Duisburg. Nach über zwei Jahren endet die Amtszeit des alten Leserbeirates, der die Duisburger WAZ-Redaktion mit Rat und Tat, Kritik und Anregung begleitet hat. Zehn Leser haben uns auf die Finger geschaut, aber auch unseren Alltag kennengelernt. Nun suchen wir neue neugierige und engagierte Mitglieder für den Leserbeirat.
Zwei Jahre hat der Leserbeirat die Duisburger WAZ-Redaktion begleitet, uns gemahnt und ermuntert, uns kritisiert und mit Themenvorschlägen angeregt. Die Leserin, der Leser, das für uns doch so unbekannte Wesen, wurde dadurch ein Stück vertrauter. Aber auch die Leserbeiräte haben besser kennengelernt, wie Lokaljournalisten „ticken“ und arbeiten.
Schlagzeilen, Bilderauswahl, Themensortierung, die leidigen Tipp- und Grammatikfehler: In vielen Runden ging es mit dem Leserbeirat um unsere tägliche Arbeit. Aber der Leserbeirat wurde auch journalistisch aktiv. Er fühlte bei Interviewrunden Parteien auf den Zahn, diskutierte mit der Polizeipräsidentin und stellte zur Oberbürgermeister Wahl den Stichwahl-Kandidaten Sören Link (SPD) und Benno Lensdorf (CDU) Fragen. Ein Jahr später wurde der Wahlsieger OB Link zur „Nachkontrolle“ in die Redaktion geladen. „Das war eine spannende Zeit“, meint Leserbeirat Friedrich Buttgereit. „Wir konnten immer aktuell die News hautnah zusammen mit der WAZ-Redaktion erleben“, ergänzt Siegfried Döring.
Leserbeirat hat Bleibendes hinterlassen, wie die Bücherschränke
Der Leserbeirat hat zudem Bleibendes hinterlassen: Zusammen mit der Bürgerstiftung initiierte er die Einrichtung von Bücherschränken und engagiert sich weiter dort tatkräftig und ehrenamtlich. Die Leserbeirätin Luca Blass hat sogar ihre Bachelor-Arbeit über das Instrument der Leserbeiräte geschrieben. „Mir war es wichtig, dass ich auch auf meinen Stadtteil Homberg/Hochheide aufmerksam machen konnte, damit man auf die Unzufriedenheit vieler Menschen auf der linken Rheinseite, die sich von Duisburg abgehängt fühlen und immer noch keine richtigen Duisburger sind, aufmerksam wurde“, bilanziert Marion Langenhuysen.
Kürzlich haben wir den Leserbeirat nach seiner zweijährigen „Amtszeit“ verabschiedet. Nun suchen wir eine neue Runde interessierter und engagierter Leserinnen und Leser, die uns begleiten wollen. Details dazu finden Sie in unserem Aufruf auf der dritten Seite dieses Artikels.
Wie war’s? Die Duisburger Leserbeiräte ziehen Bilanz
Peter Gärtner: "Ich wollte hinter die Kulissen des Zeitungmachens schauen. Gesehen habe ich ein Redaktionsteam, das mit viel Herzblut zu Werke geht . Ich durfte Teil eines engagierten Leserbeirats sein und eine aktive Rolle bei der Konzeptionierung der Duisburger Bücherschränke spielen. Schließlich habe ich durch die Mitwirkung die Liebe zu meiner Geburts- und Heimatstadt neu entdeckt und durfte erfahren: Duisburg ist pottschön! Was will man mehr."
Angela Dollhausen: "Durch die Mitarbeit im Leserbeirat habe ich viele Duisburger kennengelernt, die mit ihren breitgefächerten Interessen dazu beigetragen haben, die Stadtgesellschaft, ihre Entwicklung und ihre Vielfältigkeit immer wieder neu und anders zu sehen und zu begleiten. Dass ich heute für die Bürgerstiftung Duisburg ehrenamtlich arbeite und dort u.a. die Bücherschränke und die Ehrenamtskarte betreue, wurde angeregt durch Gespräche im Leserbeirat."
Luca Blass: "Es hat mir große Freude bereitet, Teil des Duisburger Leserbeirats zu sein. Neben der Tatsache, dass ich eigene Verbesserungsvorschläge zur Gestaltung meiner Zeitung einbringen konnte, war es besonders spannend, die Bekanntschaft mit anderen Interessierten zu machen. Vielen Dank an die freundlichen Redakteure für spannende Geschichten und an die anderen Leserbeiräte für ihren Einsatz. Es waren immer unterhaltsame Treffen."
Dirk Weil: "Die Zeit war spannend und informativ. Ich verstehe nun besser, wie eine Zeitung funktioniert, sehe genauer ihre Stärken und Schwächen. Schon vorher war mir meine Lokalzeitung wichtig, ihren gesellschaftlichen Wert - gerade des Lokalteils - schätze ich nun noch höher ein. Leserbeirat ist Blattkritik und mehr, denn nicht nur um die Zeitung selber geht es, sondern auch um die Themen, die in der Zeitung stehen. Ich bin zu all unseren Treffen gerne gekommen."
So können Sie sich für den Leserbeirat der Duisburger WAZ bewerben
Unsere Berichterstattung soll noch besser, lesenswerter und lebensnäher werden. Kommen Sie mit uns ins Gespräch und lassen Sie uns die WAZ weiterentwickeln. Dazu suchen wir zehn Leserinnen und Leser.
Warum?
Weil wir offen sind für neue Ideen, zumal sich die Medienwelt dramatisch ändert. Weil wir noch näher am Leser sein wollen. Deshalb möchten wir Ihren Rat im Leserbeirat erfahren. Deshalb suchen wir zehn Leserinnen und Leser, die uns bei regelmäßigen Treffen Anregungen geben und uns die Meinung sagen. Machen Sie mit! Diskutieren Sie mit! Planen Sie mit!
Wo?
Wir wollen den neuen Leserbeirat in den kommenden zwei Jahren regelmäßig zu uns in die WAZ-Redaktion einladen, mit Ihnen über unsere Zeitung reden und darüber, was Sie in Duisburg bewegt, was Sie freut, was Sie ärgert und was Sie in Ihrer Zeitung lesen möchten. Kommen Sie mit unseren Redakteurinnen und Redakteuren ins Gespräch.
Wer?
Ob männlich oder weiblich, jung oder alt, Eltern, Singles, ob Arbeiter, Angestellter, Student, Arbeitsloser oder Rentner, ob aus Homberg, Kaßlerfeld, Walsum oder Mündelheim: Wenn Sie Lust haben und beim Leserbeirat mitmachen und mitreden wollen, melden Sie sich. Wir wollen dann einen repräsentativen Querschnitt unserer Leserschaft auswählen.
Wohin?
Bitte schicken Sie Ihre Bewerbung, warum Sie Lust haben beim Leserbeirat mitzumachen, per Brief, Postkarte, Fax oder E-Mail bis zum 22. Dezember mit den persönlichen Angaben zum Alter, Beruf, Wohnort und zu Ihren Interessensgebieten an die WAZ-Redaktion Duisburg, Harry-Epstein-Platz 2, 47051 Duisburg, per E-Mail an redaktion.duisburg@waz.de, per Fax an 0203/9926-3168 oder schreiben Sie uns über unsere Facebook-Seite eine Direktnachricht. Bitte Telefonnummer vermerken!