Duisburg. . Duisburg hat oftmals mit einem schlechten Image zu kämpfen. Die Debatte darüber möchte der WAZ-Leserbeirat in andere, in positivere Bahnen lenken. Stadtidentität und -image war deshalb das Thema einer angeregten Diskussion in der Redaktion, an der auch Manfred Berns von der Bürgerstiftung teilnahm.
Die Duisburger tun sich nicht immer leicht mit ihrer Stadt, hadern auch vor dem Hintergrund der Loveparade-Katastrophe mit einem schlechten Image. Die anhaltende Debatte darüber möchte der WAZ-Leserbeirat in andere, in positivere Bahnen lenken – eng verbunden mit der Frage nach einer neuen Stadtidentität. Wie kann sich Duisburg neu aufstellen, um das Image zu verbessern? Was kann jeder Einzelne dafür tun? Darüber diskutierte der WAZ-Leserbeirat bei seiner jüngsten Sitzung in der Redaktion auch mit Manfred Berns von der Bürgerstiftung.
Leserbeirat Peter Gärtner etwa hat, wie berichtet, bei der Vorbereitung einer Stadt-Tour für Arbeitskollegen völlig unbekannte Seiten seiner Heimat kennen und lieben gelernt – die Initialzündung für ihn, um mit der Marke „Pottschön“ und der Internetseite www.pottschön.ruhr nicht nur ein positives Duisburg-Bild, sondern auch ein neues Gefühl in der Metropole-Ruhr-Region zu entwickeln.
Mageres Gastronomie-Angebot in Duisburg
Dirk Weil hat sich dabei zunächst mit der Frage beschäftigt, wie sich seine Stadt überhaupt darstellt. Der Leserbeirat hat Postkarten von Duisburg gekauft. „Alles konzentriert sich nur auf Tiger and Turtle, Innenhafen und Landschaftspark. Das ist mir zu wenig“, kritisiert Weil. „Es gibt zum Beispiel keine Postkarte vom Hochfelder Markt oder Stadtwerketurm.“
Susanne Tiltmann ärgert sich über das magere Gastronomie-Angebot in ihrer Stadt. „Da müssten sich mehr Gastronomen trauen.“ Und Marion Langenhuysen ist es wichtig, im Kleinen mit der Imageverbesserung anzufangen: „Duisburg muss zum Beispiel sauberer werden. Bei uns in der Rheinpreußensiedlung fehlen Mülleimer“, sagt die Leserbeirätin, die sich als Hombergerin angesichts der aktuellen Diskussion um eine Abspaltung des Stadtwestens von Duisburg auch mit der Identitätsfrage beschäftigt.
"Das Allermeiste ist supergut"
Sie habe 1975 im Zuge der kommunalen Neugliederung gegen die Eingemeindung gestimmt. „Aber ich finde es lächerlich, diese Debatte nach 40 Jahren zu führen. Das ist populistisches Gerede“, so Marion Langenhuysen. „Fakt ist aber, dass wir uns schon immer mal wieder abgehängt fühlen.“
Manfred Berns möchte grundsätzlich ein bisschen Dampf aus der Debatte lassen: „Es gibt keine Großstadt, die nicht um Identität und Image ringt. Wir sollten dies zunächst einmal als Stück Normalität begreifen“, so der Geschäftsführer der Bürgerstiftung. „Wichtig ist aber, dass wir wir uns zuallererst auf das konzentrieren, was gelingt, denn das Allermeiste ist supergut. Und dann können wir fragen, was wir verändern wollen.“ Die Bürgerstiftung habe deshalb eine Internetseite in Planung, auf der alle Ideen gesammelt werden sollen, die Duisburg nach vorne bringen.
Und auch die WAZ selbst wird ganz sicher weiterhin ihren Beitrag und Beiträge zu dieser Diskussion beisteuern.