Bottrop. Mittelfristig will der Kita-Zweckverband eine Einrichtung in Stadtmitte aufgeben. Stattdessen könnte ein Kita-Neubau entstehen. Das ist geplant.
Eine komplett neue Kita könnte im Wohnbereich Stadtmitte-Süd gebaut werden. Ein Investor hat die Bereitschaft dazu signalisiert – und die Stadt ist sicher, dass die so entstehenden Plätze für unter und über Dreijährige in jedem Fall benötigt werden.
Nicht zuletzt, weil der katholische Kita-Zweckverband plant, die Trägerschaft für die Kita Herz Jesu an der Zeppelinstraße mittelfristig aufzugeben.
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Das wurde in der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses deutlich. Zudem sollen aktuelle Überbelegungen in bestehenden Einrichtungen abgebaut werden.
So bietet der evangelische Kindergarten Altstadt derzeit 15 zusätzliche Plätze für über Dreijährige an. Und auch die Großtagespflegestelle an der Arche Noah mit neun Plätzen für Jungen und Mädchen ab drei war immer nur als Übergangslösung gedacht, erläutert Abteilungsleiterin Ursula Sommer im Gespräch mit der WAZ. Dazu kommen Flüchtlingskinder, die derzeit noch niederschwellige Willkommens-Gruppen besuchen, und Pläne für eine neue Wohnbebauung in dem Bereich.
Kita-Zweckverband: „Schließung wird voraussichtlich nicht vor 2027 realisiert“
Gleichzeitig macht Ursula Sommer deutlich, dass die Jungen und Mädchen, die derzeit die katholische Kita Herz Jesu besuchen, nicht von heute auf morgen ohne Platz dastehen werden. Das betont auch der Kita-Zweckverband auf Nachfrage der Redaktion: „Die Schließung ist noch nicht terminiert und wird voraussichtlich nicht vor 2027 realisiert. Die Familien, deren Kinder aktuell in der Einrichtung betreut werden, müssen sich keine Sorgen um ihre Versorgung machen. Die Betreuung ihrer Kinder ist sichergestellt. Sobald die Planungen konkreter werden, werden Team und Familien transparent informiert“, erklärt eine Sprecherin. Mitarbeitende hätten einen gesicherten Arbeitsplatz im Zweckverband.
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Sie nennt auch Gründe für die Aufgabe der Einrichtung im Rahmen der Modernisierungsstrategie Kita 4.0, die wirtschaftliche, bauliche und konzeptionelle Aspekte in den Blick nimmt: „Um die frühkindliche Entwicklung aller Kinder ganzheitlich zu unterstützen, benötigen sie unter anderem eine anregende Umgebung und Bildungsräume für kindliches Entdecken und Forschen.“
Die Räume müssten die individuellen Bedürfnisse der Kinder abdecken und gleichermaßen Orte der Ruhe und Aktivität sein. „Die Immobilie der Kita Herz Jesu ist in diesem Sinne nicht zukunftsfähig und bietet nicht ausreichend konzeptionelle Möglichkeiten, sodass die Einrichtung perspektivisch geschlossen wird.“
Neuer Kita-Bau in Bottrop: Planungen stehen noch am Anfang
Details zum möglichen neuen Kita-Bau und zu dessen Lage kann Ursula Sommer zu diesem Zeitpunkt noch nicht nennen. Dieser war im aktuellen Kita-Bedarfsplan nicht vorgesehen, so dass der Fachbereich nun zunächst den (auch so erfolgten) Beschluss des Jugendhilfeausschusses benötigte, um überhaupt in die Planung einsteigen und näheren Austausch mit dem Investor suchen zu können. Denkbar wäre laut Fachbereich eine fünfgruppige Einrichtung mit 30 U3-Plätzen und 55 Ü3-Plätzen.
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Wird das Vorhaben konkreter, wird dann auch noch über einen Träger nachgedacht werden müssen. Ein solcher wird ebenso noch gesucht für die Kita St. Joseph in Batenbrock. Denn auch von dieser zieht sich der Kita-Zweckverband zurück, wobei hier das Datum bereits feststeht: 1. August 2024.
Die Kita St. Joseph wird derzeit von einem Investor von drei auf fünf Gruppen baulich erweitert. Erstmals startet die Stadt nun ein sogenanntes Interessenbekundungsverfahren zur Übernahme der Trägerschaft – Gespräche mit den schon in Bottrop tätigen Trägern hätten bislang zu keinem Ergebnis geführt.