Bottrop/Essen. Die marode Autobahnbrücke über den Rhein-Herne-Kanal ist bald dicht: Fahrer auf der A42 müssen sich auf weitreichende Umleitungen einstellen.
- Die A42-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal in Bottrop wird für sechs Tage gesperrt.
- Die Brücke ist marode und muss untersucht werden – ein Neubau ist in Planung.
- Die Stadt Bottrop hat einen Ereignisstab eingerichtet. Sie fürchtet massive Verkehrsbelastungen.
Experten schlugen kürzlich erst Alarm: Die A42-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal in Bottrop an der Stadtgrenze zu Essen ist marode und müsse „schnellstmöglich“ ersetzt werden. Nun wird die Brücke für Untersuchungen gesperrt – sechs Tage lang in beide Richtungen.
Wegen des schlechten Zustandes muss die Rhein-Herne-Kanalbrücke zwischen Bottrop und Essen engmaschig überwacht werden. In Folge einer aktuellen Brückenprüfung werden am Montag, 11. Dezember, so genannte Erhaltungsarbeiten eingeleitet, teilt Autobahn Westfalen mit. Dazu muss die A42 in diesem Bereich voraussichtlich sechs Tage in beide Richtungen gesperrt werden.
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Der Neubau der Brücke inklusive des sechsstreifigen Ausbaus der A42 in diesem Bereich werde bereits geplant. Er ist im Bundesfernstraßeplan versehen mit der höchsten Dringlichkeitsstufe „vordringlicher Bedarf – Engpassbeseitigung“. Vier Jahre soll der Bau dauern, die letzte Prognose rechnete mit einem Baubeginn im Spätsommer 2024.
85.000 Fahrzeuge täglich: Bottroper A42-Brücke trägt den Verkehr nicht mehr
Im kommenden Jahr soll zudem eine Schrankenanlage vor der Brücke aufgebaut werden, wie sie zuletzt in Duisburg im Verlauf der A40 zum Einsatz kam. Der so genannte genehmigungspflichtige Schwerlastverkehr darf schon jetzt nicht mehr über die Brücke fahren. Durch die Schrankenanlage soll verhindert werden, dass Fahrzeuge mit mehr als 40 Tonnen Gewicht unzulässigerweise über die Brücke fahren.
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Die Rhein-Herne-Kanal-Brücke war seit Juni schon dreimal teilweise oder vollgesperrt worden, was teils zu massiven Verkehrsbelastungen geführt hat. Auch jetzt befürchtet die Stadt Bottrop weitreichenden Konsequenzen für den städtischen Verkehr. Sie hat deshalb einen Ereignisstab eingerichtet.
Stadt Bottrop hofft, dass Stadtgebiet nicht übermäßig belastet wird
Derzeit sei noch völlig unklar, wie sich die Sperrung auf die Verkehrssituation im Bottroper Stadtgebiet auswirken wird und welche anderen Bereiche über den Straßenverkehr hinaus betroffen sein könnten. „Entsprechende Abstimmungsgespräche zwischen der Autobahn GmbH und den betroffenen Städten sollen in den kommenden Tagen erst noch folgen“, teilt die Stadt Bottrop mit. Sie hoffe, dass das Stadtgebiet durch eine möglichst großräumige Umleitung über andere Autobahnen vor allem im Hinblick auf den Lkw-Fernverkehr nicht übermäßig belastet wird.
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Die Brücke wurde 1970 für den Verkehr freigegeben. Sie war in dieser Form eine der ersten Stabbogenbrücken. 85.000 Fahrzeuge nutzen täglich die Brücke, darunter 14.000 Lkw. Die Brücke sei seinerzeit nicht für die heutigen Belastungen geplant worden, so Autobahn Westfalen.
Zudem musste sie in der jüngeren Vergangenheit zusätzlich den Verdrängungsverkehr aufgrund der gesperrten A40 in Duisburg aufnehmen.