Duisburg. Der Ausgang dieser Wahl ist für Duisburg von besonders großer Bedeutung – nicht nur, weil mehr Duisburger als je zuvor in Berlin mitentscheiden.
Diese spannende Bundestagswahl führt nicht nur die Bundesrepublik und den Berliner Politikbetrieb in eine Ausnahmesituation. Sie ist auch für Duisburg eine historische Wahl – möglicherweise sogar eine, deren Ausgang das Leben in Duisburg besonders stark beeinflussen wird.
Das liegt nicht an den erwartet deutlichen Siegen der SPD-Bundestagsabgeordneten Bärbel Bas und Mahmut Özdemir, wenngleich eine solche Dominanz der Sozialdemokraten – selbst in Duisburg – längst nicht mehr selbstverständlich ist. Auch Bas und Özdemir haben vom beinahe überraschenden Comeback der SPD unter Kanzlerkandidat Scholz sowie den Patzern von Baerbock und Laschet profitiert.
CDU Duisburg: kraftlos und wenig ambitioniert
Der nie dagewesenen Schwäche ihrer Bundespartei hatte die CDU Duisburg ohnehin nichts entgegenzusetzen: Sie wirkt unter ihrem Vorsitzenden Thomas Mahlberg kraftlos, müde und wenig ambitioniert.
Besonders macht diese Bundestagswahl zwar auch das – trotz zwischenzeitlich anderer Erwartungen – letztlich historisch gute Abschneiden der Grünen, auch in Duisburg. Vor allem aber wird die Ökopartei wie die SPD zwei Duisburger in den 20. Bundestag schicken: Auch Felix Banaszak und Lamya Kaddor ziehen in den Bundestag ein.
Vier bis sechs Duisburger im Bundestag
In den kommenden vier Jahren werden sich also in jedem Falle vier Duisburger Volksvertreterinnen und -vertreter für die Interessen ihrer Heimatstadt einsetzen – so viele wie nie zuvor. Und es ist nicht unwahrscheinlich, dass es mit Christian Leye (Die Linke) sogar fünf Duisburger Abgeordnete werden. Das stärkt Duisburg in Berlin.
Und: Sollte die SPD unter Olaf Scholz tatsächlich die Regierung, eine Ampel-Koalition anführen, dürfen hoch verschuldete Städte wie Duisburg zumindest darauf hoffen, bis 2025 von der Last ihrer Altschulden befreit zu werden. Wobei freilich fraglich wäre, ob ein Koalitionspartner FDP einen Schuldenschnitt mitmachen würde beziehungsweise verhindern könnte. Für das sparende Duisburg und die arg gebeutelten Einwohner der darbenden Stadt wäre er ein Befreiungsschlag ohnegleichen.