Bottrop. Der Bottroper Schulausschuss stimmt der Fokussierung auf zwei Standorte zu. Die Politiker fordern aber bessere Informationen ein.
Der nächste Schritt für die Errichtung einer dritten Gesamtschule in Bottrop ist getan. Die Politik ist im Schulausschuss mehrheitlich dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt, sich bei der Standortsuche auf die Paßstraße (alter Sportplatz) oder Welheim (bisherige Hauptschule) zu fokussieren. Zu dem gefassten Beschluss gehört auch, dass die endgültige Standort-Entscheidung anhand einer Bewertungsmatrix erfolgen soll, in die die Ergebnisse einer Elternbefragung einfließen. Trotz der Zustimmung (bei einer Enthaltung der FDP): An Nachfragen und Kritik sparten die Ausschussmitglieder nicht.
Für neue vierzügige Gesamtschule würden 108 Anmeldungen gebraucht
Der Entwurf für die Bewertungsmatrix soll dem Schulausschuss zur nächsten Sitzung am 26. Juni vorliegen, ebenso der Text für die Elternbefragung. Die ist bei einer Schulneugründung rechtlich verpflichtend und soll sowohl nach der Schulform selbst als auch nach den beiden Standorten fragen. Durchgeführt werden könnte sie im Herbst bei den Eltern der Erst- und Zweitklässler. Wie stark der Faktor Elternwille bei der Standortentscheidung gewichtet wird, will der Fachbereich Schule noch mit der Bezirksregierung abklären.
Grundsätzlich erläuterte Nadine Granow-Keysers: „Wir brauchen 108 Anmeldungen für eine vierzügige Gesamtschule.“ Bei voraussichtlich mehr als 1200 neuen Fünftklässlern in Schuljahr 2028/29 müssten demnach weniger als zehn Prozent der Eltern eine Gesamtschule an einem der beiden Standorte favorisieren, so Nadine Granow-Keysers.
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Eine Rolle in der Bewertungsmatrix sollen unter anderem die Kosten spielen. Die werden vom Fachbereich Immobilienwirtschaft zu diesem Zeitpunkt anhand der Bruttogeschossflächen berechnet und liegen für die Paßstraße im Rahmen von rund 61 Millionen Euro, für Welheim bei 43 Millionen Euro. Abteilungsleiter Michael Monden machte aber klar, dass nicht alle tatsächlichen Kosten bereits jetzt schon ermittelt werden konnten. Was etwa auch für die letztendliche Bauweise gilt.
Marianne Dominas (ÖDP) sprach nach der Vorstellung der Standortvarianten aus, was andere Ausschussmitglieder bestätigten: „Da sind so viele Konjunktive drin, dass ich das Gefühl habe: Auf diese Zahlen kann ich nicht bauen.“ Deutlich wurde gefordert, dass die Bewertungsmatrix für die Standortentscheidung wie auch andere Informationen den Ausschussmitgliedern zeitig vorgelegt werde.
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Ebenfalls eingefordert wurden von Seiten der Politik konkrete Daten zur Entwicklungsperspektive des räumlich beengten und teils sanierungsbedürftigen Berufskollegs, für das laut Verwaltungsvorlage die Hauptschule Welheim künftig auch als Teilstandort infrage kommen könnte. Oder ein Neubau an der Paßstraße? Oder auf dem ehemaligen Saalbau-Gelände, wie Ideen aus dem Ausschuss lauteten.
Detaillierter solle das Thema Berufskolleg in der nächsten Sitzung behandelt werden, kündigte Dezernentin Karen Alexius-Eifert an.