Bottrop. Die Zerstörungen auf dem Roten Platz in Bottrop in der Silvesternacht haben Empörung ausgelöst. Polizeioberrat berichtete den Bezirksvertretern.
Die Krawalle auf dem Roten Platz am Prosperpark in Batenbrock in der Neujahrsnacht haben bei Anwohnern und Politikern Entsetzen und Empörung ausgelöst. Hochbeete und Pflanzenwände wurden zerstört, Fenster eingeworfen.
Und Polizisten verletzt, erinnert die Polizei: Polizeioberrat Rainer Kollburg berichtete den Politikern der Bezirksvertretung Mitte von der Aufarbeitung der Ereignisse aus Sicht der Polizei. Zwei Erkenntnisse: Die Polizei hat auch in der Silvesternacht immer mehr mit Gewalt gegen Einsatzkräfte zu kämpfen. Und: Starke Polizeipräsenz kann zuweilen Zerstörung verlagern, aber nicht verhindern.
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Für Anwohner und Bezirkspolitiker war es das dritte Silvester in Folge mit Verwüstungen am Roten Platz. Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff hatte deshalb die öffentliche Sicherheit auf Plätzen zu einem Schwerpunktthema gemacht und erneut Videoüberwachung am Busbahnhof ZOB und am Roten Platz ins Gespräch gebracht.
Die Polizei sah sich in der Silvesternacht auf dem Roten Platz erneut mit Gewalt gegen Einsatzkräfte konfrontiert. Schon kurz nach Mitternacht am Neujahrstag war auf dem Roten Platz aus einer Gruppe heraus Pyrotechnik in Richtung von Polizeibeamtinnen und -beamten geworfen worden. Als die Beamten den Werfern folgten, schleuderte ein Tatverdächtiger einen Pflasterstein auf einen Streifenwagen. Bei seiner Festnahme leistete der 17-jährige Bottroper Widerstand. Er kam ins Gewahrsam und bekam eine Anzeige wegen tätlichen Angriffs und Widerstandes. Zwei Polizisten wurden verletzt. Auch danach kam es nach Angaben der Polizei zu weiteren Würfen von Pyrotechnik gegen die Einsatzkräfte und Sachbeschädigungen.
Fast gleichzeitig gab es knapp zwei Kilometer entfernt in der Düppelstraße einen dramatisch eskalierten Streit um Feuerwerk: Ein Bottroper (36) geriet auf der Straße mit fünf jungen Leuten (16 bis 21 Jahre) aneinander. Dabei hat nach den Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft ein 18-Jähriger aus der Gruppe den Bottroper mit Messerstichen lebensgefährlich verletzt. Ärzte retteten sein Leben mit einer Notoperation. Die Polizei nahm die jungen Männer fest. Gegen den 18-Jährigen erließ ein Richter später Haftbefehl, er kam in Untersuchungshaft.
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„Natürlich haben wir die Einsätze in der Neujahrsnacht am Roten Platz analysiert und werden für das nächste Jahr schauen, wie wir uns noch besser aufstellen können“, sagt Polizeisprecherin Ramona Hörst. Mehr Polizeipräsenz, wie sie nach Neujahr von Bürgern und Politikern gefordert wurde, sei aber allein keine Lösung.
„Wir hätten mit einer Hundertschaft auf dem Roten Platz stehen können und doch die Verwüstung nur verlagern, aber nicht verhindern können.“ Neben den Personen, die aus einer Gruppe heraus die Konfrontation mit den Einsatzkräften suchen, gebe es auch randalierende Gruppen, die der Polizei ausweichen. „Wenn die sehen, dass wir mit starken Kräften präsent sind, lassen die anderswo ihrer Zerstörungswut freien Lauf.“