Bottrop-Kirchhellen. . Nach zweimal 17 Jahren als Lehrer und als Schulleiter geht Peter Pawliczek in den Ruhestand. „Die Zeit mit dir war wunderschön“, sangen die Schüler.

Großer Bahnhof an der Gregorschule: Eltern, Schüler, Lehrer, Schulräte und Stadt verabschiedeten den scheidenden Schulleiter Peter Pawliczek in den Ruhestand.

Der Mann kommt in diesen Tagen aus dem Feiern gar nicht mehr heraus: Inoffizielle und offizielle Verabschiedungen, Geburtstag und jetzt auch noch Dienstjubiläum. Pawliczek sollte also inzwischen Übung haben. Davon war aber Mittwoch nichts zu spüren, als „seine Gregor-Familie“ ihn hoch leben ließ: „Ich bin furchtbar aufgeregt“, sagt er vor der Begrüßung. Dabei haben die Organisatoren der Feier dafür gesorgt, dass er sich endlich zurück lehnen kann: Sie haben einen Polstersessel für ihn aufgebaut, in dem es ihn aber nie lange hält.

Schulrätin Heike Sulimma erinnert in ihrer Lobrede daran, dass der Lehrerberuf gar nicht Pawliczeks erste Berufswahl war: Er ist nämlich gelernter Maschinenschlosser, hat gleich nach der Lehre am Neusser Abendgymnasium das Abi auf dem zweiten Bildungsweg gebaut.

Nach Studium und Referendariat kam er 1976 an die Gregorschule, die er für ein fünfjähriges Gastspiel an der Ludgerusschule verließ, um 1998 als Schulleiter wieder zu kommen. Die Schulrätin lobt ihn als „hoch engagierten Schulleiter“, „fürsorglich im Umgang mit Kollegen“ und mit dem Herzen dabei in der Lehrerfortbildung, so bald es um „sein“ Thema Natur und Naturschutz ging. „Außerdem hat er die Schule ins Lot gebracht“, sagt Sulimma in Anspielung auf die Hebung der Schule nach den Bergschäden: Nach den Osterferien sind Schüler und Lehrer nach einjährigem Gastspiel im Pavillondorf ein Stück die Straße hinauf in ihre sanierte Schule zurück gezogen.

Jetzt sitzt der scheidende Schulleiter im Sessel auf dem Schulhof, und die Schüler singen sein Loblied. Tun sie wirklich: Auf Rolf Zuckowskis Geburtstags-Hymne hat die Klasse 1a sie ein eigenes Lied erdacht mit der Zeile: „Die Zeit mit dir war wunderschön“. Und die 1b hat einen „Fußball-Rap“ einstudiert als Rahmenhandlung für die Übergabe eines Abschiedsgeschenks: ein Heimspieltrikot von Rot-Weiss Essen mit der Rückennummer „65“ und dem Namenszug „Peter“.

Pawliczeks Ruhestand „wird bestimmt nicht langweilig, wie wir dich kennen“, sagt Thekla Spell, die Leiterin der OGS, mit Blick auf Pawliczeks Engagement bei der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und als Vorsitzender des Heimatvereins, der sich künftig noch mehr der Heimatforschung widmen will. Doch der Gregorschule wird ohne ihn etwas fehlen, sagt Thekla Spell: „Dein ,Wir machen das schon’ werden wir vermissen.“

„Danke, danke, danke - und tschüss!“ 

Beim Rückblick auf seine 17 Jahre als Schulleiter erinnert sich Pawliczek natürlich zuerst an die Gründung der Waldjugend und die jährlichen Pflanzaktionen im Waldpädagogischen Zentrum in Grafenwald und im stetig wachsenden „Jahrgangswald“ am Kletterpoth, an denen inzwischen alle Bottroper Grund- und Förderschulen teilnehmen. Dankbar erinnert sich der bekennende Fußballfan aber auch an Erfolge bei sportlichen und sozialen Aktionen.

So haben es die Gregorschüler 2013 geschafft, im selben Jahr Stadtmeister im Fußball, im Handball und in der Leichtathletik zu werden und zusätzlich noch die beste Schule bei den Sportabzeichenprüfungen zu werden, was sie auf den zehnten Platz in der NRW-Rangliste der sportlichsten Schulen brachte. In diesem Jahr ist das Volleyballteam der Schule Stadtmeister geworden.

Soziale Projekte hat die Gregorschule in den letzten Jahren durch Spendenläufe unterstützt: für Afrika, für Haiti, für die Knochenmarkdatei DKMS. Beim letzten Lauf kamen 5277,71 Euro zusammen für den VfB Kirchhellen, das Heimathaus und die Schule selbst. Für all das und viel mehr bedankt Pawliczek sich bei „Kollegium, OGS, Stadt, Schulverwaltung, Kitas sowie allen Eltern und Schülern“. Besonders herzlicher Dank geht an Hausmeister Edmund Rofalski - „und auch an alle, die ich jetzt in der Aufregung vergessen habe“.