Bottrop. Wegen zwei Fernwärme-Baustellen (Lützowstraße/ An der Berufsschule) sind Umleitungen ausgeschildert. Bald sollen die Arbeiten fertig sein.
Zwei Straßenbaustellen trennt nur knapp 550 Meter. Und sorgen seit Wochen für eine Menge Frust bei Autofahrern und Anwohnern in Bottrop.
Da wäre zunächst die Lützowstraße. Nahe der Jet-Tankstelle wird seit Mitte Oktober eine Fernwärmeleitung des Versorgers Iqony, einer Tochter des Essener Energiekonzerns Steag, repariert. Die Folge der Vollsperrung: Rückstau auf der Hans-Sachs-Straße, weil niemand in die Lützowstraße weder rechts noch links abbiegen kann.
Und wer vom Rathaus kommt, nutzt jetzt die Gerichtsstraße und fährt geradeaus bis zum Ende der Straße, um sich dann in den Verkehr auf der Eichenstraße einzufädeln. Die Folge: wieder Staus.
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Apropos Eichenstraße: Wer von ihr in die Straße „An der Berufsschule“ abbiegen möchte, hat auch Pech. An der Abzweigung ist seit knapp einer Woche die nächste Baustelle. Wieder von Iqony. Diesmal lautet der Grund der Vollsperrung: Trassenschaden an der Fernwärmeleitung. Eine Anwohnerin hat sich nun bei der WAZ beschwert. „Ich wundere mich, warum die Sperrung nicht kommuniziert wird.“
Erst vor ein paar Jahren wurden „An der Berufsschule“ und an der Lützowstraße umfangreiche Kanal- und Straßenbauarbeiten durchgeführt. Schon damals stellte diese Maßnahme die Anwohner auf eine harte Probe.
Die Lützowstraße wird von vielen als wichtige Verbindungsachse zwischen der Hans-Böckler-Straße zur Gladbecker Straße genutzt. Für die laufenden Bauarbeiten mussten die Straßen in den genannten Abschnitten wieder aufgerissen werden. Dabei hat die Stadt bereits vor einiger Zeit beschlossen, dass neue und frisch sanierte Straßen fünf Jahren lang nicht mehr aufgerissen werden sollen.
Die Anwohnerin, die nicht namentlich genannt werden möchte, rechnet fest damit, dass für die vor Jahren abgeschlossene Sanierung der Straße „An der Berufsschule“ Straßenausbaubeiträge für sie und die anderen Anlieger fällig werden. Nun ist die Befürchtung da, dass der aktuelle Straßenaufriss weitere finanzielle Konsequenzen haben wird.
Sarah Jockenhöfer, Pressesprecherin der Stadt: „Die Baustelle hat keinerlei Auswirkung auf die Straßenausbaubeiträge.“ Nach Rücksprache mit dem Fachbereich Tiefbau erklärt sie, warum die Straße überhaupt wieder aufgemacht werde musste: „Es handelt sich bei der Baustelle um dringend notwendige Reparaturarbeiten an der Fernwärmeleitung.“
Bottrop: Iqony teilt mit, wann mit einer Fertigstellung zu rechnen ist
Der Fachbereich hofft laut Pressesprecherin auf eine Fertigstellung der Baustelle bis Ende nächster Woche. Laut der städtischen Internetseite „Baustelleninformation“ soll auch die Lützowstraße bis spätestens 8. Dezember fertig sein.
Nicht ganz so optimistisch zeigt sich der zuständige Bauherr Iqony. „An beiden Fernwärmeleitungen hat es Leckagen gegeben. Beide Baumaßnahmen werden voraussichtlich bis zum Ende des Jahres dauern“, sagt deren Sprecher Daniel Mühlenfeld auf WAZ-Anfrage.
Er stapelt bei der Frage nach einem Fertigstellungstermin bewusst tief. Dafür gibt es Gründe. Erstens: „Die äußeren Bedingungen sind zurzeit nicht ideal“, so Mühlenfeld. Rohrleitungs- und Straßenbauarbeiten seien abhängig von der Witterung. Selbst wenn die Rohrleitungsarbeiten abgeschlossen sind, kann aufgrund der frostigen Temperaturen (gegebenenfalls Schnee) nicht sofort die Fahrbahndecke aufgetragen werden.
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Zweitens: „Die Baumaßnahmen waren nicht geplant“, sagt Mühlenfeld. „Man muss kurzfristig entsprechende Unternehmen finden, die verfügbar sind und dementsprechend Personal und Arbeitskapazitäten frei haben.“ Infolgedessen können derartige, ungeplante und doch dringend notwendige Bauarbeiten länger dauern, als zum Beispiel eine geplante Maßnahme in Anspruch nehmen würde.
Abwarten wollte Iqony nicht. „Wir wollten uns schnell um die Leckagen kümmern“, sagt der Pressesprecher. „Wir befinden uns in der Heizperiode, und wir wollten nicht das Risiko eingehen, dass der Schaden größer wird.“
Eine Vollsperrung der beiden Straßen sei notwendig, weil der Verkehr für die Dauer der Maßnahme weder links noch rechts an den Baustellen vorbei geführt werden kann. Die Leitungen würden „mittig in der Straße verlaufen“, so der Iqony-Sprecher.