Duisburg. Die CDU schneidet in Duisburg deutlich schlechter ab als 2017. Diese Gründe sehen die Kandidaten Thomas Mahlberg und Volker Mosblech.
Vielleicht mit einer gewissen Vorahnung hatte Duisburgs CDU schon im Vorfeld auf eine Wahlparty am Sonntag verzichtet. Mit der Corona-Pandemie begründete die Partei diesen Schritt – doch zum Feiern fiel das Ergebnis für die Christdemokraten dann ohnehin nicht aus.
In beiden Duisburger Wahlkreisen hat die CDU sowohl bei den Erst- als auch bei den Zweitstimmen Anteile verloren. Erwartungsgemäß waren beide Kandidaten den SPD-Abgeordneten Bärbel Bas und Mahmut Özdemir klar unterlegen, erhielten jedoch noch deutlich weniger Stimmen als bei der Bundestagswahl 2017. Im Laufe des Abends lagen sowohl Thomas Mahlberg als auch Volker Mosblech zunächst sogar bei weniger als 20 Prozent der Erststimmen in ihrem jeweiligen Wahlkreis. Am Ende haben sie zumindest diese Marke noch erreicht – in seinem Wahlkreis 115 erhielt Mahlberg 20,7 Prozent, Mosblech in Wahlkreis 116 20 Prozent.
Thomas Mahlberg (CDU) verliert acht Prozent bei den Erststimmen
„Wir liegen voll im Bundestrend“, sagt Mahlberg, „leider habe ich das so erwartet“. Der Fraktionsvorsitzende der CDU im Duisburger Rat kandidierte zum fünften Mal für den Bundestag. Gegenüber der Wahl 2017 hat er rund acht Prozent bei den Erststimmen verloren.
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Auch Mosblech trat zum fünften Mal an. Bei den Erststimmen hat er sich um rund sechs Prozent verschlechtert. „Das ist natürlich enttäuschend“, sagt Mosblech. Aber auch er verweist auf die massiven Verluste, die die Union auf Bundesebene hinnehmen musste: „Man kann vor Ort ein bis drei Prozent herausholen“, so Mosblech. Der Rest sei durch den bundesweiten Trend jedoch normalerweise vorherbestimmt. Bei den Zweitstimmen entfallen in Duisburg etwa 20 Prozent auf die CDU: 19,7 Prozent in Wahlkreis 115 und 18,7 Prozent in Wahlkreis 116; das entspricht einem Rückgang von sechs beziehungsweise vier Prozent.
Als enttäuschend bezeichnet Mosblech auch das erneut gute Abschneiden der AfD in seinem Wahlkreis. „Wir hatten gehofft, die unzufriedenen Wähler zu den demokratischen Parteien zurückholen zu können. Das scheint uns nicht gelungen zu sein“, so der amtierende Bürgermeister, der nach eigener Auskunft zum letzten Mal bei einer Bundestagswahl angetreten ist.
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Duisburger CDU hofft auf schwarz-gelb-grüne Regierung
Auch für ihn sei es wohl die letzte Kandidatur gewesen, sagt Mahlberg, zumindest, wenn er nicht noch in den neuen Bundestag einziehen sollte. Platz 27 auf der Landesliste seiner Partei lässt ihm zumindest die theoretische Chance – ob Mahlberg durch Überhangmandate in Berlin landet, lässt sich erst mit dem amtlichen Endergebnis sicher sagen.
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Zu möglichen Konstellationen bei der Regierungsbildung sagt Mahlberg, er erwarte „komplizierte Verhandlungen“. Beide CDU-Kandidaten geben an, sie hofften wie in NRW auf eine Koalition mit Beteiligung von Union und FDP, zu der sich dann wohl die Grünen gesellen müssten. „Aber ich finde, dass auch die Große Koalition in den vergangenen Jahren gute Arbeit geleistet hat“, so Mahlberg.
Den Wahlabend ließen die Kandidaten ruhig angehen: Beide verfolgten die Entwicklungen im kleinen Kreis, jeweils mit Freunden in einer Gaststätte. Dem offiziellen Pressetermin für alle Duisburger Bundestagskandidatinnen und -kandidaten vor dem Rathaus blieben Mahlberg und Mosblech fern.