Bottrop. Rainer Pawliczek (52) ist der neue Leiter der August-Everding-Realschule in Bottrop. Warum der Pädagoge so gut an die Fuhlenbrocker Schule passt.
Die August-Everding-Realschule (AER) ist mit einem neuen Leiter ins Schuljahr gestartet. Nach 13,5 Jahren als Rektor in Herten möchte Rainer Pawliczek (52) nun neue Aufgaben in seiner Heimatstadt Bottrop anpacken: „Das Profil dieser Schule passt gut zu mir und ich habe große Freude daran, es in den nächsten Jahren mit dem Kollegium weiterzuentwickeln.“
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Geboren in Neuss, ist Rainer Pawliczek in Kirchhellen aufgewachsen. Als Sohn eines Vaters, der im Dorf alles andere als ein Unbekannter ist: Peter Pawliczek engagiert sich nicht nur fürs Waldpädagogische Zentrum oder den Heimatverein, er war vor allem bis 2015 selbst Schulleiter, an der Gregorschule. Und offenbar ein gutes Vorbild. „Natürlich bekommt man in der Familie mit, was in der Schule läuft. Und man merkt dann auch, ob man Lust darauf hat.“
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„Eine spannende Altersgruppe, der man viel mitgeben kann“
Gereizt hat Rainer Pawliczek vor allem die pädagogische Arbeit mit Zehn- bis 16-Jährigen, „das ist eine spannende Altersgruppe, der man viel mitgeben kann“. Also entschied er sich von Anfang an bewusst für den Realschulzweig. Nach seinem Studium in Köln und Cambridge war er insgesamt elf Jahre an einer Realschule in Duisburg-Rheinhausen tätig, davon acht Jahre als Konrektor und zuletzt als kommissarischer Schulleiter. Danach ging er als Schulleiter an die Willy-Brandt-Realschule nach Herten, bevor er nun die Nachfolge von Maria Stolte-Enck im Fuhlenbrock antrat.
In Bottrop wohnt Rainer Pawliczek ja schließlich nun auch schon wieder seit 20 Jahren mit Frau und Sohn (der ebenfalls Lehrer werden will), und die Realschulen hier kennt er durch seine Tätigkeit in dem Team der Bezirksregierung Münster, das die Realschulen in Sachen IT-Ausstattung und IT-Konzepte berät.
Ein Thema, das ihn auch an der AER beschäftigt. „In Bottrop ist es so, dass es keine einheitliche Ausstattung an den Schulen gibt. Das ist in anderen Kommunen vielleicht anders. Er wird aber versucht, nun dort auszustatten, wo noch Lücken sind.“ So schwebt ihm eine einheitliche Bestückung der Klassenräume mit Beamern (statt Smartboards) vor, die über die Diensttablets der Lehrer bedient werden können.
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Apropos Tablets: Da in den Stufen fünf und sechs Informatik inzwischen Pflichtfach sei, mache es Sinn, auch schon in diesen Klassen eine Ausstattung der Schülerinnen und Schüler mit Tablets hinzukriegen. „Das basiert aber auf der Freiwilligkeit der Eltern“, betont Pawliczek, der das Thema gerne in der Schulgemeinde anstoßen möchte.
Weitere Themen auf seiner Agenda sind die Schul- und Unterrichtsentwicklung, die Anpassung von Lehrplänen mit Blick auf die Digitalität, die Elternarbeit, die Integration und nicht zuletzt Inklusion. „Wir haben 47 Kinder mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen in der Inklusion, bei 571 Schülerinnen und Schülern insgesamt.“
Neue Fächer für die bilingualen Klassen
Was die bilingualen Klassen angeht, ein Markenzeichen der AER, kann er sich vorstellen, den in Englisch unterrichteten Fächerkanon ab Klasse sieben (bislang Erdkunde und Politik) zu öffnen für Geschichte und Biologie. Der zweite Profilbereich der Schule ist musisch-künstlerisch ausgerichtet. Beide Schwerpunkte haben den neuen Schulleiter besonders interessiert. „Ich habe selbst eine bilinguale Ausbildung.“ Seine Fächer sind Englisch, Deutsch und Geschichte plus einer Zusatzqualifikation in Informatik. Design, Fotografie und Kunst beschäftigen ihn persönlich im Hobby-Bereich.
Von der Zukunft der Schulform ist Rainer Pawliczek überzeugt: „Die Realschule ist eine gefestigte Schulform, die insbesondere in der Wirtschaft hoch angesehen ist.“