Duisburg. . Die chronisch obstruktive Lungenkrankheit COPD trifft vor allem Raucher. Das nächste Medizinforum hat mit Chefarzt Dr. Clemens Maurer einen erfahrenen Spezialisten zu Gast. Anmeldungen sind ab sofort möglich.

Man muss es in der Klarheit leider sagen: Das nächste WAZ-Medizinforum am Mittwoch, 26. November, ab 18 Uhr im Hochfelder Bethesda-Krankenhaus richtet sich vor allem an Raucher: Denn sie sind es, die meist unter der COPD, der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung leiden, die auf Dauer Lungengewebe unwiederbringlich zerstört.

Der Chefarzt der Pneumologie und des Lungenzentrums, Dr. Clemens Maurer, ist ein freundlicher Mensch, der anschaulich Krankheiten und ihre Behandlung erklären kann. Rauchern kann er klare Worte aber nicht ersparen, wenn er auch auf drastische Bilder wie schwarzen Raucherlungen, die in manchen Ländern schon Zigarettenpackungen zieren, verzichtet.

COPD, das ist mittlerweile eine Volkskrankheit, an der Millionen Menschen leiden, zu 90 Prozent eben Raucher. Der schädliche Qualm verklebt die Flimmerhärchen, verengt die Bronchien und führt im weiteren Verlauf zu Zerstörungen von Lungengewebe. Der Prozess ist schleichend.

Die Lunge leistet Schwerstarbeit

„Oft wird die Erkrankung nicht erkannt und zum Beispiel aufs Alter geschoben oder mit Asthma verwechselt, so dass viele Patienten erst in einem sehr späten Stadium zu uns kommen“, berichtet Dr. Mauer. Und dann viele aber auch immer wieder, weil sich oft nicht von der Nikotinsucht loskommen. Maurer warnt: Die Sterberate bei schwerer COPD ist hoch, die Prognose liegt auf fünf Jahre bei 50 Prozent.

Eine gesunde Lunge leistet Schwerstarbeit. An einem Tag atmen wir über 17.000 Mal, im Jahr weit über sechs Millionen Mal. Drei bis 4,5 Liter Luft: So groß ist ein gesundes Lungenvolumen, versorgt der Sauerstoff Blut und Körper.

Leistung reduziert sich auf bis zu 30 Prozent

Bei COPD-Erkrankten reduziert sich die Leistung auf bis zu 30 Prozent mit schwere Folgen für den ganzen Körper. „Systemerkrankung“, nennt das Lungen-Experte, der die typischen Symptome der chronischen Bronchitis zum unliebsamen AHA-Effekt macht: Atemnot – Husten – Auswurf. Mit einer bakteriellen Bronchitis, die nach zwei Wochen vorbei ist, hat das nichts zu tun. Aber: Wer sich als chronisch Kranker einen Infekt holt, ist weit schwerwiegender betroffen.

Und die Behandlung? Nach der klinischen Untersuchungen mit dem traditionellen Abhören, auch Lungenfunktionstest und Röntgenbildern können die Ärzte mit bronchienerweiternden Medikamenten, oft in Sprayform, helfen. Dazu gibt es gezielte Atem-Physiotherapie oder die Sauerstoffzufuhr über Atemmasken.

Auch die Atemmuskulatur kann man stärken. Und in Einzelfällen können auch endoskopische Operationen helfen, bei denen z.B. mit kleinen Metalldrähtchen das aufgeblähte Lungenvolumen verkleinert wird.

Das aber entscheidende A & O kann man sich denken: Mit dem Rauchen aufhören.