Bottrop. . Die Klassiksparte des Automobiltuners Brabus wächst immer weiter und gewinnt zunehmend an Bedeutung. Der Markt, sagt ein Sprecher des Unternehmens, “explodiert gerade“. Deshalb sucht die Firma auch auf der Oldtimer-Messe Techno Classica nach neuen Mitarbeitern.
Die Sitze fehlen noch, Türgriffe hat er auch noch nicht, trotzdem ist der weiße Mercedes 280 SE ein Hingucker auf dem Brabus-Messestand auf der Techno Classica in Essen. Und auch auf der Straße dürfte sich manch einer nach dem schicken Cabrio umschauen. Im Jahr 2014 soll die Restaurierung abgeschlossen sein. Dann kommt der Luxuswagen wieder auf die Straße – oder in die Garage eines Sammlers.
Zum dritten Mal bereits präsentiert sich die Klassiksparte des Bottroper Automobiltuners auf der größten Oldtimermesse der Welt in der Nachbarstadt. Denn die Bedeutung dieser Sparte für das Unternehmen nimmt stetig zu. Oder, wie es Brabus-Sprecher Sven Gramm formuliert: „Es explodiert gerade.“
Personal händeringend gesucht
Ein Indiz dafür: Brabus sucht dringend Mitarbeiter für diese Sparte. Auch auf dem Messestand werben große Plakate um potenzielle Mitarbeiter. Kfz-Mechaniker, Mechanikermeister oder auch Mechatroniker haben an der Kirchhellener Straße gute Chancen – vor allem, wenn sie sich mit Oldtimern und deren Restaurierung auskennen.
„Wir haben im Moment mehr Wagen als Personal“, sagt Gramm. Deshalb müsse man derzeit Prioritäten setzen. Ein 300 SL – einen der legendären Flügeltürer – warte derzeit auf die Restaurierung, die Fertigstellung ist für 2015 avisiert. Dann verlasse aber ein nahezu neuer Wagen das Werksgelände, sagt Gramm. Denn wenn Brabus Hand an einen Oldtimer legt, dann werde der komplett auseinander genommen. „Bis auf die letzte Schraube.“
Neben den wirklich alten Schätzchen stehen auf der Messe auch jüngere Klassiker, etwa Roadster aus den 1970er- und 1980er-Jahren. Hier sei keine aufwändige Restaurierung als viel mehr eine Aufarbeitung gefragt, erklärt Gramm den Unterschied. Kein Wunder, haben doch die jungen Oldies, die Brabus hier anbietet, nicht einmal 20 000 Kilometer auf dem Tacho. Woher kommen so gut erhaltene Fahrzeuge? Gramm verweist auf das weltweite Netz an Händlern und Partnern, die solche Wagen angeboten bekämen. Wagen mit besonders geringer Laufleistung kämen häufiger schon mal aus Tokio. „Oder aber von Sammlern, die sich vielleicht auf einen Typen spezialisieren und dann Platz schaffen.
„Hierher kommen Käufer und Neugierige“
Solche Wagen kauft Brabus, restauriert sie oder arbeitet sie zumindest auf. Als Mercedes-Spezialist setzt Brabus vor allem auf Klassiker mit Stern, „aber auch andere hochwertige Wagen restaurieren wir.“ Zudem würden die Mechaniker der Klassiksparte auch im Kundenauftrag tätig, erklärt Gramm.
Rund 1800 Arbeitsstunden seien nötig, um einen Wagen wie das weiße 280 SE Cabrio wieder in den Neuzustand zu versetzen. Dann hatten die Brabus-Mechaniker jede Schraube und jede Chromverzierung in der Hand, haben jedes Teil geprüft, aufgearbeitet oder bei Bedarf ersetzt. Im Ergebnis sei es dann quasi ein Neuwagen, der die Werkshallen verlasse. „Deshalb geben wir darauf auch zwei Jahre Garantie ohne Kilometerbegrenzung“, erklärt Gramm selbstbewusst.
In Essen ist der Brabus-Stand gut besucht. Bis Sonntag dürfen die Wagen bestaunt und darf gefachsimpelt werden. „Hierher kommen Käufer und Neugierige“, sagt Gramm, „eine angenehme Atmosphäre“.