Duisburg. Die Entscheidung für den Aufbau eines Zentrums für Wasserstoff-Technologie sorgt für Optimismus in Duisburg. Das sind die Schwerpunkte des TIW.
Zuversicht und Genugtuung löst die Nachricht aus, dass der Aufbau eines Technologie- und Innovationszentrums Wasserstoff (TIW) in Duisburg mit 60 Millionen Euro vom Bund und weiteren 50 Millionen Euro vom Land NRW gefördert wird. Unter Regie des Zentrums für Brennstoffzellen-Technik (ZBT) der Uni Duisburg-Essen (UDE) entsteht in einer Halle der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann (HKM) ein Prüf-, Test- und Know-how Zentrum. „Duisburg wird zum europäischen Magnet für die Wasserstoffzellen-Technologie und kann die Vorbildrolle bei der Umsetzung grüner Innovationen im Mobilitätssektor wie in der Schwerindustrie einnehmen“, sagt Oberbürgermeister Sören Link.
[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]
Der Aufbau des TIW sei folgerichtig, betont der OB: „Durch die enge Verzahnung von Schwerindustrie und Europas größter Logistikdrehscheibe stellt Duisburg einen exzellenten Ort dar, ein solches Prüfzentrum zu errichten. Genau diese Branchen müssen die große Herausforderung einer klimaneutralen und grünen Produktion bewältigen.“ Die erfolgreiche Bewerbung bringe Duisburg „für jedermann sichtbar auf die Zukunftslandkarte von Deutschland“, freut sich Wirtschaftsdezernent Andree Haack.
Auch interessant
Fahrzeug-Komponenten über die letzte Hürde der Markteinführung helfen
Auch ZBT-Geschäftsführer Dr. Peter Beckhaus sieht ein großes Potenzial für die Region und die Realisierung klimaschonender Antriebslösungen: „Der Schwerpunkte des TIW sind technische Prüfungen und konkrete Zulassungsfragen sowie Schulung und Weiterbildung. Erst damit schaffen wir es in Deutschland, die Produkte über die letzte Hürde der Markteinführung zu heben und unser Transportwesen CO2-frei aufzustellen.“ Das Duisburger Zentrum soll Unternehmen in Deutschland technologisch unterstützen bei der Markteinführung von Produkten für innovative Antriebslösungen auf Basis von Wasserstoff und Brennstoffzellen-Technik.
IHK: Großartige Nachricht für Duisburg
„Das ist eine großartige Nachricht und wird Duisburg weiter nachhaltig stärken. Die Zusammenarbeit von Stadt, Wissenschaft und Wirtschaft sowie die exzellenten Rahmenbedingungen machen sich bezahlt“, sagt Bruno Sagurna, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion. „Dadurch schaffen wir neue Perspektiven für Innovationen und Investitionen, die wir für den Strukturwandel und moderne Arbeitsplätze benötigen.“ Eine wichtige Weiche für die Zukunft des Wirtschaftsstandortes sieht Dr. Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der IHK gestellt. „Wasserstoff ist die Kohle des 21. Jahrhunderts und bildet das Fundament für eine klimaneutrale Industrie.“
Auch interessant
Grüne: Politik muss Investitionssicherheit für die Stahlindustrie schaffen
„Richtig und begrüßenswert“, nennt Felix Banaszak die Entscheidung. „Dass künftig hier die Forschung zur wasserstoffbasierten Zukunft des Verkehrssektors stattfinden wird, ist ein erster wichtiger Schritt hin zu einer umfassenden Wasserstoffstrategie“, so der NRW-Vorsitzende der Grünen und Duisburger Bundestagskandidat. „Diese muss zwingend auch die Stahlbranche umfassen. Schließlich sitzen hier die zentralen Akteure, die auf grünen Wasserstoff angewiesen sind. Die Politik muss mit klaren Zusagen zu Investitionssicherheit folgen, damit in Duisburg die erste CO2-freie Bramme weltweit produziert wird“, so Banaszak weiter.
CDU: Stadt wird Wasserstoff-Hotspot
Mit der Entscheidung für das TIW werde Duisburg zum „Wasserstoff-Hotspot“, freut sich Petra Vogt (CDU). Die Stadt bringe alle Voraussetzungen mit, um für Nordrhein-Westfalen zum starken Wirtschaftsstandort zu werden, so die stellv. Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion. „Wir wollen in Duisburg einen großen Teil dazu beitragen, die Entwicklung der Wasserstofftechnik für Mobilität, Transport und Logistik voranzutreiben.“ Als „Motor für nachhaltiges Wachstum in Duisburg“ sehen die Bundestagskandidaten der FDP, Charline Kappes und Markus Giesler, das TIW. „In einer klimaneutralen Wirtschaft wird die Brennstoffzelle eine herausragende Bedeutung einnehmen. Die Technologie trägt entscheidend dazu bei, CO2-Emmissionen einzusparen und könnte laut einer Studie bis zu 130.000 neue Arbeitsplätze in NRW schaffen.“
>>Duisburg in bundesweitem Wettbewerb
- Die Fördersumme von 60 Millionen Euro stellt das Bundesministerium für Verkehr und Innovation bereit.
- Duisburg hatte sich in einem bundesweiten Wettbewerb für die Fördergelder beworben, in dem sich auch Chemnitz und Pfeffenhausen in Bayern durchsetzten.