Bottrop/Oberhausen. Trotz kühler Temperaturen zog es viele Christen aus der Region zum Kreuzweg auf die Halde Haniel. Hier die Feiertags-Eindrücke des WAZ-Fotografen.
Trotz Schmuddelwetters pilgerten auch an diesem Karfreitag wieder zahlreiche Gläubige aus Bottrop, Oberhausen und der Region zum Kreuzweg auf die Halde Haniel. Begleitet von Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Wirtschaft zogen Hunderte mit dem Bischof von Essen, Franz-Josef Overbeck, zum Gipfelkreuz.
In seiner Predigt unter dem Motto „Was ist Wahrheit?“ auf dem zugigen Plateau erinnerte der Bischof an den Schauprozess gegen Jesus, wie er in der Bibel geschildert wird:
Karfreitagskreuzweg auf der Halde Haniel
„Wir selber stehen in Zeiten, in denen es auch heute immer wieder um Wahrheit und Lüge, um Recht und Unrecht, um Macht und Ohnmacht, um Leben und Tod geht. Die schrecklichen kriegerischen Auseinandersetzungen in Israel und Palästina, also im Heiligen Land, dort, wo Jesus gekreuzigt wurde und auferstand, zeugen davon.
Der grauenhafte Angriffskrieg Russlands auf die Ukrainer währt schon im dritten Jahr mit unzähligen Opfern, Gefallenen, Vertriebenen, Geschändeten und Toten. Es ist, als würde das, was schon zur Zeit Jesu gilt, nie aufhören. Es geht immer wieder um diesen Prozess zwischen Menschen, bei dem es auf die entscheidende Frage zuläuft: Wofür leben wir eigentlich? Wofür stehen wir? Wer sind wir? Was ist Wahrheit?“
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Dabei sprach Overbeck auch „von grauenhaften Auseinandersetzungen, bis hin zu den unerträglichen Lügenspektakeln öffentlicher, politischer und sonstiger Rede, denken wir nur an manche Wahlen und andere Ereignisse“. Auch den Tod im Gulag des Kreml-Kritikers Nawalny sparte der Gast aus Essen nicht aus. Demgegenüber stellte er am Ende die Wahrheit als „jene Macht, die aus der Liebe stammt und uns zur Freundschaft mit allen Menschen befähigt und zur Zeugenschaft für diese Liebe provoziert“.