Bottrop. Die Idee ist, dem Personalmangel im Kita-Bereich mit einer eigenen Ausbildung in Bottrop zu begegnen. Warum der Berufskollegleiter skeptisch ist.
Können bzw. sollten am Berufskolleg Bottrop (BKB) die Ausbildungsgänge Kinderpflegerin und Erzieherin neu etabliert werden? Diesen Prüfauftrag hat der Schulausschuss der Verwaltung mitgegeben. Und das, obwohl BKB-Leiter Guido Tewes zuvor betont hatte: „Der Zug ist abgefahren.“
Aber der Reihe nach: Die SPD hatte diese Ausbildungsoffensive im Fachbereich Sozialwesen per Antrag in eingebracht. Sie begründet den Vorstoß mit dem Fachkräftemangel auf der einen Seite – und der Schaffung von Ausbildungsmöglichkeiten für junge Menschen mit unterschiedlichsten Schulabschlüssen auf der anderen. Tewes berichtete, er selbst habe diese Idee gegenüber der Verwaltung schon im vergangenen Jahr aufgebracht; als ein Anlass zum Handeln wurde das zu dem Zeitpunkt offenbar nicht gesehen.
BKB-Leiter: „Ich werde in keinen Konkurrenzkampf treten“
Inzwischen, so Tewes weiter, wisse er vom Kreis Recklinghausen, dass dieser den Erzieher-Ausbildungsstandort in Gladbeck ausweite. Tewes: „Ich werde in keinen Konkurrenzkampf treten.“ Von der Gladbecker katholischen Johannes-Kessels-Akademie hatte es im Frühjahr 2022 noch geheißen, sie wäre in ihrem Bestand gefährdet. Inzwischen wurde die Akademie aber durch eine Finanzspritze des Kreises Recklinghausen zumindest bis 2026 gerettet.
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„Selbstverständlich müssen die Nachbarstädte gefragt werden“, sagte Meike Schöps (SPD), die aber einen so großen Fachkräftebedarf in dem Bereich sieht, dass ihrer Einschätzung nach eine kreisfreie Stadt wie Bottrop so eine Ausbildung zusätzlich anbieten könne.
Teil des Prüfauftrages wird wohl auch die Standort-Frage sein müssen. Im BKB-Gebäude selbst gebe es keine Kapazitäten mehr, betonte Tewes. Die SPD-Überlegung, die auslaufende Hauptschule Welheim ins Auge zu fassen, stieß im Ausschuss zunächst auf wenig Gegenliebe.