Bottrop. Der Ausbau schneller Internetanbindung an Schulen zieht sich hin. Politik und Schulen fordern von der Verwaltung kurzfristige Übergangslösung.
Die Schulen wollen – und brauchen – schnelles Internet. Der Breitbandausbau läuft, benötigt aber noch Zeit; von einem bis zu zwei Jahren ist die Rede, bis alle Schulen entsprechend versorgt sind. Der Schulausschuss drängt auf eine Zwischenlösung: Die Schulen sollen jeweils mit einer kleinen Anzahl von LTE-Routern ausgestattet werden. Die Verwaltung soll nun eine sinnvolle Größenordnung ermitteln, damit bereits im nächsten Hauptausschuss am 15. November über die benötigten finanziellen Mittel diskutiert werden kann.
Dem einstimmigen Beschluss vorausgegangen waren engagierte Wortbeiträge. Tim Hussein, Leiter des Amtes für Informationsverarbeitung, hatte zunächst diverse Nachteile der LTE-Router-Idee beim Einsatz in großen Netzwerken mit mehreren Hundert Teilnehmern genannt (Kosten pro Router von 500 bis 700 Euro, fehlende Sicherheitsinfrastruktur, fehlendes Personal für die Umsetzung) und daraus den Schluss gezogen, dass diese keine gute Zwischenlösung für die Schulen darstellen.
Hohe Zahl an digitalen Endgeräten an den Bottroper Schulen
Das wollte zuallererst Dominik Nowak, CDU-Vertreter und selbst Lehrer, nicht so stehenlassen: „Ich denke, es ist allen bewusst, dass eine funktionierende Breitbandanbindung an den Schulen nötig ist.“ Die Zahl der digitalen Endgeräte habe sich deutlich erhöht. Nun gehe es der CDU aber nicht darum, über die LTE-Router eine parallele IT-Grundstruktur aufzubauen. Sondern diese in Einzelfällen als Übergangslösung zu nutzen. Für Projekte und bestimmte Unterrichtsphasen zum Beispiel oder Videokonferenzen. Um Leistungsspitzen abzufangen.
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Nach Nowaks Vorstellung geht es also ganz und gar nicht um LTE-Router für jedes Klassenzimmer, sondern um vielleicht ein, zwei Geräte pro Schule. Die Stadt Oberhausen setze beispielsweise auf einen Router-Pool, aus dem sich Schulen in pädagogisch begründeten Fällen bedienen könnten. Was die Installation und Bedienung der Router angehe: Da wären die Lehrer durchaus in der Lage, selbst tätig zu werden, betonte Nowak noch im Laufe der Sitzung: „Das schaffen wir!“
Parteien drängen auf eine Übergangslösung
Auch andere Parteien, die Nöte der Schulen im Bereich der Digitalisierung deutlich sehend, wollten sich mit Husseins ersten Ausführungen so nicht abfinden, drängten weiter auf eine Übergangslösung.
Der Chef der städtischen IT-Abteilung meinte schließlich: „Wenn wir nur über wenige Geräte pro Schule reden, erübrigt sich eine Reihe der Probleme, die ich in der Vorlage genannt habe.“ Und: „Wir können damit Spitzen abfangen.“ Husseins Vorschlag lautete dann, zusammen mit dem Fachbereich Schule eine sinnvolle Router-Anzahl zu definieren und dies dann an die Politik zurückspielen zu wollen. Kompromiss geglückt.
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Zur Erleichterung nicht zuletzt des Ausschussvorsitzenden. Rainer Hürter hat nach eigener Aussage nämlich immer noch die eindringliche Warnung von Tobias Mattheis aus der August-Sitzung im Ohr. Der Leiter des Heinrich-Heine-Gymnasiums hatte da zum Thema schnelles Internet und Breitbandausbau schon gesagt: „Es drängt, das ist das wichtigste Thema an den Schulen überhaupt. Wenn es tatsächlich zwei Jahre dauert, sind die Bottroper Schüler technisch abgehängt.“