Bottrop. Fast anderthalb Jahre lang war das Bad im Sportpark wegen der Fliesenschäden geschlossen. Das plant Bottrops Bäderbetrieb zur Wiedereröffnung.

In Bottrops Hallenbad am Sportpark laufen das Wasser und der Countdown. Während die Fliesenleger neben dem Schwimmerbecken die letzten Fugen abdichten, füllt sich das Becken allmählich mit einer Million Litern Wasser. Wenn das Wasser auf 28 Grad wohltemperiert ist, lädt der Bäderbetrieb zur Wiedereröffnung.

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Für diesen Moment hatte Marina Pratzer extra Konfetti mitgebracht. Das ließ die Schwimmmeisterin im Keller des Hallenbades regnen, als Bäder-Betriebsleiter Henning Wiegert am Wasserhahn drehte und so die Beckenbefüllung startete. Die Hand am Hahn hatte auch Ramon Steggink, Sprecher des Wasserwerks RWW: Sein Unternehmen sponsert die erste Füllung.

Bottroper Sportbetrieb eröffnet das Bad am 4. Mai

„Wir können das Bad im Sportpark am 4. Mai wieder eröffnen.“ Das ist schon die zweite gute Nachricht aus dem Bad seit der Meldung im Februar: Der Betonsockel ist dicht, jetzt können endlich die rund 20.000 Fliesen im Becken verlegt werden. „Schlechte Nachrichten aus dem Bad hatten wir in der letzten Zeit genug“, sagt Ralf Schönberger vom Bäderbetrieb.

Innen und außen ist das Bottroper Hallenbad jetzt neu gestrichen.
Innen und außen ist das Bottroper Hallenbad jetzt neu gestrichen. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Die Serie begann am 24. November 2022. „Da kamen die ersten Fliesen runter“, erinnert sich Schönberger. Was zunächst aussah wie eine ärgerliche, aber schnell gemachte Reparatur, wuchs in den nächsten Wochen und Monaten zu einem Riesenproblem und führte im Februar bei einer Sondersitzung des Betriebsausschusses zu der radikalen Entscheidung: Alles muss raus im Schwimmerbecken, alles muss neu. Mit allen Folgen für Badegäste, Vereine und Schulen: Ab sofort wurden die knappen Wasserzeiten nach einem Notfallplan vergeben. Und wegen immer neuer Verzögerungen entschied der Bäderbetrieb: Keine Wasserstandsmeldungen mehr! Wir nennen keinen Termin mehr für eine Wiedereröffnung.

Diese Zeit ist jetzt vorbei. Am Samstag und Sonntag, 4. und 5. Mai, ist das Bad am Sportpark von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Am Rahmenprogramm basteln Badbetrieb und Vereine noch. Was schon feststeht: Die Schwimmvereinigung 1924 wird im Foyer Catering anbieten, die Badleitung bietet Führungen an zur Hallentechnik im Keller.

Wasser marsch: Ramonm Steggink (RWW) und Betriebsleiter Henning Wiegert drehen den Wasserhahn auf. Endlich wieder Badebetrieb, sagen Marina Pratzer und Oliver Roth.
Wasser marsch: Ramonm Steggink (RWW) und Betriebsleiter Henning Wiegert drehen den Wasserhahn auf. Endlich wieder Badebetrieb, sagen Marina Pratzer und Oliver Roth. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Wiedereröffnung des Bottroper Hallenbades: Mehr Schwimmzeiten für Vereine

Vor allem für die Vereine, aber auch für den öffentlichen Badebetrieb stehen in den nächsten Monaten bis zum Ende der Schulferien mehr Schwimmzeiten zur Verfügung. „Aus organisatorischen Gründen werden die meisten Schulen den Schwimmunterricht erst im neuen Schuljahr wieder aufnehmen“, sagt Wiegert. „Diese Zeiten stehen bis dahin zusätzlich der Allgemeinheit zur Verfügung.“

Das bedeutet: ausgeweitete Öffnungszeiten an den Vormittagen, öffentlicher Badebetrieb am Donnerstag bis zum Abend, Frauenbaden findet am Freitagvormittag statt. Mit den Schwimmvereinen hat der Bäderbetrieb die neuen Schwimmzeiten schon abgesprochen.

Was die Badbesucher auch freuen dürfte: „Es hat sich gelohnt, dass wir uns für die große Lösung entschieden und alle anstehenden Arbeiten vorgezogen haben“, sagen Wiegert und Schönberger. Ein Großteil der Beleuchtung ist ersetzt durch energiesparende LED-Technik. In den Umkleiden sind Fliesen saniert und Kleiderhaken ausgetauscht worden. Nach der staubigen Abbrucharbeit im Schwimmerbecken brauchte die Schwimmhalle ohnehin einen neuen Anstrich, auch außen hat das Bad neue Farbe bekommen.

Ist die Badsanierung im Kostenrahmen geblieben? Veranschlagt war nur für die Beckensanierung ein Betrag von rund 600.000 Euro. Die Antwort können Schönberger und Wiegert noch nicht geben: „Die letzten Schlussrechnungen sind noch gar nicht geschrieben“, sagt Schönberger. „Auf jeden Fall haben wir jetzt alles erledigt, was bis zum nächsten Jahr angestanden hätte.“