Bottrop. Die Willy-Brandt-Gesamtschule wurde als erste Schule in Bottrop mit dem Berufswahl-Siegel für besonders gute Berufsorientierung ausgezeichnet.

Studium, Ausbildung oder doch etwas ganz anderes? Die Möglichkeiten, in die berufliche Laufbahn von Jugendlichen zu starten, sind riesig. Kein Wunder also, dass sich Schüler regelmäßig im Dschungel der Berufswelt verirren, noch bevor sie die Schule verlassen haben.

Wie es anders geht, zeigt die Willy-Brandt-Gesamtschule in Bottrop. Denn die Schule hat sich die ausgiebige und individuelle Berufsorientierung ihrer Schüler zur Aufgabe gemacht. Hierfür wurde die Gesamtschule nun als erste Bottroper Schule mit dem Berufswahl-Siegel ausgezeichnet.

„Wir sind stolz, dass unsere Schule in Sachen Berufsorientierung so stark ist und wir das Berufswahl-Siegel bekommen haben“, sagt Schulleiter Markus Reuter. Dass seine Gesamtschule damit zeige, wie wichtig eine gute Berufsorientierung für einen gelungenen Start ins Arbeitsleben sei, mache ihn sehr stolz.

„Es ist wichtig, dass sich die Schüler ganz nach ihren eigenen Interessen orientieren können“

Zusammen mit verschiedenen Kooperationspartnern hat die Gesamtschule ein vielfältiges und vor allem individuelles Konzept entwickelt, das den Schülern einen großflächigen Einblick in die verschiedenen Berufe ermöglicht. „Es ist wichtig, dass sich die Schüler nach ihren eigenen Interessen orientieren können. Es bringt ja nichts, wenn alle die selben Angebote wahrnehmen müssen, obwohl die Lebens- und Berufswege so unterschiedlich sind“, erklärt Antje Kanowski die Idee der Berufsorientierung an der Willy-Brandt-Gesamtschule.

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Sie hat zusammen mit ihren Kollegen Christoph Kühne und Fabian Feller das Konzept zur Berufsorientierung entwickelt und damit die Auszeichnung zum Berufswahl-Siegel erarbeitet. „Wir haben hier an unserer Schule eine große Heterogenität. Alleine die verschiedenen Schulabschlüsse und damit verschiedenen Ausbildungs- und Studiumsmöglichkeiten erfordern eine breite Berufsorientierung“, weiß Antje Kanowski.

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Ob Praktika, Talent Scouting, Berufsberatung oder Berufsfelderkundung. Die Angebote zum Einstieg in die Berufswelt sind vielfältig und beginnen schon in den unteren Klassen. „Wir möchten mehr machen, als nur den Standard zu erfüllen. Wenn wir was machen, dann auch richtig“, sagt Markus Reuter. Und so profitieren nicht nur die Schüler von den verschiedenen Angeboten, sondern auch die potenziellen Arbeitgeber. „Es ist auch für uns wichtig, mit den jungen Leuten in Kontakt zu kommen und ihnen unsere Branche näher zubringen“, weiß Sabine Braukmann von der Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen.

Denn dass sich immer weniger Schüler nach ihrem Abschluss für eine Ausbildung entscheiden, sei auch für die Firmen ein großes Problem. „Durch die Kooperationsangebote können wir uns vorstellen. Auch den Schülern fällt es dadurch oftmals leichter, sich für eine Ausbildung zu bewerben“, erklärt sie.

Immer mehr Berufsmöglichkeiten machen die Entscheidung für die Schüler nicht leichter

Und auch bei den Schülern der Willy-Brandt-Gesamtschule kommt das nun ausgezeichnete Konzept zur Berufsorientierung gut an. „Der Schritt aus der Schule raus, weg von dem behüteten System fällt vielen Schülern sehr schwer. Die meisten haben Schwierigkeiten dabei und brauchen Hilfe“, spricht Timo Baron über seinen Eindruck. Die enorme Menge an Möglichkeiten mache die Entscheidung für die jungen Menschen dabei nicht einfacher, weiß auch Markus Reuter. „Die Zahl an Studiengängen und Ausbildungsberufen ist quasi explodiert, kein Wunder also, dass die Schüler da auf die Unterstützung der Schule angewiesen sind, wenn sie ihre Komfortzone verlassen müssen.“

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Dass die Bemühungen und das Engagement in Sachen Berufsorientierung nun vom Netzwerk Berufswahl-Siegel ausgezeichnet wurde, zeige der Schule vor allem, dass ihr Konzept funktioniere. „Wir wissen jetzt, dass wir schon sehr viel sehr gut machen. Aber natürlich wollen wir unser Abgebot noch immer weiter ausbauen“, sagt Markus Reuter.