Bottrop. Die Konradschule benötigt einen Neubau für den Offenen Ganztag. Wann das neue Gebäude fertig ist und welche Rolle dabei der Ukrainekrieg spielt.
Die Konradschule wächst. Genauer gesagt um fast 550 Quadratmeter. So groß wird der Neubau für den Offenen Ganztag (OGS). Etliche Arbeiten sind in den finalen Zügen. Eine Fertigstellung ist in Sicht.
„Voraussichtlich werden wir das Gebäude nach den Herbstferien übergeben“, sagt Tina Barkhoff, Bauleiterin im städtischen Fachbereich Immobilienwirtschaft. Im unteren Teil des zweigeschossigen Neubaus befinden sich drei OGS-Räume. Oben sind dann Lehrerzimmer, Sekretariat und die Schulleitung zu finden. Der Aufzug ist eingebaut, das Treppenhaus gefliest, die Wände sind weiß gestrichen.
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Was im ersten Geschoss auffällt, ist eine Steinwand in Form einer Tür. „Hier müssen wir noch einen Durchbruch machen“, erklärt Tina Barkhoff. Hinter dieser Wand befinden sich (noch) das Sekretariat und das Lehrerzimmer. Nach dem Durchbruch wird der Raum des Sekretariats zum Verbindungsflur zwischen Hauptgebäude und Neubau. Das alte Lehrerzimmer wird dann aufgeteilt in zwei kleine Arbeitsräume.
In den Räumen soll in den kommenden Tagen der Linoleumboden verlegt werden. Die Installation der Elektrik ist abgeschlossen. Lampen werden noch aufgehängt. Demnächst sollen die Inbetriebnahmen (Aufzug, Sanitär, Brandschutz und Technik) erfolgen.
Was noch fehlt, ist die äußere Stahltreppe als Fluchtweg im Obergeschoss. Nach der Gebäudeübergabe im Herbst müssen noch die Außenanlagen wie Pflasterarbeiten, Grünflächen und Zuwegungen gemacht werden.
Optischer Hingucker ist schon jetzt die Bodendeckelschalung der Fassade. Sie ist aus Holz. Eine Reihe Bretter dienen als Boden, während auf ihnen überlappend die nächste Reihe Bretter befestigt wird. Schön sieht es aus. Es gibt aber ein Problem. „Beim Holz gibt es Lieferschwierigkeiten“, sagt Barkhoff.
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Die momentane Situation in der Baubranche angesichts „von Terminen und Kosten“ bezeichnet sie als „schwierig“. „Durch den Ukrainekrieg sind mehr Unwägbarkeiten“, sagt sie. Die Bauleiterin unterhält sich viel mit den Handwerkern auf der Baustelle vor Ort. „Man glaubt nicht, wo es Probleme gibt.“
Weil der Brennvorgang durch die erhöhten Energiekosten teurer geworden ist, werden die Fliesen auch teurer. Daher würden die Hersteller weniger produzieren. Die Preiskalkulation für den benötigten Stahl betrug circa 30.000 Euro, nun aufgrund des Krieges liegt er bei rund 45.000 Euro. Auch die Zementpreise würden auf einem Höchstwert stehen. Dies teilte ihr alles der Rohbauer mit.
Für die Fassade wird Europäische Lärche verwendet. So die Planung vor dem Krieg. Es gab Alternativen wie die Sibirische Lärche. Dann folgte so eine beschriebene Unwägbarkeit. Durch den Krieg will kaum jemand die Sibirische Lärche haben, also wird nun fleißig die Europäische Lärche gekauft.
Demzufolge wird die Fassade teurer. Insgesamt sollte der OGS-Neubau rund 1,7 Millionen Euro kosten. Voraussichtlich wird auch er teurer werden. Die Bauleiterin kann noch keine konkrete Zahl sagen.