Bottrop. Das Bottroper Bier lastet noch nicht seine Kapazitäten aus. Bevor die Brauerei in andere Städte geht, will sie das Potenzial vor Ort ausschöpfen.

Was mit 3600 Flaschen im März 2021 aus dem ersten Brauvorgang angefangen hat, ist mittlerweile eine professionelle Brauerei geworden: Das Bottroper Bier hat vergangenes Jahr seine Kapazitäten deutlich erweitert und sich auch in der Gastronomieszene in der Stadt etabliert. Dabei würde sich die Brauerei gerne noch weitere Partner ins Boot holen.

Anfragen gebe es viele aus umliegenden Städten, aber das Bottroper Bier bekennt sich klar zu seiner Heimatstadt, arbeite gerne mit inhabergeführten Bottroper Lokalen zusammen, die regionale Produkte anbieten. 13 Partner hat das Bottroper Bier derzeit in der Stadt, darunter Pikilia to go, das Mio und das König-Eck auf dem Eigen, wo frisch gezapft wird. „Da gibt es sicherlich noch den ein oder anderen, der zu uns passen würde“, sagt Markus Gehring, einer der Geschäftsführer des Bottroper Biers.

Weiterhin bedient das Bottroper Bier keine großen Getränke- oder Supermärkte, hat mit der Eckperspektive und dem Marktviertelkiosk eher die lokalen Geschäfte im Blick.

Bottroper Bier will 2024 die Maximalgrenze angreifen

Die lokale Brauerei hatte vor einem Jahr ihre Kapazitäten deutlich aufgestockt. Mit dem Bau einer neuen Halle an der Sterkrader Straße, mitten im Fuhlenbrocker Wohngebiet, und sechs neuen Tanks können nun 14.000 Liter Bier gelagert werden.

„Im vergangenen Jahr hatten wir eine Auslastung von etwa zwei Dritteln“, sagt Braumeister Arthur Riedel. „Jetzt soll das Wachstum in Routine übergehen und wir wollen 2024 die Maximalmenge angreifen.“ Bevor die Bottroper Brauerei aber Angebote aus umliegenden Städten annimmt, will sie den hiesigen Akteuren die Gelegenheit geben, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Sie wollen nicht, sagen Arthur Riedel und Markus Gehring, Bottroper Kooperationen zugunsten anderer absagen müssen. „Das Bottrop-Ding“ bleibt im Fokus.

Auswahl im vergangenen Frühsommer: Dunkles, Helles und Maibock vom Bottroper Bier.
Auswahl im vergangenen Frühsommer: Dunkles, Helles und Maibock vom Bottroper Bier. © FUNKE Foto Services | Lars Heidrich

Dabei können sie sich auch eine Zusammenarbeit mit Restaurants vorstellen. „Bier zum Essen ist bislang ein noch kaum bedientes Thema“, sagt Markus Gehring. In Oberhausen hat das Bottroper Bier zum Beispiel eine Genuss-Trilogie umgesetzt – gutes Essen, guter Wein, gutes Bier kombiniert. In Bottrop sei da noch Potenzial.

Vier Sondereditionen des Bottroper Biers

Aktuell steht das Winterbock kurz vor der Abfüllung. Das Bottroper Bier bringt jedes Quartal ein Sondergebräu heraus. Wie in diesem Jahr wird es wieder einen Maibock im Frühling geben sowie ein leichtes Sommer-Lager in den warmen Monaten.

Dazu kommt, erzählt Arthur Riedel, nach Karneval ein kräftiger Doppelbock mit acht Volumenprozent Alkohol. Außerdem wird es auch 2024 wieder eine Spezialedition für die Inhaber der Genussrechte geben – in diesem Jahr war das ein westfälisches Altbier.

Feierabendbier mit Musik? Bottroper Bier denkt über Erweiterung nach

Ausweiten will die Fuhlenbrocker Brauerei ihr Feierabendbier, das derzeit – auch im Winter – jeden zweiten Freitag im Monat stattfindet. Künftig könne man sich vorstellen, zu diesem Treffen in entspannter Atmosphäre auch zweimal monatlich einzuladen, vielleicht Musiker dazuzunehmen, die a cappella aufspielen.

Und diverse Veranstaltungen stehen auf dem Programm, unter anderem auch wieder die Bierbörse in Dorsten, an der das Bottroper Bier dieses Jahr erstmals teilgenommen hat. „Das war eine Herausforderung“, sagt Arthur Riedel. „Wir sind daran gewachsen und sehen, was wir können.“