Bottrop. Das lange Warten auf den Förderbescheid hat ein Ende. Ab 2024 sollen die weißen Flecken in Bottrop mit schlechter Datenversorgung verschwinden.

Auf diesen Förderbescheid hat die Wirtschaftsförderung ein halbes Jahr lang dringend gewartet: Aus dem Bundesförderprogramm „Weiße Flecken“ bekommt Bottrop rund 3,7 Millionen Euro für den Ausbau der Breitbandinfrastruktur. Das Amt für Wirtschaftsförderung erwartet eine zusätzliche Förderung des Landes in gleicher Höhe.

Der Ausbau soll nächstes Jahr beginnen. Abgeschlossen werden soll er innerhalb von zwei Jahren, sagt die Chefin der Wirtschaftsförderung Sabine Wißmann. Sie spricht von einem „Meilenstein“ im Ausbau der digitalen Infrastruktur in Bottrop.

„Mit den Fördermitteln werden wir einen großen Schritt in unserem Bestreben nach einer hervorragenden digitalen Infrastruktur in Bottrop machen. Davon werden unsere Bürgerinnen und Bürger ebenso wie die Schulen und Gewerbebetriebe profitieren können“, sagt Oberbürgermeister Bernd Tischler. 39 Schulen, 667 Unternehmen und über 600 Adressen werden mit Bandbreiten von mindestens einem Gigabit versorgt. Dafür werden 129 Kilometer Glasfaserkabel verlegt.

In der Innenstadt hat die Telekom im Januar mit dem Glasfaserausbau begonnen. Unser Archivbild entstand an der Hans-Sachs-Straße.
In der Innenstadt hat die Telekom im Januar mit dem Glasfaserausbau begonnen. Unser Archivbild entstand an der Hans-Sachs-Straße. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

„Endlich haben wir für die Schulen, die händeringend auf einen Glasfaseranschluss warten, eine positive Nachricht: Es geht los. Mit der Fördermittelbewilligung haben wie die Voraussetzungen für einen kostenlosen Glasfaseranschluss der Unternehmen in den Gewerbegebieten“, so Tischler.

Und wie sicher ist das erwartete Fördergeld vom Land? So sicher ein Antragsteller in solchen Förderverfahren nur sein kann, sagt Sabine Wißmann: „Der Förderbescheid des Bundes ist Voraussetzung für die Landesförderung. Unser Förderantrag ist fertig, geht jetzt raus und wird beim Land schon erwartet. Das sollte eigentlich nur noch Formsache sein.“

Auch die Nachbarn der „weißen Flecken“ können schnelle Glasfaser bekommen

Anschlüsse mit einer Bandbreite von unter 30 Mbit pro Sekunde werden gefördert und kostenlos ans schnelle Glaserfasernetz angeschlossen. Zudem wurde eine Upgrade-Möglichkeit im Bundesförderprogramm neu geschaffen: Wohngebiete mit einer Bandbreite von unter 100 Mbit pro Sekunde, die in unmittelbarer Nachbarschaft zu den „weißen Flecken“ liegen, werden ebenfalls ans Glasfasernetz angebunden, so dass diese Stadtregionen nicht erneut durch einen späteren, einzelnen Ausbau mit Glasfaser erschlossen werden müssen.

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„Die Glasfaser wird bis ins Haus kostenlos gelegt. Aber die Nutzung des Anbieterprogramms kostet natürlich Geld“, sagt Sabine Wißmann klar. Sobald die Telekommunikationsanbieter ihre Zeitpläne vorgelegt haben, werde es entsprechende Aufrufe an die Nachbarn geben.

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Der Antrag für die Förderung wurde bereits Ende vergangenen Jahres gestellt. Der Ausbau soll voraussichtlich in den Jahren 2024 und 2025 erfolgen. Unter Federführung der Wirtschaftsförderung werden unter Berücksichtigung der Förderregularien die weiteren Schritte unternommen. Die Bekanntgabe der ausbauenden Telekommunikationsunternehmen erfolgt nach dem formalen Abschluss des Vergabeverfahrens.

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Neben dem geförderten Breitbandausbau wird auch das eigenwirtschaftliche Glasfasernetz immer engmaschiger. Dieses Netz knüpfen die Unternehmen auf eigenes Risiko überall dort, wo sich genügend Interessenten finden. Nach der Innenstadt (Telekom) und dem aktuellen Ausbau in Grafenwald (Muenet) steht demnächst der eigenwirtschaftliche Ausbau des Betreibers Muenet inKirchhellen, Feldhausen sowie im Fuhlenbrock an.

„Darüber hinaus führen wir weitere Gespräche mit Telekommunikationsunternehmen für die Anbindung der anderen Stadtteile,“ sagt der Technische Beigeordnete Klaus Müller. Die Telekom hat allerdings nach Gesprächen über Glasfaserausbau über die Innenstadt hinaus schon abgewunken.

Weitere Informationen zum eigenwirtschaftlichen und geförderten Ausbau in Bottrop sind im Internet unter https://bottrop.gigabitkoordination.de zu finden.