Bottrop. „Aufholen nach Corona“ holt in Bottrop Eltern von Grundschülern mit ins Boot. Im Zuge der Digitalisierung des Lernens sind auch sie gefordert.

Es ist ein ungewohntes Bild in einem der Klassenräume in der Konradschule. Nicht, dass iPads auf den Schultischen liegen; die haben seit dem durch Corona erzwungenen „Lernen auf Distanz“ verstärkt ihren Weg auch in die Grundschulen gefunden. Doch auf den Stühlen davor sitzen: Eltern.

Fördergelder machen iPad-Schulung für Bottroper Eltern möglich

Die zwölf Mütter und Väter der Konradschülerinnen und -schüler gehören zu insgesamt rund 200 Eltern, die in Bottrop an einer iPad-Schulung teilnehmen. Den gut zweistündigen Kurs unter der Überschrift „Fitte Eltern – fitte Kinder“ bietet das städtische Bildungsbüro in Kooperation mit der Volkshochschule seit Oktober an. Möglich wird das durch Fördergelder des NRW-Schulministeriums im Zuge des Programms „Aufholen nach Corona“.

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Referent Fabian Ratay, selbst Lehrer an der Sekundarschule, will den Eltern Grundlagen ebenso nahe bringen wie Programme und Lernplattformen, die für die Nutzung in der Schule wichtig sind, und Medienerziehung. Dabei zeigt er ihnen auch, wie sie für die private Tablet-Nutzung Auszeiten einstellen können, um die Dauer der Bildschirmzeit für die Kinder zu beschränken.

Ungewohntes Bild: Im Klassenraum der Bottroper Konradschule sitzen nicht Kinder, sondern Eltern an den Schultischen. Sie sind Teilnehmer der Schulung „Fitte Eltern - fitte Kinder
Ungewohntes Bild: Im Klassenraum der Bottroper Konradschule sitzen nicht Kinder, sondern Eltern an den Schultischen. Sie sind Teilnehmer der Schulung „Fitte Eltern - fitte Kinder". © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Katja Hohler vom Bildungsbüro berichtet, dass von insgesamt 18 Grundschulen neun bei diesen Schulungen mitmachen. An der Konradschule war das Interesse vonseiten der Eltern sehr groß, so dass dort insgesamt drei Schulungstermine zustande kamen.

Schulleiterin: „Es ist wichtig, dass sich alle Seiten fortbilden“

„Von unserer Elternschaft ist das Schulungsangebot dankend und interessiert aufgenommen worden“, sagt Schulleiterin Stephanie Gahlen. Die Konradschule verfüge inzwischen über knapp drei Klassensätze an iPads, auf die die Lehrkräfte bei Bedarf Zugriff hätten. „Im Herbst sind wir über die Stadt auch mit Apple-TV in allen Klassen ausgestattet worden“, ergänzt die Rektorin. „Wichtig ist, dass sich alle Seiten weiter fortbilden, um den Unterricht im Sinne der Digitalisierung gestalten zu können.“

Alle Seiten – also Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler und eben Eltern. „Es ist ganz wichtig, die Elternschaft mit einzubinden.“ Die Digitalisierung, die durch Corona einen Schub erhielt, ist aus der Schule nicht mehr wegzudenken. „Es ist absolut wichtig, dass wir uns weiter gemeinsam auf den Weg machen.“

„Die Schulung war gut“, resümiert eine Teilnehmerin, deren Sohn die erste Klasse der Konradschule besucht. Die Familie habe zwar mittlerweile ein eigenes iPad und kenne sich auch schon ein wenig damit aus. „Es war dennoch sehr informativ“, sagt die Mutter, die nun einiges Zusätzliche gelernt habe. Speziell was die Nutzung der Geräte für die Schule betrifft.