Oberhausen. Die Debatte zur Lichtshow im Revierpark Vonderort ist entbrannt. Nach dem Nein des Naturschutzbeirats wehren sich die Grünen gegen das Showereignis.

Seit vielen Jahren ist die Show „Parkleuchten“ großer Anziehungspunkt für Besucher im berühmten Essener Grugapark – im vergangenen Winter gab es einen Besucherrekord: 140.000 Menschen sahen das farbenfrohe Licht-Ereignis. Das ist eine echte Touristenattraktion für Essen. Doch die Oberhausener Grünen argumentieren gegen eine ähnliche Licht- und Klangshow im Revierpark Vonderort, die von einem großen Veranstaltungsprofi geplant ist – und sind strikt gegen diese Attraktion für ihre Heimatstadt.

Der Naturschutzbeirat habe in seiner jüngsten Sondersitzung das Projekt mit guten Gründen abgelehnt, erklären die Grünen in einer aktuellen Stellungnahme. Mit Auf- und Abbau dauere die von der bekannten Hamburger Event-Agentur „FKP Scorpio Show Creations“ geplante Veranstaltung fast ein halbes Jahr. Zahlendes Publikum soll auf einem festgelegten Parcours auf bestehenden Waldwegen an Licht- und Klanginstallationen entlang durch den südlichen Teil des Revierparks Vonderort geführt werden. Gruppen von bis zu 80 Personen sollen dann jeweils in dem Grüngebiet unterwegs sein und den magisch illuminierten Wald erkunden.

Die Grünen weisen auf das bedeutende Vorkommen vieler Fledermausarten im Revierpark Vonderort hin; zudem werde durch die Großveranstaltung die Vogelwelt durch Licht und Lärm gestört. Auch bestehe das Risiko, dass ein für den Feuersalamander tödlicher Pilz eingeschleppt werde. All das seien entscheidende Argumente, hier dem Artenschutz den Vorrang zu geben.

Grüne: Sind überhaupt ausreichend Parkplätze vorhanden?

Norbert Axt, umweltpolitischer Sprecher der Grünen-Ratsfraktion, lehnt das für den Herbst und Winter geplante Licht- und Klangspektakel im Revierpark Vonderort ab
Norbert Axt, umweltpolitischer Sprecher der Grünen-Ratsfraktion, lehnt das für den Herbst und Winter geplante Licht- und Klangspektakel im Revierpark Vonderort ab © FUNKE Foto Services | Martin Möller

„Die Sperrung des Waldes ab dem 15. September noch in der offiziellen Vogelbrutzeit scheint den kommerziellen Veranstalter nur im Hinblick auf seine Einnahmen zu interessieren“, meint der umweltpolitische Sprecher der Grünen-Ratsfraktion, Norbert Axt. „Außerdem ergeben sich bei den erhofften 340 Besucherinnen und Besuchern pro Stunde weitere Fragen unter anderem zur Verkehrssituation: Sind ausreichend Parkplätze vorhanden? Wie sehr wirkt sich das zu erwartende gesteigerte Verkehrsaufkommen auf die Anwohnerinnen und Anwohner der Bottroper und Osterfelder Straße aus?“ Auch stelle sich die Frage, welche Verkehrssituation sich auf der „eh schon überlasteten Anbindung zur A 42“ ergebe.

Mit Blick auf all diese Argumente begrüßen die Grünen in ihrer Stellungnahme, dass es im Revierpark Vonderort nicht zu der geplanten Veranstaltung kommt. Allerdings wird sich aller Voraussicht nach Anfang September auch noch der Umweltausschuss mit dem Thema befassen. Dessen Votum gilt als letztlich entscheidend, ob die Licht- und Klangshow im Revierpark stattfindet oder abgelehnt wird.

Die Hamburger Event-Agentur hält derzeit an ihrem Plan fest und will nach eigenen Angaben auf Natur- und Artenschutzbelange in größtmöglichem Umfang Rücksicht nehmen.