch hatten sich die Genossen um die Parteifähnchen auf den Tischen geschart, viele noch mit den weiß-roten Shirts aus dem Wahlkampf. Die SPD hat noch nicht verlernt, wie man einen Wahlsieg feiert.

Auch die erste ARD-Prognose, die sie im Bund noch gleichauf mit der CDU sieht, ist kein Grund zu Unruhe. Nach der ersten Hochrechnung um 18.43 Uhr setzt erneut Beifall ein. Das Zwischenergebnis zeigt einen Vorsprung, den die SPD nicht mehr abgeben wird. Das bestätigt den Trend, den die Partei bereits am späten Nachmittag bekommen hat: Er sah die Sozialdemokraten mit zwei bis drei Prozent vor der CDU.

Duisburger genossen kämpften trotz Querelen geschlossen im Wahlkampf

Erleichtert sind Sarah Philipp und Gisela Walsken – sie mussten den Unterbezirk trotz Querelen um die Doppelspitze für einen Wahlkampf in Geschlossenheit motivieren. „Es war eine tolle Aufholjagd“, sagt Philipp, die an den Frühsommer erinnerte: „Da hatte man uns doch schon abgeschrieben.“

Mit Spannung wird auch die Landtagsabgeordnete in den kommenden Wochen und Monaten nach Berlin blicken. Gibt’s eine Wunschkonstellation für die nächste Regierung? „Nein. Bloß keine erneute große Koalition“, hofft die Buchholzerin.

Rot-Rot-Grün war nicht nur für Bärbel Bas eine Wunsch-Koalition im Bund

Klar ist schnell: Für Rot-Rot-Grün wird es im Bund nicht reichen. Die Linke ist zu schwach, wird gar um den Einzug ins Parlament kämpfen müssen. „Ich hätte Rot-Rot-Grün begrüßt“, sagt Bärbel Bas. „Jetzt wird’s ziemlich schwierig mit der Regierungsbildung“, ahnt die Gesundheitsexpertin.

Für Sören Link zählt vor allem, dass es eine Regierung unter SPD-Führung gibt. „Ich hoffe, dass Olaf Scholz eine kommunalfreundlichere Politik machen wird“, sagt Duisburgs Oberbürgermeister. Dass es mindestens vier, vielleicht sogar sechs Duisburger Abgeordnete Abgeordnete im Parlament geben wird.

Beifall für den Dank von Olaf Scholz an die Parteimitglieder

Beifall gibt’s aus Duisburg – natürlich – für den eigenen Kandidaten, als der im Willy-Brandt-Haus vor die Kameras tritt und den Mitgliedern für das Engagement im Wahlkampf dankt. Dass Olaf Scholz eine Ampel-Koalition erfolgreich verhandelt, hoffen jetzt die Duisburger Genossen. Damit Jamaika nicht kommt, oder ein Szenario, an das Frank Börner (MdL) erinnert: „Neuwahlen zusammen mit der Landtagswahl im Mai.“