Herten. .
Die Diskussion um die Schließung der Städtischen Realschule bleibt ein Thema in Herten – auch und gerade in anderen weiterführenden Schulen. Die Willy-Brandt-Realschule öffnete nun zum Tag der offenen Tür und informierte auch über weitere mögliche Schwerpunkte ihrer Arbeit.
Der MINT-Zweig, also die Fachgebiete Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, ist seit Jahren ein erfolgreich angebotener Schwerpunkt. „Im Dezember will das Kollegium zudem beraten, ob auch der bilinguale Zweig, den die Städtische Realschule stets angeboten hatte, in das Programm unserer Schule aufgenommen werden kann“, so Schulleiter Rainer Pawliczek und die zweite Konrektorin Bettina Bolz. Umsetzbar sei das in jedem Fall, Mitte Februar werden die Eltern auf einer gesonderten Veranstaltung informiert.
Eine der häufigsten Fragen der Eltern, die sich die Schule mit ihren Kindern anschauten: Können denn auch alle Kinder aufgenommen werden? Pawliczek: „Wir werden vier Züge einrichten können, also vier Klassen.“ Derzeit seien 82 Fünftklässler in drei Zügen untergebracht, das macht eine Klassenstärke von unter 30 Kindern. „Wir rechnen in jedem Fall mit mehr Anmeldungen“, so Pawliczek – auch weil an der Städtischen Realschule ab Sommer keine Schüler mehr aufgenommen werden sollen.
Doch nicht nur die Schließung der einen Schule lockt Eltern und Kinder zur Willy-Brandt-Schule. So zählt Thorsten Raschke gleich mehrere Gründe auf, warum Tochter Vivian (10) zu dieser weiterführenden Schule wechseln solle. „Die Ausstattung ist modern und neu, die Schule arbeitet praxisorientiert und ist vielfältig.“ Vor allem die renovierten und hellen Räume hatten es dem Vater angetan.
Klar: Die Familie schaue sich mehrere Schulen an, aufgrund der Empfehlung für Vivian vor allem Realschulen. „Aber wir favorisieren die Willy-Brandt-Schule“, so Raschke. Der Schwerpunkt auf den MINT-Fächern gefällt dabei auch der Tochter. Während der Herr Papa redete, lief sie im Biologie-Raum von einer Anatomie-Puppe zur nächsten. Leber, Herz, Lungenflügel – alles setzte die Zehnjährige auf Anhieb an die richtigen Stellen. Ein Plastikkörper richtig zusammengesetzt, schon hastete das Mädchen weiter zur nächsten Puppe, um die inneren Organe in noch schneller Zeit zusammenzusetzen. „Wir hatten das in der Grundschule schon mal, aber da durfte ich das nicht machen. Aber das macht Spaß“, sagte Vivian, was Thorsten Raschke sichtlich erfreute. „Sie fühlt sich anscheinend schon wohl.“
Im Keller der Schule wurde derweil kräftig gesägt. Ein Steckspiel aus Holz konnten sich die Mädchen und Jungen basteln. Gerne auch mit Hilfe der Eltern, aber die meisten Kinder ließen sich von den Großen nicht reinreden: „Das können wir doch schon ganz alleine.“ Ein Stück Holz, fünf kleine Holzstäbe, sägen, feilen, anpassen, und gegebenenfalls noch bunt anmalen – fertig war das Mitbringsel vom Tag der offenen Tür.