Castrop-Rauxel. . Pater Zbigniew Szarata aus Castrop-Rauxel nahm nun Stellung zu seiner handgreiflichen Auseinandersetzung mit Pater Jan. Es tue ihm leid, so der Pater. Auch erklärte er, warum es aus seiner Sicht zu dem handfesten Streit kam. Unter anderem sei es darum gegangen, dass Pater Jan gefordert habe, die Haushälterin und die Putzfrau nicht mehr mit den Patres gemeinsam essen zu lassen.
„Mir liegt der Friede am Herzen. Aber ich bin auch nur ein Mensch. Und es tut mir leid, dass ich so gehandelt habe.“ Nachdem das Bistum Paderborn bestätigt hatte, dass es im Streit zwischen Pastoralverbundsleiter Zbigniew Szarata und Pater Jan zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung kam, hat sich nun auch der Beschuldigte, Pater Zbigniew, zu den Vorwürfen geäußert. Und die Hintergründe des Streits aus seiner Sicht dargelegt.
So soll es wenige Tage vor Weihnachten ein Treffen mit den drei Patres Zbigniew, Jan und Stefan gegeben haben. Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit den Haushälterinnen soll Pater Jan ein Gespräch eingefordert haben. „Es war eigentlich eine schlechte Situation, um ein vernünftiges Gespräch zu führen, weil wir alle drei noch Anschlusstermine hatten“, sagte Pater Zbigniew.
Ungeheure Dinge eingefordert
Seelsorger Jan soll gleich zur Sache gekommen sein und in den Augen von Szarata ungeheure Dinge eingefordert haben. So unter anderem auch, dass die Pater doch alle in einem Haus leben sollten, so wie es in der Ordensgemeinschaft üblich ist. „Ich habe gesagt, dass wir hier kein Kloster haben.“ Zudem wollte Pater Jan „die Frauen vom Tisch entfernen. Haushälterin und Putzfrau sollten nicht mit den Patres gemeinsam essen“, sagt Pater Zbigniew. „Aber wir sind hier in Europa und nicht im Mittelalter. Das ist diskriminierend“, sagte Szarata. „Es ist seit sieben Jahren so, dass wir hier zusammen mit den Frauen essen.“
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Weil er sich massiv über diese Forderungen geärgert habe, und „weil ich keine Chance sah, einen Kompromiss zu finden“, so Szarata, wollte er das Gespräch beenden. Doch Pater Jan soll keine Anstalten gemacht haben, zu gehen, soll stattdessen provoziert haben. „Daraufhin bin ich aufgestanden, habe die Tür aufgemacht, ihn am Kragen gepackt und gesagt: bitte verschwinde.“ Auch danach soll Pater Jan keine Anstalten gemacht haben, den Raum zu verlassen. „Das war kein Versuch, das Problem mit Gewalt zu lösen, ich wollte nur das Gespräch beenden“, sagt Szarata. „Auch wenn das keine elegante Art war.“
Das Bistum stehe hinter Pater Szarata
In einer E-Mail habe er sich entschuldigt und dem Provinzial, dem Leiter des Ordens, angeboten, in eine andere Stadt zu gehen. Weil es offenbar aber keinen Ersatz gab, „hat er mich gebeten zu bleiben.“
Das Bistum stehe voll hinter Szarata, sagte Dekanatsreferent Heinz Otlips. Es sei das erste Mal gewesen, dass die Zusammenarbeit zwischen Pastoralverbund und Ordensmitglieder nicht geklappt habe. Dennoch wolle Paderborn im Sommer keine Ordensgeistlichen mehr nach Castrop-Rauxel schicken, sondern Diözesangeistliche. Bis die neuen Seelsorger eintreffen, wird die Zeit überbrückt; einige Gottesdienste werden ausfallen.