Bottrop/Den Haag. Eine Frau wird im Sommer 2004 tot in den Dünen bei Den Haag gefunden. Bis heute weiß keiner, wer sie ist. Aber eine Spur führt nach Bottrop.
Es ist eine idyllische Landschaft, nur zehn Kilometer vom niederländischen Den Haag entfernt, in der ein Spaziergänger am 4. Juli 2004 einen schockierenden Fund macht. In den Dünen von Mejendel entdeckt er die Leiche einer jungen Frau. Ihre Identität ist bis heute nicht geklärt. Aber fast 20 Jahre nach der Tat erhoffen sich die Ermittler neue Erkenntnisse durch eine Spur, die nach Bottrop führt.
Hinweis: Im Artikel befindet sich ein Foto der Leiche
Die Leiche wird nach dem Fund untersucht, ihre Fingerabdrücke werden analysiert, ihre Zähne, ihre DNA. Aber die Frau ist in keiner Datenbank zu finden. Niemand weiß, wer sie ist, auch heute nicht nach über 19 Jahren. Ihr Tod gehört zu den „Cold Cases“, den unaufgeklärten Fällen, die die Polizei auch nach langer Zeit noch versucht zu lösen.
Sander Meyer hat vor eineinhalb Jahren die Stiftung „Coldcasezaken“ gegründet, um diese ungelösten Fälle nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, Hinterbliebenen eine Plattform zu geben, Hinweise zu suchen. Der Fall der Frauenleiche aus den Dünen unterscheidet sich aber von vielen Fällen, denen „Coldcasezaken“ auf der Spur ist.
Tote Frau in den Niederlanden: Spurt führt nach Bottrop
Denn die Polizei stellt damals schnell fest, dass die Frau nicht Opfer eines Verbrechens geworden ist. Die genaue Todesursache ist aber immer noch unklar. Vor fünf Jahren rollt die Polizei den Fall wieder auf, will die Identität endlich herausfinden. Mehrere Medienberichte über ihren Tod erscheinen. Das Niederländische Forensische Institut (NFI) unternimmt eine Isotopenstudie, mit der sich ermitteln lässt, in welchen Regionen eine Person gelebt hat.
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Dabei stellt das Institut fest, dass die verstorbene Frau ihre Kindheit in Russland verbracht haben muss und später in den Niederlanden oder im nördlichen Deutschland gelebt hat. Ein Hinweis führt dabei nach Bottrop: Die Frau trug zwar keine Ausweispapiere bei sich, aber einen Schlüssel, der in Bottrop gefertigt worden ist.
Als die Polizei diese Spur verfolgt, muss sie feststellen, dass die Verwaltung des Bottroper Unternehmens, von dem der Schlüssel stammt, abgebrannt ist. So lässt sich nicht mehr feststellen, wer den Schlüssel genau gefertigt hat.
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Sander Meyer von „Coldcasezaken“ hofft nun, trotzdem in Bottrop auf Hinweise zu stoßen. Vielleicht hat hier in der Stadt jemand die Frau schon mal gesehen? Diese Informationen kann die Polizei zu der Frau geben:
- Laut Untersuchung ihres Körpers war die Frau zwischen 30 und 50 Jahre alt und hatte mehrere Narben an der Stirn, am Kinn sowie am rechten Ober- und Unterschenkel.
- Sie hatte sich einmal einer Blinddarmoperation unterzogen.
- Die Frau war 1,68 Meter groß, wog 60 Kilo und hatte blonde Haare und blaue Augen.
- Als sie gefunden wurde, trug sie ein schwarzes T-Shirt, eine kurze schwarze Jacke, eine weiße Fleeceweste, eine Paisley-Bluse und eine dunkelgraue Hose.
Wer Hinweise zur Identität der Frau geben kann, kann sich – auch anonym – an „Coldcasezaken“ wenden: www.coldcasezaken.nl/onbekende-vrouw-wassenaar oder per Mail an info@coldcasezaken.nl. Die Niederländische Polizei ist zu erreichen auf www.politie.nl oder telefonisch unter 0800 6070.
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