Bottrop-Kirchhellen. Wie können Politiker und Planer den Johann-Breuker-Platz und den alten Markt aufwerten? Entsorger-Chef Uwe Wolters hat dazu eine Idee.

In der Kirchhellener Bezirkspolitik hat sich eine ganz große Koalition zusammengefunden, um ein Vorhaben endlich umzusetzen, das seit Jahren ohne konkrete Ergebnisse diskutiert wird: die Aufwertung des Dorfkerns. Für ein stetes Ärgernis auf dem alten Markt zeichnet sich eine Lösung ab.

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Im Februar haben sich Vertreter von CDU, SPD, Grünen, FDP und ÖDP erstmals getroffen, um die Entwicklung des Dorfkerns gemeinsam voranzubringen. Dafür sind sie auch bereit, bezirkliche Haushaltsmittel einzusetzen. Fast 72.000 Euro stehen dem Bezirk in diesem Jahr zur Verfügung.

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Erste Ergebnisse dieser Koalition diskutierten die Bezirksvertreter bereits im März. Grundlage waren die Vorschläge des Kirchhellener Landschaftsarchitekten Peter Drecker, der mehr Grün und mehr Aufenthaltsqualität auf den alten Marktplatz bringen will. Kernpunkte seines Vorschlages: „Auf die Ecken lassen sich vier pavillonartige Häuschen stellen, in denen Bänke zum Sitzen einladen. Die Pavillons selbst können ebenfalls begrünt werden, sodass der Bürger gefühlt in einem Blumenbeet sitzt.“ Deshalb sollen die Pavillons „so weit wie möglich in die Beete reingesetzt werden“. Ziel sei es, an den Ecken des alten Marktplatzes eine ruhigere Atmosphäre zu schaffen.

Kirchhellener Politiker ärgern sich über Altglascontainer

Dem stehen an einer Ecke des Marktplatzes Hindernisse im Wege. Vor allem der CDU ist der Standort der Altglascontainer an der Kirchstraße ein steter Dorn im Auge. Oft ist er zugeparkt, so dass das Fahrzeug des Entsorgers ihn nicht leeren kann. Eine Folge: Die Container sind voll, viele Menschen stellen ihr Leergut daneben. Dabei geht auch mal Glas zu Bruch, und die Scherben liegen auf der Straße. „Das ist eine Gefährdung auf dem Weg zum Kindergarten und zur Schule“, sagt Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder wahrhaftig nicht zum ersten Mal.

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Um eine Lösung für dieses Ärgernis zu finden, hatten die Bezirkspolitiker den Chef des Entsorgers Best zur Sitzung der Bezirksvertretung eingeladen. Und Uwe Wolters hatte da mal etwas vorbereitet. Zuerst erklärte er den Bezirksvertretern, warum es keine gute Lösung sei, die Container einfach ersatzlos abzubauen. Altglas wird im Dualen System recycelt, und da sei Bottrop schon an der Untergrenze der geforderten Containerstandorte. „Würden wir diesen Standort auflösen, würden wir viel Geld verlieren. Und die Rechnung zahlt dann am Ende der Gebührenzahler.“

Best-Chef schlägt Unterflurcontainer vor

Stattdessen warb Wolters für eine andere Lösung. „In vielen Städten gibt es für Altglas Unterflurcontainer. Das würden wir für den alten Markt vorschlagen. Wir haben auch eine Stelle gefunden, an der das funktionieren würde.“ Unterflurcontainer verschwinden in einer Grube, aus der nur die schmalen Einwurfstutzen herausragen. Zum Leeren werden sie aus der Grube gehoben. Aus anderen Städten weiß Wolters um einen charmanten Nebeneffekt: „Bei Unterflurcontainern stellen die Leute weniger Glas daneben.“

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Der Einbau solcher Container ließe sich mit einem Platzumbau verbinden, sagt Oliver Schüttler vom Planungsamt. So schnell, wie ihn sich die Politiker wünschen, wird der Umbau aber wohl nicht kommen. „Peter Drecker hat eine interessante Skizze geliefert. Aber erst wenn die offenen Fragen etwa zur Zahl der künftigen Parkplätze beantworte sind, können wir planen - und dann auch ein Preisschild draufkleben.“