Bottrop-Kirchhellen. Auch für Kinder ist das Mondschein-Apfelpflücken auf dem Kirchhellener Hof Umberg spannend: bei Stockbrot und Traktortouren. So lief es ab.
Volle Parkplätze. Kinder lachen. Der Räuchergeruch des Stockbrots liegt in der Luft und Traktorscheinwerfer scheinen durch die Dämmerung. Das kann nur eines heißen: Es ist wieder Zeit für das „Mondschein-Pflücken“ auf dem Hof Umberg. Seit 2020 findet einmal im Jahr, Ende September, das allbekannte Mondscheinpflücken auf dem Kirchhellener Hof statt. Mit dem Event geht das Selbstpflücken der Äpfel in die finale Phase.
+++ Nachrichten aus Bottrop direkt ins Postfach: Hier für den kostenlosen WAZ-Newsletter anmelden! +++
Um 17 Uhr am Freitag startete das „Mondschein-Pflücken“. „Offiziell können unsere Gäste bis 22 Uhr selbst ihre Äpfel pflücken“, erklärt Hofbesitzer Jörg Umberg, „aus den vergangenen Jahren kann man jedoch sagen, dass es zwischen neun und zehn Uhr ruhiger wird.“ Das besondere dieses Jahr: erstmalig dürfen die Gäste nicht nur an einem Tag im Mondschein ihr Obst pflücken, dieses Jahr findet das Selbstpflücker-Event an zwei Tagen statt. „Wir wollen damit versuchen den Menschenandrang etwas zu entzerren“, erklärt Jörg Umberg.
Bei Gastgeber und Besucher herrscht Zufriedenheit
„Der Zulauf hat mich tatsächlich überrascht“, sagt Ursula Bussick aus dem Team Umberg. Denn aufgrund des Ferienbeginns und des langen Wochenendes war nicht gewiss, wie viele Leute wirklich kommen würden. „Es ist auch entspannter, wenn es nicht so voll ist wie die letzten Male“, sagt Besucherin Katja Glowaller, „dann brauchen wir nirgendwo lange anstehen.“
+++ Hier sind ältere Fotos:Apfelsuche im Dunkeln +++
Aber auch die immer extremer werdenden Wetterverhältnisse spielen eine Rolle. Wenn das Event auf zwei Tage gelegt werde, könne eintreffendes schlechtes Wetter besser umgangen werden. Die extremen Wetterverhältnisse sind nicht nur bei der Planung schwer zu berechnen, auch das Obst hat dieses Jahr etwas gelitten. „Wir hatten dieses Jahr, aufgrund des großen Temperaturumschwungs leider etwas Hagel in unserer Anlage“, berichtet der Hofbesitzer. Deswegen würden die Äpfel dieses Jahr leichte Hagelschäden und somit ein zwei Macken haben. „Aber mein Gott, das ist halt Natur.“ Und schließlich geht es beim Selbstpflücken darum sich die Äpfel nach seinem persönlichen Geschmack auszusuchen.
Traktor, Stockbrot und eine ungarische Delikatesse
Immer wieder fährt ein Traktor vor und zieht fünf „Express-Kisten“ mit Kindern und Erwachsenen mit sich durch das Apfelfeld. „Eigentlich ist die Treckerfahrt für die Kinder bestimmt, aber ich habe auch immer mal wieder Erwachsene ohne ihre Kinder hinten sitzen“, sagt Jörg Umberg und lacht erfreut. Wobei das Traktorfahren dann doch hauptsächlich bei den kleinen Besuchern beliebt ist. „Mir gefällt das Traktorfahren supergut“, sagt die Kleine Mara Haupthoff. Vom Traktor geht der Weg dann direkt zum Stockbrot.
Es sind drei Feuerstellen aufgebaut, mit Bänken rundherum. Die Kinder sitzen eifrig vor dem Feuer, wärmen sich auf oder warten gespannt darauf, dass ihr Stockbrot endlich zum Essen bereit ist. Dieses Jahr gibt es abgesehen von Stockbrot, Würstchen und frischem Obst noch eine besondere Delikatesse: Langos. „Diese neue Idee haben unsere Mitarbeiter mitgebracht“, sagt Bärbel Hardy, Mitarbeiterin des Hofes. Langos ist eine ungarische Spezialität. Hefeteig, der dünn ausgerollt und in Fett gebacken wird. Verzerrt wird er entweder süß, beispielsweise mit Marmelade oder herzhaft, mit Frischkäse.
Äpfel angenagt: Doch hier wird nichts weggeworfen
Viele der Besucher am Wochenende sind bereits vorab schon einmal auf dem Hof Umberg zum Selbstpflücken gewesen. Besonders das Erdbeerpflücken scheint bei den Besuchern sehr beliebt zu sein. „Das Mondschein-Pflücken besuchen wir dieses Jahr das erste Mal. Aber sonst kommen wir immer zum Erdbeerpflücken hier hin“, sagt die Bottroperin Melanie Haupthoff. Doch nicht nur in Bottrop, sondern auch in den umliegenden Städten ist das „Mondschein-Pflücken“ bereits bekannt. „Für die Kinder finde ich es hier superschön. Echt eine großartige Atmosphäre“, sagt die Gelsenkirchenerin Melanie Schmitz.
- Herbstferien: Hier werden Kinder und Jugendliche aktiv
- Angst in der City: Videoüberwachung soll kommen
- 82 Tonnen: Windräder schweben in Kirchhellen ein
- Apothekerskandal:Die Verkaufspreise der Stadtmann-Häuser
Auffällig sind die vielen Äpfel auf dem Boden, teilweise von den Besuchern schon angenagt. Aber Jörg Umberg versichert, dass das Obst nicht weggeworfen werde. „Alles wird hier noch weiter verwertet auf irgendeine Weise.“ Das Fallobst wird beispielsweise für den eigenen Apfelsaft verwendet. Nachhaltigkeit ist wichtig und wissenswert. Das sieht auch Katja Glowaller so. Die Erzieherin freut es, dass sie mit einem solchen Event den Kindern die Natur näherbringen könne. „Viele Kinder kennen den Ursprung, der im Supermarkt angebotenen Sachen, gar nicht. Ich finde es toll, dass ich es ihnen ihr etwas näherbringen kann.“ Für die Kleinen sei das Event ein Highlight.
+++ Hier sind die neusten Fotos: Apfelplücken im Mondschein +++