Bottrop. . Norbert Zagozen ärgert sich, weil er häufiger beobachtet, dass auf Behindertenparkplätzen Baumaterial gelagert wird. Manchmal parken Bauarbeiter auf den reservierten Flächen auch ihren Bagger - obwohl es genügend freie Parkplätze in der Nähe gibt. So etwas muss von der Stadt genehmigt werden. Die Verantwortlichen im Rathaus bitten um Verständnis dafür, dass es manchmal nicht anders geht.

Der kleine Bagger rechts auf dem Foto ärgert Norbert Zagozen. Das Fahrzeug steht auf dem Parkplatz an der Josef-Albers-Straße – doch was den WAZ-Leser richtig in Rage bringt: Für das Baufahrzeug wurden Behindertenparkplätze gesperrt. „Ich möchte wissen, warum für Baumaßnahmen Behindertenparkplätze abgesperrt und für Maschinen blockiert werden, obwohl mehr als genügend andere Parkplätze vorhanden sind?“, schreibt er an die Redaktion.

Beim Bau des Hallenbades die gleiche Situation beobachtet

Das sei ihm übrigens nicht zum ersten Mal aufgefallen. Schon beim Bau des Hallenbades habe er beobachtet, „dass hier wochenlang auf den wenigen Behindertenparkplätzen an der Dieter-Renz-Halle Paletten mit Steinen gelagert wurden.“ Inzwischen frage er sich, ob dahinter Absicht stecke.

Diese Vermutung weist Stadtsprecher Andreas Pläsken zurück. Er wirbt jedoch um Verständnis. Bei Bauarbeiten könne es immer wieder vorkommen, dass auch Parkplätze zur Lagerung von Material genutzt werden müssten. „Das können auch mal Behindertenparkplätze sein. Doch ohne die entsprechende Genehmigung des Straßenverkehrsamtes ist eine solche Sondernutzung nicht erlaubt“, sagt Pläsken. Einen entsprechenden Antrag müsse zudem immer die ausführende Firma stellen. Das gelte auch, wenn die Firma im Auftrag der Stadt arbeite. „Nicht einmal das Tiefbauamt kann in solchen Fällen die Genehmigung direkt beim Straßenverkehrsamt beantragen“, sagt Pläsken. Das sei immer Aufgabe des Unternehmens. Und gerade, wenn es in dem Antrage um die Sperrung von Behindertenparkplätzen geht, seien die Verantwortlichen beim Straßenverkehrsamt besonders zurückhaltend.

Prüfung der jeweiligen Parkplatzsituation vor Ort

Nur in manchen Fällen gehe es nicht anders, sagt Pläsken und verweist auf die Baustellen Berliner Platz und Hansa-Zentrum. Auch in dem Zusammenhang seien kurzzeitig Behindertenparkplätze genutzt worden, um Material zu lagern. „In dem Fall hat das Straßenverkehrsamt überprüft, wie die Parkplatzsituation vor Ort aussieht. Und in unmittelbarer Nähe waren weitere Behindertenparkplätze, deren Nutzung zumutbar war“, erläutert Pläsken den Zusammenhang.

Bezogen auf den konkreten Fall am Marienhospital erklärt der Stadtsprecher, dass die Mitarbeiter des Straßenverkehrsamtes davon ausgegangen waren, dass es auf dem Parkplatz ausreichend weitere Stellplätze gebe, die in der Regel frei seien und weiter genutzt werden könnten.