Bottrop. . Im heißen Sommer haben sich die Nager gut vermehrt. Vor allem in der Innenstadt bekämpft die Stadt die Tiere. Doch die Bürger müssen mithelfen.

Eine Rattenplage sei es nicht, stellt Stefan Pietz gleich zu Beginn des Gesprächs klar. Doch der zuständige Abteilungsleiter beim Fachbereich Recht und Ordnung sagt auch, dass die Zahl der Ratten in der Stadt gestiegen sei. Vor allem im Bereich der Innenstadt würden die Schädlinge immer wieder beobachtet.

Ein reich gedeckter Tisch für die Schädlinge

Der heiße Sommer hat den Ratten gut getan. Das Nahrungsangebot in der Kanalisation war groß, es gab nur wenige Starkregenfälle, bei denen Tiere ertrunken sind, also sei die Population im Sommer besonders hoch gewesen. Inzwischen gehe die Zahl der Ratten zurück, sagt Pietz.

Trotzdem fänden die Tiere gerade in der Innenstadt einen reich gedeckten Tisch. Gladbecker Straße, Cyriakusplatz oder auch Ehrenpark sind Problemstellen, auch auf Essener und Kirchhellener Straße haben Anwohner Nager gesehen.

Stadt setzt Biozid gegen die Nager ein

Dagegen geht die Stadt vor, sie legt Köder aus, um die Population einzudämmen. Aber, so Pietz: „Wir können erst aktiv werden, wenn ein Befall nachgewiesen ist.“ Das bedeutet, wird dem Fachbereich gemeldet, dass Ratten gesichtet wurden, muss die Situation beobachtet werden. Bestätigt sich dann der Befall, können die Schädlingsbekämpfer aktiv werden.

Die Stadt setzt dabei auf ein Biozid, dass in Köderboxen ausgelegt wird. Fressen die Ratten den Köder, sterben sie nach einigen Tagen, weil ihre Blutgerinnung herabgesetzt wird. Die Stadt arbeitet dafür mit einem Schädlingsbekämpfer, rund 5000 Euro kostet das im Jahr, einmal im Monat ist er im Einsatz. Zusätzlich wurden städtische Mitarbeiter geschult, um die Köderboxen zu bestücken.

150 Meldungen pro Jahr

Außerdem werden die Schädlinge in der Kanalisation bekämpft und der Fachbereich Recht und Ordnung stimmt sich mit den Kollegen vom Fachbereich Grün ab. Dabei gehe es darum, den Tieren Versteckmöglichkeiten, etwa in Bodendeckern und Gestrüpp zu nehmen. Ist ein Bereich befallen, wird gerodet. Pietz: „Ansonsten müssen wir einen Mittelweg finden, um Rückzugsmöglichkeiten zu reduzieren und einen Kahlschlag zu verhindern.“

Die Stadt appelliert an die Bürger, Ratten eben keine gedeckten Tische zu hinterlassen und Beobachtungen zu melden. Rund 150 Meldungen gingen zuletzt bei der Stadt pro Jahr ein, etwa die Hälfte betraf öffentliche Flächen. Auf privaten ist der Eigentümer verantwortlich.

Verwaltung hat Infoblat aufgelegt

Die Verwaltung hat ein Infoblatt aufgesetzt mit Tipps und Verhaltensregeln (s. Box). Das liegt in den Bürgerbüros aus.

Wer in der Stadt Ratten beobachtet, kann sich an den Fachbereich Recht und Ordnung, Katrin Woettki, wenden unter folgender Rufnummer: 703436