Bottrop. Zum Start des Kita-Jahres hatten 88 Jungen und Mädchen in Bottrop noch keinen Platz. Neue Gruppen sollen noch im Laufe des Kita-Jahres starten.
Das neue Kita-Jahr hat begonnen. Zum Stichtag 1. August hatten 88 Jungen und Mädchen noch keinen Betreuungsplatz, berichtet Fachbereichsleiterin Nadine Granow-Keysers. Doch sie ist zuversichtlich: Das wird sich im Laufe des Kita-Jahres noch ändern. Insgesamt lagen 1410 Anfragen vor.
Bottroper Kita-Fachbereichsleiterin: „Kein massiver Druck durch Eltern“
Von den 88 laut aktueller Statistik noch unversorgten Kindern sind 66 unter drei Jahre alt und 22 über drei. Schon jetzt könne es sein, dass ein Teil dieser Jungen und Mädchen zwischenzeitlich zwar nicht in einer Kita, dafür aber in der Tagespflege oder in einem Betreuungsangebot für zugewanderte Kinder (Welcome-Gruppe) untergekommen sei, ergänzt Nadine Granow-Keysers. Der Abgleich dieser Zahlen habe noch nicht stattgefunden. Unter den offiziell unversorgten Jungen und Mädchen seien zudem auch welche, die durchaus einen Platz hätten haben können – nur nicht in ihrer Wunsch-Kita.
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Auch mit Blick darauf, dass es derzeit „keinen massiven Druck durch Eltern“ gebe, zeigt sich die Fachbereichsleiterin „sehr zufrieden“ mit der Situation. Zumal sie ja wisse, welche Projekte im Laufe dieses Kita-Jahr noch fertig werden. Das sind folgende:
- Ev. Kita „An der Arche“: Im November 2022 hat bereits ein Provisorium in der ehemaligen Goetheschule an der Blankenstraße mit drei Gruppen eröffnet. Im Frühjahr 2024 soll nun der von Lieferschwierigkeiten geplagte Neubau am Südring eröffnen. Dadurch kommen noch einmal zwei neue Gruppen mit 23 Ü3-Plätzen und 16 U3-Plätzen hinzu, so Nadine Granow-Keysers.
- Ev. Kita „Friedenskirche“ Welheim: Diese soll voraussichtlich Anfang 2024 fertig sein (36 Ü3-Plätze, 16 U3-Plätze).
- Ev. Kita Boy 2: „Die Kita an der Paul-Gerhardt-Allee wird voraussichtlich erst zum Ende des laufenden Kindergartenjahres fertig“, sagt die Fachbereichsleiterin. Dann aber mit 33 Ü3- und neun U3-Plätzen.
- Kath. Kita St. Matthias Ebel/DRK-Kita Rottmannsmühle: Für beide Einrichtungen gibt es noch keine Fertigstellungstermine. In Ebel sind insgesamt 48 Ü3-Plätze und 22 U3-Plätze geplant; an der Rottmannsmühle 58 Ü3- und 16 U3-Plätze.
Stadt Bottrop plant weiteren Kitaplatz-Ausbau für das Jahr 2024/25
Damit sind die Kita-Ausbauplanungen des Fachbereichs aber längst nicht abgeschlossen. Nadine Granow-Keysers blickt auch schon auf die Zeit des kommenden Kitajahres ab dem 1. August 2024. Geplant ist die Erweiterung der katholischen Kita St. Joseph in Batenbrock von drei auf fünf Gruppen. „Das wird dann auch mit einem Trägerwechsel verbunden sein“, daran erinnert die Ressort-Chefin. Der Kita-Zweckverband, bisheriger Träger, zieht sich zum 1. August 2024 zurück. Bereits in der ersten Hälfte des Kita-Jahres 2024/2025 soll die Erweiterung an dieser Stelle vollzogen sein.
Im Bereich Mitte-Süd solle zudem ein weiterer Neubau errichtet werden, der im Bedarfsplan bislang noch nicht vorgesehen ist. Details dazu möchte Nadine Granow-Keysers aber erst in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 24. August vorstellen. Zudem: „Wir suchen weiter nach einem Grundstück für einen Neubau im Bereich Eigen/Stadtwald.“ Laut Kita-Bedarfsplan fehlen dort 13 U3-Plätze und 28 Ü3-Plätze.
Granow-Keysers: „Wir verfolgen auch weiterhin einen Bau in Feldhausen, sind dort aber noch in Gesprächen.“ Die Problematik dort: Nach derzeitiger Planung würden die Betreuungsplätze in Feldhausen nur für einen Zeitraum von sieben bis zehn Jahren gebraucht – und nicht dauerhaft. „Wir würden versuchen, dort eine zusätzliche Kita einzurichten, die später anders genutzt werden könnte.“
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Insgesamt bleibe der Fachbereich bei der Einschätzung, dass nach weiteren Ausbau-Möglichkeiten Ausschau gehalten werden müsse. Inwieweit Kita-Kinderzahlen künftig steigen, hänge auch mit der Zuwanderung zusammen – „dass ist ein großer unsicherer Faktor“. Andererseits verfolgen die Verantwortlichen das Ziel, aktuelle Überbelegungen in den Einrichtungen abzubauen. Und für alte Einrichtungen, die vielleicht irgendwann baulich nicht mehr in Frage kommen, Ersatz im Kescher zu haben.
Allerdings sieht Nadine Granow-Keysers auch diesen Punkt: „Je mehr wir bauen, je mehr Einrichtungen es gibt, desto mehr Personal muss auch da sein.“