Bottrop. Der Ärger über lange Wartezeiten im Bottroper Straßenverkehrsamt nimmt nicht ab. Ein Grund ist, dass viele Termine nicht wahrgenommen werden.

Immer wieder gibt es Beschwerden über lange Wartezeiten im Bottroper Straßenverkehrsamt, besonders bei der Zulassungsstelle. Zuletzt hat die Behörde ihren Service nachgebessert und schaltet tagesaktuell auf dem städtischen Onlineportal Termine frei. Die Zulassungsstelle könnte noch viel mehr Termine vergeben, wenn sie nicht ohne Not blockiert wären, sagt Behördenleiter Fabian Fingerlin: „Bis zu 25 Prozent der vergebenen Termine werden nicht wahrgenommen. Das ist sehr ärgerlich.“ Sein Appell an die Bottroperinnen und Bottroper: Wenn ihr schon nicht kommt, dann sagt doch wenigstens ab!

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Eine Erklärung für das Phänomen der platzenden Termine kann der Amtsleiter nicht wirklich anbieten. Zumal manche Buchungen einfach keinen Sinn machen wie etwa Doppelbuchungen oder ganze Serien von Buchungen über einen gefälschten Mailzugang. Vergessen können die Kunden der Zulassungsstelle ihren Termin eigentlich nicht, sagt Fabian Fingerlin: „Wir schicken nach der Buchung eine Terminbestätigung und zusätzlich kurz vorher noch eine Erinnerung.“

Im Augenblick haben wir einen Vorlauf von zwei Wochen.
Magnus Thesing, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle Kirchhellen

Bottroper weichen für Kfz-Zulassung nach Kirchhellen aus

Eine Vermutung des Amtsleiters: Wenn Bottroperinnen und Bottroper bei der Zulassungsstelle aus ihrer Sicht zu lange auf einen Termin warten müssen, versuchen sie es parallel bei der Bezirksverwaltungsstelle in Kirchhellen. Denn auch dort sind Zulassungen möglich, und es geht dort derzeit tatsächlich schneller als im Straßenverkehrsamt.

„Ohne Termin geht bei uns gar nichts“, sagt Magnus Thesing, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle. „Im Augenblick haben wir einen Vorlauf von zwei Wochen.“ Damit kommen die Bürger dort schneller zum Zuge als bei der Zulassungsstelle, die aktuell vier Wochen Vorlauf meldet.

Wenn ein Termin nicht wahrgenommen wird, entsteht zwar in der Zulassungsstelle kein Leerlauf, sagt Fingerlin: „Dann arbeiten die Mitarbeiter eben die Händlertaschen ab.“ Meint: Autohäuser und Zulassungsdienste geben die Zulassungsanträge ihrer Kunden oft gesammelt ab. Vorteil für die Mitarbeiter: Die Unterlagen vom Autohaus beziehungsweise Zulassungsdienstleister sind in der Regel vollständig.

Lieber wäre es dem Amtsleiter aber, die Zulassungsstelle könnte noch mehr der knappen Termine online vergeben. Dafür müssen Kunden aber zwingend nicht mehr benötigte Termine absagen. Zusätzlich schaltet die Behörde schon jetzt tagesaktuell zusätzlich Termine frei, sagt Fingerlin: „Der Sachgebietsleiter schaut sich die Personallage an und gibt entsprechend Termine frei.“

Für Autokäufer, die ihren Wagen zulassen wollen, lohnt also morgens ein Blick ins städtische Onlineportal. Wer auf diese Weise schneller an einen Termin kommt als den ursprünglich gebuchten: Absagen nicht vergessen!