Bottrop. Das Bottroper Bier kann ab sofort deutlich mehr Liter brauen als zuvor. Bald wird es auch in einer Kneipe ausgeschenkt, weitere sollen folgen.

Im März 2021 hat das Bottroper Bier seine ersten Flaschen abgefüllt – und seitdem eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Nun hat das Kleinunternehmen mit Sitz im Fuhlenbrock seine Kapazitäten deutlich erweitert – und den ersten Vertrag mit einer Kneipe unterschrieben, in der bald Bottroper Bier gezapft wird.

Sechs neue Tanks haben die Männer vom Bottroper Bier in ihrer neuen Halle aufgestellt, sie sind bereit, gefüllt zu werden. „Es ist alles da und aufgebaut, die Genehmigung liegt vor“, sagt Markus Gehring, einer der drei Geschäftsführer. „Sieht richtig geil aus, das ganze Edelstahl.“

Bottroper Bier kann nun 14.000 Liter in Tanks abfüllen

Von 4000 auf 14.000 Liter sind die Kapazitäten in den Tanks nun gestiegen, mit der neuen Abfüllanlage kann der Gerstensaft deutlich zügiger und praktikabler als vorher in Flaschen gefüllt werden. Am 9. Dezember startet der nächste Verkauf an der Sterkrader Straße. Dann gibt es auch ein eigens von Braumeister Arthur Riedel hergestelltes Winterbock.

Geschäftsführer Markus Gehring zwischen den neuen Tanks: „Sieht richtig geil aus, das ganze Edelstahl.“
Geschäftsführer Markus Gehring zwischen den neuen Tanks: „Sieht richtig geil aus, das ganze Edelstahl.“ © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Mit den neuen Tanks ist es dem Bottroper Bier auch endlich möglich, Gastronomien zu beliefern. Als erstes wird das Passmanns das heimische Gebräu ausschenken. Weil es dort schon mehrere Pils-Sorten am Zapfhahn gibt, wird das dunkle Bottroper Bier angeboten. Das Passmanns sei ein Lokal, zu dem das Bottroper Bier gut passe. Eine eigentümergeführte Kulturkneipe – „da sehen wir uns“, sagt Geschäftsführer Markus Deumelhuber.

Bottroper Bier in Konkurrenz zu Stauder? „Nein, wir wollen ergänzen“

Geht das Bottroper Bier so in Konkurrenz zum in Bottrop gut vertretenen Stauder aus der Nachbarstadt Essen? Nein, das Wort Verdrängung wollen sie gar nicht in den Mund nehmen. „Wir sind die kleine lokale Brauerei“, sagt Markus Gehring und Markus Deumelhuber fügt hinzu: „Wir wollen einfach ergänzen, die lokale Brauerei sollte auch hier in den Kneipen vertreten sein.“

Mit weiteren Lokalen sind die Bottroper-Bier-Männer in Gesprächen. Ebenso wie mit mehreren Kulturveranstaltern. Offiziell sind die Aufträge noch nicht, fest steht aber schon: Kommendes Jahr wird es auf vielen Veranstaltungen in und um Bottrop das heimische Bier geben.

Regelmäßige Öffnungszeiten des Bottroper-Bier-Kioskes ab Februar

Auch eigene Veranstaltungen an der Sterkrader Straße sind geplant, so wie in diesem Jahr zum Tag der Trinkhallen. Mit der Nachbarschaft gebe es keine Probleme, auch wenn die kleine Brauerei mitten im Wohnviertel liegt. „Die Nachbarn kommen einfach auch vorbei“, sagt Markus Deumelhuber – und um 22 Uhr ist auch Schluss.

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Eine Herzensangelegenheit der Bottroper-Bier-Macher ist die kontinuierliche Öffnung des Kioskes, die ab Februar endlich möglich sein wird. Dann gibt es dort zuverlässig mittwochs und samstags frisches Bier. Bis dahin muss Arthur Riedel noch sieben Mal brauen. Sieben Wochen muss das Bier dann lagern, ehe es abgefüllt werden kann, deswegen klappt es mit dem zuverlässigen Außer-Haus-Verkauf erst ab Februar.

Zwei-Jahres-Abos vom Bottroper Bier

Was aber schon ab kommendem Freitag zu erwerben ist, wenn der Kiosk von 17 bis 21 Uhr wieder öffnet, sind Bier-Abos: Für 77 Euro gibt es ein Abonnement für zwei Jahre, insgesamt 34 Biere, 17 pro Jahr. Die Biere müssen selbst abgeholt werden, entweder 17 auf einmal oder jeweils nur ein paar oder man trinkt gleich zwei an der Theke und nimmt den Rest mit. Gekauft werden können die Abos schon jetzt, das Bier gibt es ab Februar.

Für die Vorweihnachtszeit hat Braumeister Arthur Riedel ein eigenes Winterbock gebraut – mit 7,4 Prozent.
Für die Vorweihnachtszeit hat Braumeister Arthur Riedel ein eigenes Winterbock gebraut – mit 7,4 Prozent. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Für die Wintersaison hat Braumeister Arthur Riedel zudem ein eigenes Winterbock, das „Fuhlenbock“, aufgesetzt. Eingebraut ist es mit fünf verschiedenen Malzen, Arthur Riedel hat zwei Aromahopfen verwendet und lagert das Winterbock mehrere Wochen bei null Grad bis zur vollen Reife. Mit 7,4 Prozent ist es deutlich stärker als das normale Bottroper Bier – frohe Weihnachten!

Genussrechte

Im Oktober hat das Bottroper Bier angefangen, Genussrechte zu verkaufen. 177 Euro kostet ein Genussrecht, mit dem der Käufer der lokalen Brauerei Geld leiht. Nach sieben Jahren kann es zurückgezahlt werden.

Statt reeller Zinsen bekommen Genussrecht-Besitzer jährlich eine Sonderedition des Bottroper Biers. Viele Genussrechte sind schon verkauft worden, es können aber immer noch welche erworben werden, unter anderem bei der nächsten Kiosköffnung am Freitag, 9. Dezember, von 17 bis 21 Uhr.