Bottrop. Jenna Kelm eröffnet in Bottrop-Eigen ihre zweite Bude. Für die 38-Jährige ist das eine Herzensangelegenheit – gegen das Trinkhallensterben.

„Ich war spontan schockverliebt“ – Jenna Kelm wollte eigentlich nur eine Eistruhe aus einem früheren Kiosk abholen. Aber als die Rollladen hochgingen, sie das kleine Geschäft sah, das dort seit Monaten leer steht, hat es sie erwischt. Kommenden Freitag eröffnet sie die Bude neu – mit dem Namen „Kelm die 2te“.

Die 38-Jährige, die ursprünglich aus dem Fuhlenbrock kommt, hat im Februar 2021 bereits eine Trinkhalle auf der Lindhorststraße übernommen. Nun macht sie ihr zweites Standbein auf dem Eigen auf, in der Vienkenstraße 41a. „Ich habe die früheren Mitarbeiter gefragt, ob sie dort noch arbeiten wollen und gesagt: Wenn ihr kommt, komme ich auch.“

Neue Trinkhalle in Bottrop-Eigen: „Wir bringen wieder Leben in die Bude“

Sie wollten und so kann Jenna Kelm einen monatelangen Leerstand wieder mit Leben erfüllen. So lautet auch ihr Motto: „Wir bringen wieder Leben in die Bude!“ Eine Trinkhalle zu eröffnen sei schon seit der Schulzeit ihr Traum gewesen, erzählt Jenna Kelm. Sie ist gelernte Bademeisterin, hat später zur Software-Entwicklerin umgeschult – und nun also zur Trinkhallenbetreiberin.

Auch interessant

Sie mag den Kontakt mit vielen verschiedenen Menschen. „Kein Tag ist gleich“, sagt sie. Der neue Kiosk soll so sein, wie man ihn aus der Kindheit kennt: Mit Süßigkeiten, die es in der gemischten Tüte gibt, später auch mit einer kleinen Auswahl an Lebensmitteln und Spielzeug.

Bottroper Kiosk-Besitzerin: „Ich will nicht, dass die Trinkhallen sterben“

Der Verkauf findet aus dem Schalter heraus statt, der Kiosk ist nicht begehbar. Die Trinkhalle wird auch eine Hermes-Paketstation und, das ist Jenna Kelm ganz wichtig, es gibt wieder Zeitungen und Illustrierte zu verkaufen, die der Vorbesitzer aus dem Sortiment genommen hat. „Das gehört doch in den Kiosk“, findet Jenna Kelm.

Sie wird künftig zwischen ihren beiden Geschäften hin- und herwechseln, will sich aber natürlich erstmal zeigen am neuen Standort, damit die Kunden sie kennenlernen und eine Ansprechpartnerin haben. Denn Trinkhalle ist eben auch Kultur und Miteinander. „Die Trinkhallen sterben. Ich will aber nicht, dass sie sterben“, sagt die 38-Jährige – und trägt ihren Teil dazu bei.

„Kelm die 2te“ eröffnet am 15. September an der Vienkenstraße 41a. Die Bude ist unter der Woche geöffnet von 7 bis 19 Uhr, samstags von 9 bis 16 Uhr und sonntags von 9.30 bis 18 Uhr.