Duisburg. Im September kehrt das Nachtleben zurück nach Duisburg. Old Daddy und Motorrad Jansen setzen auf 2G – PCR-Getesteten bleibt zum Feiern das Pulp.

In Duisburgs Diskotheken und Clubs gehen erst im September wieder die Lichter an – und für Partys am Wochenende aus. Möglich macht das die neue Corona-Schutzverordnung vom 20. August, die das Nachtleben für Geimpfte und Genesene auch bei höheren Inzidenzwerten erlaubt. Kontrovers haben die Betreiberinnen und Betreiber von Pulp bis Old Daddy dagegen über den Zugang für PCR-Getestete diskutiert – und sich teils gegen die Möglichkeit entschieden. Der Überblick.

Auch wenn die Sieben-Tage-Inzidenz über 35 liegt (97,3 am Freitag in Duisburg), können die DJs künftig ihre Plattenteller anwerfen. Hygienekonzepte seien vorher einzureichen und „einrichtungsbezogen“, wie Stadtsprecher Jörn Esser mitteilt. Das heißt: „Im Einzelfall sind auch zusätzliche Anforderungen zu den Hygiene- und Infektionsschutzregeln der Coronaschutzverordnung möglich.“

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Was für alle gilt: Hinein in die Partytempel dürfen nur noch Geimpfte, Genesene und Getestete, die einen maximal 48 Stunden alten und negativen PCR-Test vorweisen können. Spontan feiern gehen würde für ungeimpfte und noch nicht infizierte Duisburger also unmöglich – und dazu noch richtig teuer bei Test-Kosten von 50 bis 80 Euro.

Old Daddy Duisburg: Zutritt nur für Geimpfte und Genesene

Aus diesem Grund öffnet Peter Jurjahn sein Old Daddy nur noch für Geimpfte und Genesene. Ebenso hält er es mit seinen anderen Locations, etwa dem Kulttempel in Oberhausen. „Unzumutbar“ seien die Kosten, schreibt der Betreiber dort auf Facebook, und setzt fort: „Wenn wir durch die 2-G-Regel wieder wirtschaftlicher arbeiten und mehr Gäste empfangen können, dann retten wir unseren Angestellten den Arsch.“ Die seien aktuell in Kurzarbeit, aber zum Jahresende von der Kündigung bedroht.

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Im Gespräch ergänzt Jurjahn: „Der Schritt ist richtig, um mehr Menschen zum Impfen zu bringen. 2G wird sowieso irgendwann kommen – trotzdem haben wir bei uns viel über den Schritt diskutiert, denn wir wollen niemanden freiwillig ausschließen.“

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Los gehen soll es an der Steinschen Gasse am ersten oder zweiten September-Wochenende, das Hygienekonzept sei dafür beim Ordnungsamt eingereicht worden, sagt Jurjahn. Auch eine Kontaktverfolgung – in der Corona-Schutzverordnung nicht vorgeschrieben – steht in seinem Papier, der Betreiber kalkuliert vorerst mit rund 300 Besuchern bzw. 60-70 Prozent Auslastung pro Abend.

Motorrad Jansen: Endgültige Informationen kommende Woche

Auch Motorrad Jansen in Rheinhausen öffnet seine Tore nur noch für Geimpfte und Genesene. Weitere Informationen etwa zu den Besuchern pro Abend gebe es in der kommenden Woche, betont ein Sprecher, wenn das Hygienekonzept bei der Stadt eingereicht sei.

Ein Bild aus einer anderen Zeit: Die Diskothek Motorrad Jansen im Oktober 2019 – inzwischen ist der Club frisch renoviert und will am 3. September wieder Gäste empfangen.
Ein Bild aus einer anderen Zeit: Die Diskothek Motorrad Jansen im Oktober 2019 – inzwischen ist der Club frisch renoviert und will am 3. September wieder Gäste empfangen. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

„Die Mottos stehen fest, werden aber noch nicht kommuniziert“, erläutert der Mitarbeiter weiter, immerhin gibt es das voraussichtliche Datum für den Neustart in den frisch renovierten Räumlichkeiten: Am Freitag, 3. September, sollen wieder Bässe durch den Club wummern.

Pulp: Neue Luftfilter, PCR-Tests und Luca-App

Das Pulp Event-Schloss in Hochfeld machte am Donnerstag via Facebook Hoffnung auf die Partyrückkehr ab dem 10. September – und will dabei neben Geimpften und Genesenen auch PCR-Getestete willkommen heißen.

So öffnen weitere Diskotheken und Clubs im Ruhrgebiet:

Dazu haben die Betreiber investiert, neue Frischluftanlagen und Luftreiniger sollen einen sicheren Betrieb gewährleisten. Frisch herausgeputzt zeigte sich das Event-Schloss zudem schon Anfang des Monats in den sozialen Medien. Zur Kontaktverfolgung ist eine Registrierung mit der Luca-App notwendig.

>>> Bora und Coupé 1900 noch im Umbau

  • Für einen Besuch im Bora, dem ehemaligen Grammatikoff am Dellplatz, kommt die Öffnungsperspektive noch zu früh. Die Umbauarbeiten laufen und werden teurer, nachdem das Brandschutzkonzept umfassender ausfällt und etwa auch die Sanitäranlagen erneuert werden müssen.
  • Gleiches gilt für das Coupé 1900, wo das Betreiberteam um Bekim Ceka ebenfalls noch die Werkzeuge schwingt. Beide hoffen auf eine Eröffnung noch in diesem Jahr.