Bottrop-Kirchhellen. In der Kirchheller Heide, auf dem Heidhof, findet traditionell der RVR-Weihnachtsmarkt Wild & Weihnacht statt. Es ist längst kein Geheimtipp mehr

„Von drauss’ vom Walde komm ich her; Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!“ Und das nicht nur in dem Gedicht von Theodor Storm. Denn es ist mittlerweile der dritte Adventsonntag dieses Jahres. Der Heilige Abend rückt immer näher. Genau die richtige Zeit für einen Besuch des traditionellen Weihnachtsmarktes auf dem Heidhof. Unter dem Motto „Wild & Weihnacht“ lud der der Regionalverband Ruhr am Sonntag, dem 15. Dezember alljährlichen Markt ein.

In der ehemaligen Scheune bieten viele Händler selbst gemacht Weihnachtsartikel an.
In der ehemaligen Scheune bieten viele Händler selbst gemacht Weihnachtsartikel an. © FFS | Thomas Gödde

Gelegen mitten in der Kirchheller Heide bietet der ehemalige Bauernhof aus dem Jahre 1908 ein rustikales Ambiente vom Feinsten. Und zusammen mit den weihnachtlichen Klängen einer Trompete, fühlt man sich so in der Zeit zurückversetzt, dass es nicht verwundern würde, stapfte Knecht Ruprecht jeden Moment aus dem dunklen Wald hinaus. Vom Parkplatz an der Zeche Prosper brachte ein Shuttlebus die Besucher auf direktem Wege zum Hof. Doch nicht wenige Besucher nutzten das sonnige, kalte Winterwetter auch für einen gemütlichen Adventsspaziergang durch den winterlichen Dezemberwald aus.

RVR bietet Bäume zum selber schlagen

Und wer noch keinen Weihnachtsbaum für dieses Jahr hat, der kann auf dem Weg zum Weihnachtsmarkt noch schnell selber Hand anlegen und an der dafür vorgesehenen Station eine Tanne für den Heiligabend schlagen. Regional, garantiert frisch und direkt aus der Kirchheller Heide.

Spätestens dann am alten Bauernhof angekommen, wurden all die Paare, Eltern mit ihren vergnügten Kindern, gute Freunde und Bekannte mit einem vorweihnachtlichen Programm für die ganze Familie belohnt. Ob Stockbrot rösten Bogenschießen, sich in der rollenden Waldschule über unsere Flora und Fauna zu informieren oder durch die vielen kleinen Stände zu stöbern. Für jeden war etwas dabei. Unzählige kleine Basteleien, selbstgemachte Dekorationen, Holzschnitzereien und Köstlichkeiten galt es zu bewundern und zu kaufen.

In der alten Scheune des Heidhofs boten Aussteller ihre Produkte an

Karl-Heinz Koppers aus Dinslaken sorgt für weihnachtliche Trompetenklänge
Karl-Heinz Koppers aus Dinslaken sorgt für weihnachtliche Trompetenklänge © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Geschützt in der urigen alten Scheune des Hofes boten die engagierten Aussteller ihre Produkte an. So zum Beispiel Manuela Osterkamp und Christl Kubik, die zusammen ihre selbst gemachten Kunstwerke der Serviettentechnik, genähte Einzelstücke und diverse Kleinigkeiten für die vierbeinigen Familienmitglieder anbieten. „Wie lange wir schon auf diesem Weihnachtsmarkt ausstellen? Das wissen wir gar nicht. Sehr lange“, sagt Manuela Osterkamp. „Wir werkeln das ganze Jahr über, um in der Weihnachtszeit dies alles anbieten zu können. Wir lassen uns schließlich auch Zeit damit. Es sollen ja auch schöne Dinge dabei herauskommen“, erklärt sie.

Auch das Sortiment am Stand von Tanja Steinmann umfasst von bunten Dinkelkörnerkissen, über leckere Marmeladen , kleinen Geschenken eine riesige Vielfalt. Und auch bei ihr wird natürlich alles handgemacht. „Die ganze Familie macht hier mit. Auch unsere Kinder basteln und häkeln und haben einfach Spaß an der Handarbeit“, erzählt Tanja Steinmann stolz.

Werner Gahlen bietet kulinarische Köstlichkeiten aus der Kirchheller Heide an

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Wer sich für spezielle kulinarische Köstlichkeiten aus der Kirchheller Heide interessiert, ist am Stand von Werner Gahlen richtig. Seit es den Adventsmarkt gibt, verkauft er seine selbstgemachten Honig- und Wildkräuterprodukte und freut sich darüber, dass sich immer mehr Leute wieder für die Natur und ihre Gaben interessieren. „Die Berberitze schmeckt säuerlich, man nennt sie auch Sauerdorn“, klärt er die vielen fragenden Besucher auf. „Der Sauerdorn steht auch hier am Heidhofsee.“Und wen es bei seinem Rundgang über den Hof und all den herzlichen Plaudereien schnell fröstelt, für den hat Werner Gahlen eine heiße Tasse Met oder wahlweise Waldarbeiterpunsch parat.