Bottrop. Abhishikt Sai Kochuru war verzweifelt auf Jobsuche. Denn ohne hätte er Deutschland wieder verlassen müssen. So geht es dem Inder heute.

Anfang August hat die WAZ über die Geschichte von Abhishikt Sai Kochuru berichtet. Denn der Inder war zu diesem Zeitpunkt verzweifelt auf der Suche nach einem IT-Job, um in Deutschland bleiben zu dürfen.

„Wir freuen uns wahnsinnig, dass es so kurz vor der Frist doch noch geklappt hat“

Über 500 Bewerbungen hatte Abhishikt Sai Kochuru, der gut sechs Monate zuvor nach Deutschland gekommen ist, mit der Hilfe von Frisör Markus Bernsmann damals bereits verschickt. Ohne Erfolg. Die Frist einen Job zu finden rückte für Kochuru immer näher und die Hoffnungen noch eine Anstellung und damit das Aufenthaltsrecht in Deutschland zu bekommen, wurden immer kleiner.

Doch jetzt, rund zwei Monate später hat sich die einstige Jobsuche für Abhishikt Sai Kochuru zum Guten gewendet. Denn seit dem ersten September ist er stolzer Angestellter eines Recklinghäuser IT-Unternehmens. „Wir freuen uns wahnsinnig, dass es so kurz vor der Frist doch noch geklappt hat und Abhishikt einen Job gefunden hat und damit nicht zurück nach Indien muss“, sagt Markus Bernsmann. Er hat Abhishikt Sai Kochuru seit seiner Ankunft in Deutschland im Februar unterstützt.

Kochurus Geschichte bewegt: Erst gar nichts und dann gleich zwei Jobangebote auf einmal

Der Frisör sei der IT-Firma „zubIT“ sehr dankbar, dass diese sich innerhalb weniger Tage nach Veröffentlichung von Kochurus Geschichte gemeldet und ihn darauf hin sofort eingestellt haben. „Es haben so viele Menschen Engagement gezeigt und wollten helfen. Das war wirklich schön zu sehen“, weiß er. Denn dadurch, dass Abhishikt Sai Kochuru nun in Deutschland bleiben darf, damit sei auch Bernsmanns „persönliches Projekt“, dass er im August noch als härteste Nuss seines Lebens beschrieben hat, endlich erfolgreich abgeschlossen.

Und noch etwas freut Bernsmann besonders: Die Stadt Bottrop hat Kochuru ebenfalls ein Jobangebot gemacht. Bald wird er daher seinen IT-Job bei „zubIT“ gegen eine Stelle in der IT-Abteilung der Stadt Bottrop tauschen. „Man muss dazu wissen, dass eine Stelle im öffentlichen Dienst für ihn sehr viel Sicherheit bedeutet und ihm auch für das Visum noch bessere Chancen ermöglicht“, erklärt Bernsmann. „Ihm ist so der Weg geebnet, um für lange Zeit in Deutschland zu bleiben und hier Erfolg zu haben.“

„Es ist unfassbar, wie schwer es Fachkräfte haben, die nach Deutschland kommen“

„Ich bin sehr dankbar für alles. Ich bin so glücklich, dass die Menschen mir hier so viel geholfen haben“, sagt auch Abhishikt Sai Kochuru selbst. Er lernt aktuell fleißig Deutsch und möchte neben seinem Job bei der Stadt vor allem an seinen Sprachkenntnissen arbeiten. Und auch die Wohnungssuche steht nun für ihn an. Denn eine eigene Wohnung sei ein großer Wunsch von ihm.

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Wie dankbar er Markus Bernsmann und den Menschen ist, die ihm bei der Jobsuche geholfen haben, sagt er immer wieder. Denn für ihn sei das alles nicht selbstverständlich. Abgesehen davon, dass er nun in Deutschland bleiben kann bedeutet die Jobzusage von „zubIT“ und der Stadt für ihn vor allem eins: Er hat sein Selbstbewusstsein und das Vertrauen in sich und sein Können zurück. „Es macht mich stolz und selbstsicher zu sagen, ich habe in Deutschland einen Job bekommen.“

Trotz allen Erfolgs für Abhishikt Sai Kochuru und seinen Lebensweg in Deutschland bleibt für Markus Bernsmann am Ende der Geschichte dennoch vor allem eins: Erschrecken über Deutschlands Umgang mit Fachkräften. „Es ist unfassbar, wie schwer es Fachkräfte haben, die nach Deutschland kommen. Ich bin mir sicher, dass es ohne private Hilfe kaum möglich ist, hier Fuß zu fassen.“