Duisburg. Mehr als jeder vierte Duisburger qualmt. Das geht aus Zahlen hervor, die die NRW-Landesstatistiker jetzt vorstellten. Im Ruhrgebiet wird demnach nur in Gelsenkirchen mehr geraucht. In Duisburg sank die Quote in den vergangenen fünf Jahren nur leicht auf 29,5 Prozent. Weitere Details der Studie.

Der Pott qualmt. Das Ruhrgebiet hat den höchsten Anteil an Rauchern in NRW, in Duisburg greifen 29,5 Prozent zur Zigarette, 27 Prozent sind regelmäßige Raucher. Mehr gequalmt wird nur in Gelsenkirchen (34%). Das geht aus den Ergebnissen des Mikrozensus hervor, die die Landesstatistiker am Freitag veröffentlicht haben.

Erstaunlich: Die Zahl der Raucher hat im Vergleich zu den Vorjahren nur leicht abgenommen, vor fünf Jahren lag der Anteil der Raucher in Duisburg bei 30,2 Prozent. Selbst das Rauchverbot in Kneipen und Gaststätten hat den meisten Rauchern offenbar nicht die Lust am Tabakkonsum verdorben.

Vor allem bei den Frauen hat sich seit 2005 statistisch kaum etwas verändert. Zwar greifen sie generell seltener (25,6 %) zum Glimmstengel als Männer (33,9%), von denen haben sich aber in den vergangenen acht Jahren dreimal so viele das Rauchen abgewöhnt.

Strengere Regelungen gefordert

Beim Ruf nach strengeren Regelungen oder abschreckenden Bildern auf der Packung kommt der Gesetzgeber ins Spiel. Die Gesundheitspolitikerin und SPD-Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas findet, dass „die Großen beim Rauchen noch etwas von den Kleinen lernen“ könnten, sagte sie unserer Zeitung: „Im Alter von 12 bis 17 Jahren rauchen deutschlandweit heute sogar nur noch 12 Prozent der Jugendlichen, bei den Erwachsenen sind es 25 Prozent.“

Bas und ihre Partei hätten sich schon lange für ein Präventionsgesetz ausgesprochen: „Darauf haben wir uns jetzt mit der Union endlich geeinigt. Unser Ziel ist klar: So früh und so breit wie möglich über die Risiken des Rauchens aufzuklären. Dafür soll es mehr Geld, neue Gesundheitsziele und eine nationale Präventionsstrategie geben.“

In Duisburg haben Raucher nach eigenen Angaben durchschnittlich ab dem Alter von 17,1 Jahren regelmäßig zur Zigarette gegriffen. Bei Frauen liegt das Einstiegsalter mit 18,2 Jahren deutlich höher.

Krankenkassen belohnen Nichtraucher

Nichtraucher werden heute schon von vielen Krankenkassen belohnt. Im Rahmen von Bonus-Systemen haben Nichtraucher zum Beispiel bei der BKK Novitas oder der Techniker Krankenkasse Vorteile. Und wer sich das Rauchen abgewöhnen will, wird unterstützt: Die TK erstattet bei Kombinationsangeboten bis zu 150 Euro, flankiert Kurse mit kostenlosen Online-Beratungen.

Die BKK erstattet für Raucherentwöhnungskurse sogar bis 300 Euro. „Es gibt viele Menschen, die unglücklich mit ihrem Rauchen sind“, so BKK-Sprecher Harald Stollmeier. Übrigens: E-Zigaretten werden von Krankenkassen in der Regel nicht bezuschusst. Es gebe keine wissenschaftlichen Beweise, dass sie bei der Tabakentwöhnung helfen oder gar gesund seien.