Bottrop. Ralf Mader setzt sein neues Konzept für Bottrops Cottage weiter um. Die Minigolfanlage spielt eine zentrale Rolle. Auch Altbekanntes kommt wieder.

Golfen wie in Schottland – na ja: fast. Immerhin hat Ralf Mader seine zwar nicht mehr ganz neue – aber noch nicht offiziell eingeweihte – Minigolfanlage am Waldrand von großen Schottlandbildern umrahmt, darunter auch eine Ansicht des exklusiven, 180 Jahre alten Golfclubs von St. Andrews. Auch an der Herzogstraße gibt’s ein „Club-Haus“, kurz darauf erscheint der Hausherr mit echtem Club-Käppi auf dem Green.

Aber Mader wäre nicht Mader, wenn das Ganze nicht von einer gehörigen Portion Ironie durchzogen wäre, das Club-Haus: ein Caravan, die Bar: ein Kiosk und das Club-Restaurant: ein Selbstbedienungsschalter. Irgendwie passt das zur urigen Cottage-Atmosphäre. Und seine „Greens“ liegen natürlich nicht wie die klassischen „Links“ zwischen Meer und Dünen, sondern zwischen Wald und Autobahn, zwischen Fuhlenbrock und Eigen.

Lesen Sie mehr aus Bottrop:

18 Loch mit Hindernisaufbauten auf Metalluntergrund und Kunstrasen. „Das muss heute sein, fürs Minigolf-Feeling“, sagt Ralf Mader. Die in Beton gegossenen Anlagen oder die aus Eternit-Platten, die man von früher kennt, seien viel zu witterungsanfällig, der Eternit (heute natürlich ohne Asbest), sei so noch weniger haltbar. Da sei diese Metall-Kunstrasen-Anlage auf dem frisch gepflasterten Platz sicher die haltbarste Lösung.

Was aus China kam, brauchte viel länger und steckte in der Container-Warteschlange

Den Platz neben der Freiluftbühne, wo früher nicht alles so ordentlich aussah, hatte er schon länger im Auge. Die Minigolfanlage kaufte er in den Niederlanden. „Das ging recht flott, nachdem ich dort so eine mal gesehen hatte.“ Was nicht so flott ging, obwohl vor einem Jahr alles schon fertig sein sollte: die Stehtische, Bänke und anderes Mobiliar. „Das kam nämlich alles aus China und steckte in dieser unendlichen Container-Warteschlange, die sie dort mit ihrem Total-Lockdown verursacht hatten“, erzählt der Wirt. Aber so langsam wird’s. Bänke, eine Chill-Terrasse mit Sonnendach laden zwischen den bunten Bahnen zum Entspannen ein.

Golf Club Cottage: Auch wenn der Kiosk noch nicht ganz fertig ist, lehnt sich Inhaber Ralf Mader schon mal aus dem Fenster. Die 18-Loch-Anlage ist jedenfalls schon spielbereit.
Golf Club Cottage: Auch wenn der Kiosk noch nicht ganz fertig ist, lehnt sich Inhaber Ralf Mader schon mal aus dem Fenster. Die 18-Loch-Anlage ist jedenfalls schon spielbereit. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Einige Gäste, darunter die regelmäßig feiernden Vereine, haben das „Cottage-Green“ schon ausprobiert. Am letzten Augustwochenende ist dann offizielle Einweihung. Es gibt sogar ein Charity-Turnier zugunsten des Vereins Ambotioniert. Aber erst ab dem nächsten Frühjahr will Mader seine Minigolfanlage plus Kiosk und Speisen zur Selbstbedienung regelmäßig öffnen – von März bis Oktober, bei gutem Wetter und als reine Außengastronomie.

Bis dahin gilt noch seine derzeitige Variante: Das Cottage öffnet seinen Saal oder die kleineren Räume nur für angemeldete Gruppen oder Feiern. „Das hat sich bewährt, ich konnte die sogenannten toten Tage vermeiden und am Ende zwar nicht unbedingt den Umsatz, dafür aber den Gewinn steigern“, so der Wirt. Der Vorteil: Bessere Vorplanung, die vier festen Mitarbeiterinnen, Köchin Alex, die schon seit gut zehn Jahren im Cottage auftischt, oder die Aushilfen können sich selbst vorausschauend organisieren, und auch beim Einkauf kann er sich besser am tatsächlichen Bedarf orientieren.

Die Abende mit Live-Musik sollen wieder öfter stattfinden

Und es funktioniert, wie Mader versichert. Es gebe zahlreiche Stammgäste, die bei ihm feierten. Dazu die Schützen, andere Vereine, aber auch Parteien, manchmal Abteilungen der Stadt oder sogar die Polizei. „Ich glaube, die fühlen sich alle hier wohl“, sagt der Gastronom, der seit 23 Jahren das Cottage betreibt. Denn schließlich lässt sich der rustikale Charme des Cottage auch etwas variieren, je nachdem, ob eine Hochzeit, Kommunion oder Konfirmation oder manchmal auch eine Beerdigungsgesellschaft die Räume bucht.

Aber ein wenig vermisst Ralf Mader die Sausen mit Live-Musik schon. „Die sollen auch verstärkt wieder stattfinden, Ende August geht es ja los, zum Beispiel mit dem Jubiläum von Ambotioniert’, und im Herbst schaut auch mal wieder die Connemara Stone Company vorbei.“ Mehr in dieser Richtung könne er sich durchaus vorstellen.

Das kommt – Zehn Jahre Ambotioniert

Gleich zwei Feste gibt es im Cottage am letzten Augustwochenende. Am 26. August beginnt ab 14 Uhr ein Familienfest der Schützen und des SPD-Ortsvereins Stadtwald mit Kinderprogramm wie Hüpfburg, Schminken, aber auch Glücksrad und Kulinarischem von Süß bis Deftig. Ab 17 Uhr gibt’s Live-Musik mit Dead Man’s Hand.Sein zehnjähriges Bestehen feiert der Verein Ambotioniert“ am Sonntag, 27. August, ab 14 Uhr. Souls in Harmony sorgen für Musik. Wieder buntes Programm mit Aktionen, Speisen und Getränken. Um 15 Uhr beginnt ein Charity-Minigolfturnier. Bitte vorher anmelden bei: bottrop@ambotioniert.de. Charity-Startgebühr: 50 Euro. Kinder spielen umsonst.Cottage, Herzogstraße 58. Info: cottage-pub.com.