Bottrop. Das historische Bankhaus im Zentrum Bottrops war über viele Jahre Heimat der Historischen Gesellschaft. Das geschah mit Bibliothek und Archiv.

Bottrops historisches Bankhaus, die Alte Börse, war über viele Jahre auch Sitz der Historischen Gesellschaft. In dem hohen Raum mit seinen markanten Sprossenfenstern, Parkett und Holzvertäfelungen traf Gediegenheit auf Stadtgeschichte. Hohe Bücherregale, Vitrinen mit Auszeichnungen und Orden – auch der Alten Allgemeinen Bürgerschützengesellschaft – oder ein großer Konferenztisch, an dem zahlreiche Ideen und Projekte das Licht der Öffentlichkeit erblickten, schienen wie geschaffen für einen Verein, der sich immer wieder mit der Historie der Stadt seit dem Mittelalter bis heute auseinandersetzt.

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Diese Ära ist nun zu Ende. „Wir haben zurzeit nicht die Personaldecke, um eine regelmäßige Präsenz in der Alten Börse aufrecht zu erhalten und die Besucherfrequenz würde einen solche Aufwand, der ja immer auch mit Kosten und der Miete an die Volksbank verbunden ist, auch nicht rechtfertigen“, sagt Dr. Günter Korte. Der Vorsitzende der Historischen Gesellschaft, die sich seit einiger Zeit auch personell im Wandel befindet, bedauert das einerseits, gibt aber auch zu Bedenken, dass Aufwand und Nutzen für den Verein mit seinen heute gut 250 Mitgliedern in einem gesunden Verhältnis stehen müssten.

Bibliothek der Historischen Gesellschaft ist bereits nahezu verschwunden

Daher habe man sich entschlossen, den Mietvertrag mit der Volksbank zu kündigen. Die wiederum werde den Raum künftig wieder selbst nutzen, so Sprecher Ralf Bröker. Die Nutzung der schönen alten Räume und vor allem des Saales, die frühere Schalterhalle, werde sich aber nicht ändern. „Sie stehen nach wie vor der Volksbank aber auch für andere kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltung zur Verfügung“, sagt Bröker.

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Inzwischen ist die Bibliothek der Historischen Gesellschaft nahezu verschwunden. „Bis auf den Fundus zur alten Knippenburg“, bestätigt Günter Korte. Nichts sei jedoch entsorgt worden. Schriftreihen und Publikationen der Historischen aber auch Fotos seien mit den Beständen des Stadtarchivs und der Stadtbibliothek abgeglichen worden, unter anderem durch Stadtarchivarin Heike Biskup. Doubletten oder was noch in größerer Anzahl vorhanden war, sei durch stadthistorisch Interessierte wie Stadtführerin Antje Herbst gepackt und an interessierte Bürgerinnen und Bürger verteilt worden, so Korte. Was noch vorhanden sei, werde sorgfältig gesichtet.

Wer sich für die Historische Gesellschaft interessiert oder Kontakt aufnehmen möchte: Homepage: historische-bottrop.de oder Tel.: 02041-36154 (Dr. Günter Korte, 1. Vorsitzender).