Bottrop. Seit 2020 lebt die Schule mit einer Containerlösung. Nun ist der Startschuss für einen Erweiterungsbau gefallen. So wird der aussehen.

Noch ist nur eine Rasenfläche zu sehen, die an ein flaches Schulgebäude grenzt. Doch läuft alles nach Plan, steht an genau dieser Stelle in gut einem Jahr ein Neubau. Die Schule am Tetraeder braucht mehr Platz, seit einer Weile schon, und die vorbereitenden Arbeiten für den Erweiterungsbau sind nun im Gange. Kalkulierte Kosten: insgesamt rund 2,9 Millionen Euro.

Seit 2020 wird der erhöhte Raumbedarf der Förderschule in einem Container mit zwei Klassenräumen aufgefangen. Das sollte von Anfang an nur eine Zwischenlösung sein. „Geplant ist, dass die Container wegkommen, sobald der Neubau steht“, sagt denn auch Joel Göttlich, Projektleiter im Fachbereich Immobilienwirtschaft.

Förderschule am Tetraeder Bottrop: Ein Glasgang verbindet Bestands- und Neubau

Der Neubau wird sich parallel zum eingeschossigen Bestandsgebäude (errichtet 2001) erstrecken und ebenfalls aus nur dem Erdgeschoss bestehen. „Darin wird es fünf neue Klassenräume mit Gruppennebenräumen geben, dazu einen Kunst- und einen so genannten TEACCH-Raum“, erläutert Joel Göttlich. Die Abkürzung steht für „Treatment and Education of Autistic und an related Communication handicapped Children“. Übersetzt bedeutet das in etwa Behandlung und Förderung autistischer und in ähnlicher Weise kommunikationsbehinderter Kinder.

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Die Schule am Tetraeder ist eine Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung, teils sind die Schülerinnen und Schüler aber auch mit dem Rollstuhl unterwegs. Mit entsprechendem Platz und passender Ausstattung werden Flure, Türen und Sanitäranlagen im Neubau gestaltet.

Die Container stehen auf einer Ecke des Rasen-Sportplatzes hinter dem Schulgebäude. Werden diese nach der Errichtung des Neubaus an der Schule am Tetraeder nicht mehr benötigt, wird sich der neue Schulgarten bis hierhin ausbreiten können.
Die Container stehen auf einer Ecke des Rasen-Sportplatzes hinter dem Schulgebäude. Werden diese nach der Errichtung des Neubaus an der Schule am Tetraeder nicht mehr benötigt, wird sich der neue Schulgarten bis hierhin ausbreiten können. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Zwei Büros für die Schulsozialarbeit finden ebenfalls Platz in dem neuen Komplex, der mit einem Glasgang an den Bestandsbau angebunden wird. Joel Göttlich bedauert ein wenig, dass für den Neubau der bisherige Schulgarten weichen muss. Die gute Nachricht ist: Die Fläche wird hinter das Bestandsgebäude verlegt, dafür kommt der Fachbereich Umwelt und Grün zum Einsatz.

Neubau an der Schule am Tetraeder soll im dritten Quartal 2024 fertig sein

Durch den Bezug des Neubaus werden auch Räume im ältesten Bau des Schulkomplexes von 1950 frei. „Dieser Altbau wird in einem zweiten Schritt saniert“, berichtet Joel Göttlich. Künftig solle es dort dann keine Klassenräume mehr geben, sondern ein Therapiezentrum.

Nach ersten nötigen Rodungsarbeiten bereits im Januar fiel Ende Juni der Startschuss für die neue Baustelle. Für die Zufahrt wurde extra eine Baustraße hinter dem Grundstück eingerichtet, damit der Schulbetrieb so wenig wie möglich beeinträchtigt wird. Nach Entwässerungsarbeiten und Hausanschlüssen sowie dem Bodenaushub sollen die Rohbauarbeiten Ende Juli/Anfang August beginnen.

„Durch die Ukraine-Krise sowie Covid-19 hat sich die Bauzeit, wie bei fast allen Bauvorhaben, verzögert“, stellt Joel Göttlich fest. Nach dem jetzigen Terminplan soll der Erweiterungsbau im dritten Quartal 2024 fertiggestellt sein. Bei den kalkulierten Kosten von knapp drei Millionen Euro sei man momentan noch im Soll. Preissteigerungen, zum Beispiel für Material, will und kann der Projektleiter allerdings nicht ausschließen.