Dortmund. Die Stadt Dortmund hat den Phoenix-Hochofen zurückgekauft. Bisher waren alle Entwicklungsversuche gescheitert. Was wird nun aus der Stahlriesin?
Phoenix West hat eine lange Geschichte – nicht nur industriehistorisch, sondern auch in der Dortmunder Stadtentwicklung. Denn während nach der Stilllegung des Hörder Stahlwerks ringsum ein strahlkräftiges Technologiezentrum entstand, schlummerte der riesige denkmalgeschützte Hochofen ein.
2018 hatte der niederländische Stadtentwickler Walas den Hochofen samt großem Vorplatz und "Schalthaus 101" gekauft (insgesamt 56.000qm). Es sollte ein "Exzellenzzentrum mit internationalem Vorzeigecharakter für Innovation und Nachhaltigkeit" werden. Ein Nutzungsmix aus Technologie, Dienstleistung, Freizeit und Kultur. Walas wollte 75 Millionen Euro investieren.
Aber aus der großen Vision wurde nichts – auch wegen Corona und des unwarteten Tods von Firmengründer Gerben van Straaten. Plötzlich stand die Stahlriesin wieder ohne Plan da.
Stadt kauft aus "Sondervermögen Technologiezentrum"
Das soll sich jetzt ändern: Die Stadt Dortmund kauft Hochofen, Vorplatz ("Baufeld 13", also ehemaliges Openair-Kino) und Schalthaus 101 von Walas zurück. Aber was genau draus wird – das ist immer noch unklar. Zudem muss der Stadtrat dem Kauf in seiner Sitzung am 9. Februar noch zustimmen.
Gekauft wurde das Areal über das "Sondervermögen Technologiezentrum Dortmund". Auf Phoenix ist das TZDO schon seit 2005 vertreten, unter anderem mit dem Zentrum für Mikro- und Nanotechnologie. "Wir waren Flächenpionier und Impulsgeber", meint TZDO-Geschäftsführer Dirk Stürmer. "Jetzt wollen wir das Herzstück des Standorts entwickeln."
Hochofen auf Phoenix West: Start und Kosten unklar
Aber erstmal müsse sich das Team einen Überblick verschaffen: Wo stehen wir? Welche Walas-Ideen lassen sich übernehmen? Welche Nutzungen sind möglich? Das sei nicht einfach, so Stürmer: Phoenix West sei ein riesiges Areal mit viel denkmalgeschütztem Altbestand, aber auch viel Fläche für Neubauten. Zudem sind die Ziele ehrgeizig: Wirtschaftlichkeit, sinnvolle Umnutzung, ergänzende Neubauten, internationale Wahrnehmung, Zukunftechnologien, Freizeit, Denkmalschutz – das alles muss unter einen Deckel.
Start: zeitnah. Kosten: unklar. Erste Ideen zur Hochofen-Nutzung gab es übrigens schon im Jahr 2000.
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